Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Deutsche Bevölkerung und zahlreiche Botschafter in Deutschland gedenken in Berlin der Erdbebenopfer in Sichuan
   2008-05-21 16:29:45    Seite Drucken    cri

 

 

 

 

Während der von Montag bis Mittwoch andauernden Staatstrauer in China wurden von den chinesischen Botschaften weltweit Gedenkveranstaltungen für die Erdbebenopfer in Sichuan organisiert. In der chinesischen Botschaft in Berlin haben Mitglieder der deutschen Bundesregierung, Botschafter verschiedener Länder, in Deutschland lebende Auslandschinesen sowie Vertreter aus Wissenschaft und Sport in einem Kondolenzbuch ihr Beileid und ihre Unterstützung für die betroffenen Menschen in den Katastrophengebieten zum Ausdruck gebracht. Näheres hören Sie im folgenden Beitrag von unserem Deutschland-Korrespondenten Yan Wei.

Der gestrige Dienstag war der zweite Tag der Staatstrauer in China. Am Dienstagmorgen kam deshalb der Protokollchef des deutschen Bundesaußenministeriums Dr. Rainald Steck in die chinesische Botschaft in Berlin. Im Namen des deutschen Bundespräsidenten, der deutschen Bundeskanzlerin und des deutschen Außenministers gedachte er dort der Erdbebenopfer in Sichuan und übermittelte das Mitleid und die Unterstützung der deutschen Bundesregierung für die Menschen in den Katastrophengebieten. Auch der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Michael Thielen, schrieb einen Nachruf in das Kondolenzbuch. Darin drückte er seine Hoffnung auf die baldige Überwindung der Katastrophe sowie den Wiederaufbau der Städte durch die Bevölkerung in Sichuan aus. Er sagte zudem:

"Die Bundesregierung hat bereits Hilfe angekündigt und stellt Mittel zur Verfügung für diese Hilfe und so wird ja auch in anderen Staaten spontan Hilfsbereitschaft organisiert, auch seitens der Regierungen und seitens der Menschen. Mich hat jedenfalls sehr beeindruckt, dass nicht nur die deutsche Bundesregierung, sondern auch viele deutsche Unternehmen, die vor Ort in China sind, spontan ihre Hilfe angeboten haben. Das finde ich ein gutes und schönes Zeichen."

Die deutsche Bundesregierung stellte den Katastrophengebieten schon zwei Mal Finanzmittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die chinesische Regierung ist auch mit einer deutschen Unterstützung der Katastrophengebiete vor Ort einverstanden. Damit ist Deutschland nach Russland und Japan das dritte Land, das Hilfskräfte nach Sichuan entsendet. Auch werden 3.500 Zelte und ein mobiles Feldkrankenhaus nach China transportiert und medizinisches Fachpersonal nach Sichuan gebracht.

Die deutsche Hauptstadt Berlin und die chinesische Hauptstadt Beijing sind außerdem Partnerstädte. Der Leiter der Protokollabteilung der Stadt Berlin, Dr. Otto Lampe, bekundete seinen Respekt für die Bevölkerung in den Katastrophengebieten. Er sagte:

"Ich würde ihnen (den Opfern; Anm. d. Redaktion) sagen, dass ich tiefen Respekt habe für den Mut und die Kraft, die sie zum Teil gezeigt haben, mit diesem harten Schicksalsschlag zurechtzukommen, ihr Leben wieder zu ordnen und neue Wege zu gehen. Berlin ist mit China eng verbunden, geschichtlich, aber auch durch unsere sehr aktive Städtepartnerschaft mit der chinesischen Hauptstadt Peking. Die Berliner Feuerwehr, das Berliner Rote Kreuz und auch das technische Hilfswerk arbeiten eng mit der Bundesregierung zusammen, die sich in vielerlei Hinsicht jetzt auch in die Hilfsmaßnahmen eingeschaltet hat."

Die Beijinger Olympischen Spiele werden in zwei Monaten eröffnet. Der geschäftsführende Vorsitzende des deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, der ebenfalls an der Gedenkveranstaltung teilnahm, vertrat die Ansicht, dass das Erdbeben die erfolgreiche Austragung der Olympischen Spiele nicht beeinflussen werde. Er sagte:

"Ich denke, dass die Olympischen Spiele für China umso wichtiger geworden sind, auch als ein Zeichen der Hoffnung, des Aufbaus, des Wiederaufbaus. Und natürlich haben wir gar keine Bedenken, dass die Gebäude in Beijing oder auch in den anderen Austragungsstädten darunter gelitten haben könnten. Das ist auch die geringste Sorge. Die größte Sorge gilt den Opfern, gilt den Familien. Es werden ja fast 500 deutsche Sportlerinnen und Sportler nach Beijing kommen und alle unsere Sportler sind sehr betroffen von dieser Katastrophe. Aber sie denken am allerwenigsten an die eigene Sicherheit, da haben wir gar keine Zweifel, dass die eigene Sicherheit gewährleistet ist."

Auch viele namhafte Wissenschaftler nahmen an der Veranstaltung teil. Der Präsident der TU Berlin, Professor Kurt Kutzler, sagte, er hoffe, dass Deutschland in den Bereichen Erdbebensicherheit sowie Bautechnik, in denen Deutschland eine führende Position einnehme, Beiträge zur Sicherheit beim Wiederaufbau in Sichuan leisten könne.

"Ich glaube, dass sich die chinesische Regierung sehr tatkräftig und sehr effektiv nach dem Erdbeben verhalten hat. Die Berichte in der Presse, im Fernsehen, zeigen, dass unmittelbar danach viele Menschen aktiv geworden sind, dass das Militär geholfen hat, dass alle Kräfte alles getan haben, um den leidenden Menschen zu helfen und möglichst viele Menschenleben zu retten."

Außerdem nahmen der Botschafter der USA sowie die Botschafter aus Russland, Österreich, Portugal, Polen, Bulgarien und Tschechien an der Gedenkveranstaltung in der chinesischen Botschaft in Berlin teil. Der US-Botschafter in Deutschaland, William Timken, sagte dabei:

"Die amerikanische Bevölkerung hat tiefes Mitleid für die Opfer dieses Erdbebens und deren Familienangehörige. Ich hoffe, dass sich China und die chinesische Bevölkerung schnellstmöglich von der Katastrophe erholen können. Die USA haben im vergangenen Jahr einen Windsturm erlebt. Wir wissen gut, wie unerbittlich die Natur sein kann. Viele Menschen in den USA stammen ursprünglich aus China. Deshalb sind China und die USA eng miteinander verbunden."

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)