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Mobiles Krankenhaus in Sichuan in Betrieb genommen
   2008-05-26 14:52:51    Seite Drucken    cri
Das erste mobile Krankenhaus in China, das gemeinsam von Mitarbeitern des Chinesischen sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Dujiangyan aufgebaut worden ist, konnte am Sonntagnachmittag in Betrieb genommen werden. Das mobile Krankenhaus, das über 120 Betten verfügt und die medizinische Grundversorgung von 250.000 Menschen sicherstellen kann, soll in Zukunft bei der schwierigen Aufgabe der medizinischen Versorgung der Erdbebenopfer in der Katastrophenregion mitwirken.

Der Leiter des Büros für einzelne Projekte des Hauptverbandes des Chinesischen Roten Kreuzes, Yang Xusheng, ist für die Koordination der Zusammenarbeit zwischen der chinesischen und der deutschen Seite zuständig. Er sagte, die Entscheidung für ein mobiles Krankenhaus aus Deutschland habe mehrere Gründe. Einerseits könne man mit diesem Krankenhaus über einen relativ langen Zeitraum eine medizinische Versorgung anbieten. Andererseits seien die Mitarbeiter des DRK auch sehr erfahren. Yang Xusheng sagte weiter:

"Die Vorbereitungen dafür und der Umfang dieser Aktion wurden vom DRK gemacht. Unsere deutschen Kollegen berieten sich auch darüber, was wir noch brauchen könnten und wie die Einrichtung zusammengesetzt werden sollte. Das Deutsche Rote Kreuz hat schon mehrere Jahre in diesem Bereich gearbeitet und ein normiertes Verfahren entwickelt. Es wird dabei schon im Voraus besprochen, welche medizinischen Einrichtungen und Arzneimittel nötig sind. Auch die Zusammensetzung des Personals wird im Vorfeld besprochen."

Das elfköpfige Medizinerteam, bestehend aus Ärzten, Krankenschwestern, technischen Mitarbeitern und einem Pressesprecher, steht diesmal jedoch vor anderen Aufgaben, mit denen es üblicherweise konfrontiert wird. Sie bieten diesmal technische und materielle Unterstützung an, statt direkt die Verletzten zu behandeln. Die Sonderbeauftragte der Abteilung für Katastrophenmanagement beim Deutschen Roten Kreuz, Annette Kohlmeier, erklärte dazu:

"Es ist nicht so, dass wir als Deutsches Rotes Kreuz die Behandlung der Patienten übernehmen. Sondern, genau wie mein Kollege sagte, wir unterstützen die Inbetriebnahme des Krankenhauses, und sind für Fragen zum Material, das wir dabeihaben, da, einfach um einzuweisen, sozusagen. Weil, es sind sehr viele chinesischen Mediziner vor Ort, die eine hervorragende Arbeit machen. Und dementsprechend ist es ja nicht nötig, dass wir als Deutsches Rotes Kreuz auch noch Mediziner schicken. In diesem Fall können wir auch auf die Unterstützung durch unsere Schwestergesellschaft, dem Chinesischen Rote Kreuz, zurückgreifen, die Kooperationen mit Krankenhäusern in China unterhält, um medizinisches Personal zu stellen."

Das deutsche Medizinerteam wird für zwei bis vier Wochen in Dujiangyan stationiert sein. Währenddessen soll es chinesisches Personal bei der Behandlung sowie in technischen Belangen und der Verwaltung des Krankenhauses ausbilden, bis schließlich die chinesischen Kollegen selbständig das mobile Krankenhaus unterhalten können. Alle zum Krankenhaus gehörenden Anlagen und Einrichtungen sollen der chinesischen Seite geschenkt werden, sobald das Team aus Deutschland die Katastrophenregion wieder verlässt. Das DRK kann durch diese Zusammenarbeit auch mehr über die Einsatzmöglichkeiten des mobilen Krankenhauses erfahren.

"Wir werden einfach versuchen, die Kooperation mit dem Chinesischen Roten Kreuz weiter aufrechtzuerhalten, sodass wir letztendlich auch eine Rückmeldung bekommen, wie der weitere Betrieb des Krankenhauses läuft. Ob alles soweit gut geht oder wir in irgendeinem Fall unterstützen können oder auch noch Fragen bestehen, sodass wir da uns einfach austauschen."

Das Krankenhaus, das mit dem Chinesischen Roten Kreuz zusammenarbeitet, ist das Huangshan-Krankenhaus in Shanghai. Für diesen Einsatz wurde von deren Seite ein Medizinerteam aus 40 Medizinern und Verwaltungskräften bereitgestellt. Die Mitglieder des Teams verfügen nicht nur über hervorragende fachliche Kompetenzen, sie sprechen auch fließend Englisch. Deshalb können sie auch sehr zur Kommunikation und Koordination beitragen.

Der stellvertretende Leiter des Huashan-Krankenhauses, Doktor Huang Fengping, sagte, als ein Krankenhaus unter der Leitung des Chinesischen Roten Kreuzes habe seine Einrichtung neben der Rettungsarbeit noch eine weitere wichtige Aufgabe. Diese bestehe darin, mit dem deutschen Team zusammenzuarbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Ziel sei es schließlich, dass China in näherer Zukunft selbst über ein mobiles Krankenhaus verfügen könne. Damit werde es der chinesischen Regierung ermöglicht, bei zukünftigen schweren Naturkatastrophen den Betroffenen besser zu helfen.

"Wir als Chinesisches Rotes Kreuz wünschen uns schon lange, dass, wenn irgendwo eine Katastrophe auftritt, ein mobiles Krankenhaus von uns als erstes vor Ort sein kann. Wir wünschen uns natürlich auch, dass wir die gleiche Einrichtung und entsprechendes Personal wie die deutsche Seite bekommen. Deshalb habe ich meinem Team gesagt, jeder müsse das ganze Verfahren genau beobachten. Obwohl die ersten Patienten noch nicht eingetroffen sind, aber der Aufbau des Krankenhauses, das ganze dazugehörige Verfahren, die Nutzung der Einrichtungen sowie entsprechende Regelungen und Vorschriften müssen wir lernen. Wir werden wahrscheinlich in Zukunft noch viele Notfälle zu bewältigen haben, es wird also unserer zukünftigen Arbeit zugutekommen, wenn wir hier sorgfältig aufpassen und lernen."

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