Wenchuan
Offiziellen Angaben zufolge sind in China mehr als zehn Millionen Menschen von dem verheerenden Erdbeben vom 12. Mai betroffen. Das Epizentrum des Bebens hatte im Kreis Wenchuan, in der südwestchinesischen Provinz Sichuan gelegen.
Wie zu erfahren war, wurden am Mittwoch bis um zwei Uhr nachmittags 15.000 Tote geborgen. Davon stammten 14.463 aus Sichuan.
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao reiste am Mittwochabend von Chengdu aus nach Guangyuan. Guangyuan gehört ebenfalls zu den vom Erdbeben am schwersten betroffenen Gebieten. Auf der Bahnfahrt dorthin berief Wen eine Sitzung des Kommandos zur Katastrophenbekämpfung ein. Dabei betonte er, die Rettung von verschütteten Überlebenden sei nach wie vor die wichtigste Aufgabe. Zudem würden 90 Hubschrauber in die betroffenen Gebiete entsandt, um Verletzte zu bergen.
Wen Jiabao traf am Donnerstagmorgen in Guangyuan ein. Anschließend inspizierte er den schwer geschädigten Kreis Qingchuan.
Bis acht Uhr am Donnerstagmorgen waren über 130.000 Soldaten der Volksbefreiungsarmee und der bewaffneten Polizei zur Katastrophenbekämpfung im Einsatz. Zirka 300 militärische Transportsflugzeuge und Hubschrauber wurden eingesetzt. Darüber hinaus befinden sich nun medizinisches Personal, Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus allen Landesteilen in den betroffenen Gebieten. Die Rettungskräfte trafen mittlerweile in allen schwer betroffenen Gebieten ein.
Angaben zufolge konnten bis Donnerstagvormittag über 60.000 Verschüttete gerettet werden. Anschließend wurden sie medizinisch behandelt und versorgt.
Nach dem Erdbeben hatte die Zentralregierung 1,11 Milliarden Yuan RMB für die Katastrophenbekämpfung bereitgestellt. Bis 16 Uhr am Mittwoch gingen bei der chinesischen Rot-Kreuz-Gesellschaft aus allen Teilen der Gesellschaft Spenden in Höhe von über 877 Millionen Yuan RMB ein.
Das chinesische Amt für Zivilluftfahrt genehmigte, dass die Taiwaner Fluggesellschaft "China Airlines" Hilfsgüter mit Charter-Transportmaschinen in die Katastrophengebiete befördert.
Laut dem Zentralen Amt für Meteorologie wird das Wetter in den kommenden sieben Tagen in der Nähe des Epizentrums warm und niederschlagsfrei bleiben. Die Temperaturen sollen demnach wieder steigen. Dies wird für den Fortschritt der Rettungsarbeiten günstige Bedingungen bieten.
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