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China ergreift Maßnahmen zur Vorbeugung von Folgekatastrophen nach Erdbeben in Sichuan
   2008-05-26 11:48:48    Seite Drucken    CRI
Die Rettungsarbeiten nach dem verheerenden Erdbeben in Sichuan laufen weiterhin auf Hochtouren. Obdachlos gewordene Opfer des Erdbebens werden temporär untergebracht, und auch der Wiederaufbau hat begonnen. Gleichzeitig gilt es die Aufgabe zu lösen, mögliche Folgekatastrophen nach dem Erdbeben zu vermeiden. Auf einer vor kurzem vom Pressebüro des chinesischen Staatsrates abgehaltenen Pressekonferenz wurde dazu mitgeteilt, dass die chinesische Regierung bereits die Frühwarnungen vor Folgekatastrophen intensiviert habe. Auch seien bereits Pläne zur Risikobeseitigung und zur Evakuierung der Bevölkerung ausgearbeitet worden. Weiter hieß es, die chinesische Regierung bemühe sich darum, die Schäden von möglichen Folgekatastrophen zu minimieren. Dadurch sollten das Leben und das Eigentum der Bevölkerung geschützt werden.

Bis jetzt gab es noch keine Meldungen über schwere Umweltunfälle in der Katastrophenregion. Allerdings sind an einigen Staudämmen in den Katastrophengebieten Schäden festgestellt worden. Auch bilden zahlreiche durch das Erdbeben entstandene Seen ein gewisses Gefahrenpotential für tiefergelegene Regionen.

Auf einer Pressekonferenz des Pressebüros des chinesischen Staatsrates sagte der stellvertretende chinesische Minister für Wasserwirtschaft, E Jingping, bis Sonntag 8.00 Uhr seien mehr als 2.000 Stauseen in ganz China infolge des Erdbebens als gefährlich eingestuft worden. Über 70 Prozent davon befänden sich in Sichuan. E Jingping sagte weiter, die Wasserwirtschaftsämter würden die Stauseen besonders aufmerksam beobachten:

"Das Ministerium für Wasserwirtschaft hat speziell für solch gefährliche Stauseen Experten zur Beobachtung bereitgestellt. Der Pegelstand in diesen Seen wurde gesenkt, beziehungsweise die Stauseen wurden vollständig entleert. Mittlerweile wurden bereits 69 solcher Stauseen in Sichuan abgelassen, der Pegelstand in 826 Stauseen in Sichuan wurde gesenkt. Dadurch konnte die Sicherheit der Stauanlagen effektiv gewährleistet werden."

Darüber hinaus stellen auch die durch das Erdbeben entstandenen Seen eine große Bedrohung dar. Sie wurden meist durch Erdrutsche oder Gerölllawinen verursacht, die nach dem Abgang einen Fluß aufgestaut haben. Im Falle eines Brechens der Blockierung könnte dies zu schweren Überschwemmungen führen. In Sichuan sind als Folge des Erdbebens mehr als 30 unterschiedlich große Seen dieser Art entstanden, wodurch die Sicherheit der Bevölkerung gefährdet wird.

E Jingping sagte dazu, sein Ministerium habe zahlreiche Fachleute mobilisiert, um solche neuentstandenen Seen zu erkunden. Derzeit habe man Größe, geologische Struktur, Wasserspeicherung und eventuelle Einflüsse auf den Unterlauf erfaßt und mögliche Risiken bewertet:

"Bei allen diesen Seen, die das Leben und das Eigentum der Bevölkerung am Unterlauf gefährden, haben wir Vorwarn- und Überwachungsstellen errichtet. Auch wurden Pläne zur Evakuierung der Bevölkerung erarbeitet und bereitgestellt. Zu besonders gefährlichen Seen wurden Arbeitseinheiten, Experten zur Gefahreneinschätzung sowie Spezialisten für meteorologische Vorhersagen entsandt. Auch wurde ein Zeitplan zur Beseitigung der Risiken festgelegt."

E Jingping sagte weiter, besonders der See in Tangjiashan in der Nähe des Epizentrums stelle eine große Bedrohung dar, die Situation sei durchaus kritisch. Die geologischen Bedingungen dort seien sehr kompliziert, wodurch eine Beseitigung der Gefahr erschwert werde. Trotzdem treffe man derzeit verschiedene Vorbereitungen zur Minimierung des Gefahrenpotentials auf Hochtouren.

Liu Ning, Chefingenieur beim chinesischen Ministerium für Wasserwirtschaft, kehrte am Sonntag von einer Inspektion des Sees in Tangjiashan zurück nach Beijing. Zu seinen Eindrücken sagte er, die zuständigen Behörden hätten dort bereits vier Beobachtungsstellen errichtet. Die Lage werde rund um die Uhr beobachtet. Sollte sich die Situation verschlimmern, würde man umgehend die Menschen unterhalb des Sees informieren.

Neuesten Meldungen zufolge ist in der Nacht auf Montag auch ein professionelles Rettungsteam der bewaffneten Polizei, die für Bau und Schutz der Wasserbauprojekte zuständig ist, in Tangjiashan eingetroffen und hat mit Rettungsmaßnahmen begonnen.

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