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Psychologische Hilfe für Betroffene in Erdbebengebieten in Sichuan
   2008-05-22 17:11:01    Seite Drucken    CRI
Das verheerende Erdbeben in Wenchuan in der chinesischen Provinz Sichuan hat viele Menschenleben und Eigentumsschäden gefordert. Mitzuerleben, wie Freunde und Familienangehörigen sterben und Häuser einstürzen, ist für jeden Menschen eine große psychische Belastung. Während der Erdbebenbekämpfung haben chinesische Gesundheitsbehörden, verschiedene lokale Regierungen sowie zahlreiche nichtoffizielle Organisationen unzählige psychologisch geschulte Mitarbeiter in die Katastrophengebiete entsendet. Sie werden den Erdbebenopfern helfen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Damit ist die größte psychologische Hilfsaktion seit Gründung der Volksrepublik China in Gang gesetzt worden.

Nahe einer Notunterkunft für Erdbebenopfer im schwer betroffenen Kreis Beichuan hat ein Journalist den Schüler Liu Kai aus der Beichuan-Mittelschule gesehen. Er hat geholfen, andere Geschädigte unterzubringen. Liu Kai sah sehr gefasst aus. Allerdings sei sein Zustand kurz nach der Ankunft in der Notunterkunft anders gewesen. Der Freiwillige Sun Qiang ist ein psychologischer Helfer. Er sagte:

"Als Liu Kai hier eintraf, war er sehr verwirrt. Sein Gesicht war ausdruckslos und er konnte nicht ruhig schlafen. Er saß nur betreten da."

In der Notunterkunftstelle haben Psychologen Liu Kai dazu ermutigt, über seine Erlebnisse zu erzählen. Sie hörten seinen Schilderungen geduldig zu und haben versucht, ihn zu beruhigen. Zudem unterstützten die Mitarbeiter Liu Kai, innerhalb seiner Kräfte stehende Arbeiten zu leisten. Jetzt fühlt sich Liu Kai viel besser. Er sagte:

"Nachdem ich meine Erlebnisse erzählt habe, fühlte ich mich erleichtert. Ich spürte keine psychische Belastung mehr."

Wie zu erfahren ist, sind nach dem Erdbeben in Wenchuan sofort Psychologen eingetroffen. Sie waren unter den ersten entsandten Rettungsteams der Gesundheitsbehörden und Armee. Die Psychologen haben einerseits Überlebende gerettet und ihre körperlichen Verletzungen behandelt und andererseits psychologische Hilfe geleistet.

Feng Zhengzhi ist ein Psychologe der Dritten Medizinischen Universität der Chinesischen Volksbefreiungsarmee. Am Tag nach dem Erdbeben ist er mit einem militärischen Rettungsteam im Katastrophengebiet eingetroffen. Er teilte mit:

"Tatsächlich begann unsere Hilfe kurz danach, als wir die ersten Überlebenden unter den Trümmern gefunden haben. Die psychologische Hilfe dient dazu, trotz der Verzweiflung den Wunsch der Menschen, weiterzuleben, anzuregen. Sie sollen überzeugt werden, dass wir ihnen helfen können. Zur psychologischen Hilfe der Geschädigten werden wir in ihren Häusern mit ihnen sprechen. So können sie ihre Ängste am besten abbauen. Wir haben zum Beispiel Gespräche mit mehr als zehn Dorfbewohnern geführt. Jeder einzelne hatte verschiedene Ängste. Einer war überzeugt davon, dass er derjenige war, der von der größten Angst geplagt war. Durch das Gespräch fand er heraus, dass andere Leute genau so große Angst hatten wie er. Er war erleichtert. Durch Gespräche sind sehr gute Effekte erzielt worden."

Schätzungen zufolge sind bis jetzt mindestens über 50 psychologische Expertenteams in die Katastrophengebiete geschickt worden. Zudem haben zuständige Behörden Telefon-Hotlines zur psychologischen Betreuung eingerichtet. Einige Radiosender haben ebenfalls spezielle Programme zur psychologischen Hilfe gesendet. Darüber hinaus haben Mitarbeiter in den Katastrophengebieten Broschüren mit Tipps zur Erhaltung der psychischen Gesundheit verteilt. Die Überlebenden werden angeleitet, selbst psychologische Hilfe zu leisten. Ein Selbsthilfebuch zum Leben nach der Katastrophe ist auch herausgegeben und in die Erdbebengebiete transportiert worden.

Derzeit ist die psychologische Hilfe in den Katastrophengebieten bereits von den Familienangehörigen der Todesoper, den Überlebenden und Kindern auf weitete Betroffene ausgeweitete worden. Professor Wo Jianzhong von der Psychologischen Abteilung der Beijinger Pädagogischen Universität wird bald mit einem Team in die Katastrophengebiete reisen, um dort psychologische Hilfe zu leisten. Er sagte, sie werden neben den Überlebenden auch Freiwilligen, Militärmitgliedern sowie Medizinern und Journalisten psychologische Hilfe anbieten. Wie zu erfahren ist, werden in den Katastrophengebieten weiterhin Psychologen sowie Freiwillige dringend benötigt.

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