Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao, der zur Leitung der Erdbebenbekämpfung in Sichuan weilt, hat gesagt, nach dem Erdbeben in der Provinz Sichuan seien bis Donnerstagnachmittag 19.509 Tote gemeldet worden. Schätzungen zufolge könnte die Zahl der Todesopfer in den kommenden Tagen noch auf über 50.000 steigen. Noch immer seien über 20.000 Menschen unter den Trümmern begraben und viele werden vermisst.

Am Donnerstag hatte Wen Jiabao während einer Bahnfahrt in eines der Katastrophengebiete eine Arbeitssitzung des Staatsrates geleitet und dabei betont, dass mehr als 100.000 Quadratkilometer vom verheerenden Erdbeben betroffen seien. Das Erdbeben in Sichuan sei stärker gewesen, als das in Tangshan im Jahre 1976. Es handle sich um das Erdbeben mit den größten Schäden und der größten Ausdehnung seit Gründung der Volksrepublik China.

Wen Jiabao bekräftigte erneut, es müssten alle Kräfte des Landes mobilisiert und in den betroffenen Gebieten zusammengezogen werden, um die Rettungsarbeiten voranzubringen. Die Rettung von Verschütteten sei nach wie vor die wichtigste Aufgabe.

Derzeit sind mehr als 120.000 Mitglieder der Volksbefreiungsarmee, bewaffnete Polizeitruppen und Reservediensttruppen für die Katastrophenbekämpfung im Einsatz. Bis Donnerstag konnten bereits mehr als 100.000 Verletzte aus den Trümmern geborgen werden. Mehr als 13.000 Verletzte sind behandelt und über 120.000 Menschen evakuiert worden. Die Straßen im Epizentrum von Wenchuan und Beichuan sind wieder befahrbar. Die Zentralregierung stellte insgesamt fast 3,41 Milliarden Yuan RMB für die Katastrophenbekämpfung bereit. Zudem wurden Spendengelder und -hilfsmittel in Höhe von über 1,3 Milliarden Yuan RMB gesammelt.