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Eskalierende Spannungen zwischen Sudan und Tschad
   2008-05-14 15:46:39    Seite Drucken    CRI
Die Spannungen zwischen den beiden afrikanischen Ländern Sudan und Tschad sind eskaliert. Am Dienstag hat die sudanesische Regierung alle Diplomaten aus dem Tschad ausgewiesen. Innerhalb einer Woche müssen sie das Land verlassen. Zuvor hatte der Tschad seine Grenzen zum Sudan geschlossen. Damit hat sich die diplomatische Krise zwischen den zwei afrikanischen Ländern zugespitzt.

In der Geschichte pflegten der Sudan und der Tschad gute bilaterale Beziehungen. Warum sind die zwischenstaatlichen Beziehungen nun in eine Krise geraten?

Analytiker vertreten die Ansicht, dass die Konflikte zwischen Regierungsarmeen und Rebellen in beiden Ländern die Hauptgründe für die bilaterale Spannung sind. In den 1990er Jahren versammelten sich die Rebellen aus dem Tschad allmählich im Osttschad an der Grenze zum Sudan. Somit entstanden verschiedene regierungsfeindliche Gruppen in der Region. Im Februar 2003 brach der Konflikt im sudanesischen Darfur aus. Seitdem sind immer mehr sudanesiche Rebellengruppen wie "Die Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung" in die Darfur-Region, die sich im Grenzgebiet zum Tschad befindet, vorgedrungen. Regierungsfeindliche Gruppen beider Länder haben in Grenzgebieten Hauptquartiere errichtet und von dort aus Anschläge geplant und organisiert. Damit verschlechterte sich die Situation in den Grenzgebieten zwischen dem Sudan und dem Tschad. In diesem Jahr erregten häufige Gewaltakte der Rebellen große Besorgnis im Sudan und im Tschad. Beide Regierungen warfen einander vor, die regierungsfeindlichen Gruppen des jeweils anderen Landes zu unterstützen.

Die Anzettlungen des Westens haben eine sofortige Beilegung der diplomatischen Krise zwischen dem Sudan und dem Tschad schwer beeinträchtigt. Die Führer der Rebellengruppen aus dem Sudan und dem Tschad leben seit langem in Europa und können Unterstützungen des Westens erhalten. Deshalb haben Rebellen beider Länder eine Teilnahme am Friedensprozess in beiden Ländern mehrmals abgelehnt.

Weiter betonten Analytiker, die bestehenden Friedensvereinbarungen könnten bisher nocht nicht umfassend umgesetzt werden. Wie zu erfahren war, haben der Sudan und der Tschad bereits insgesamt sechs Friedensvereinbarungen unterzeichnet. Aber keine konnte effektiv umgesetzt werden. Im Februar 2006 sind Vertreter beider Länder unter Vermittlung der Afrikanischen Union in der libyschen Hauptstadt Tripolis zusammengetroffen, um ein Abkommen zu unterzeichnen. Demnach sollen sich beide Länder weder in innere Angelegenheiten des jeweils anderen Landes einmischen noch Rebellengruppen der anderen Seite unterstützen. Zudem muss die Propaganda, die den Ruf des anderen Landes schädigen kann, unverzüglich eingestellt werden. Im Mai des vergangenen Jahres unterzeichneten die Präsidenten aus dem Sudan und dem Tschad in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad eine Versöhnungsvereinbarung, um die Spannung in den Grenzgebieten zu mildern und eine Normalisierung der zwischenstaatlichen Beziehungen zu fördern. Im März 2008 unterzeichneten beide Länder in Dakar, der Hauptstadt des Senegals, erneut eine Friedensvereinbarung. Demnach versprachen beide Seiten, alle bewaffneten Gruppen aufzulösen und Aktivitäten zur Schädigung der staatlichen Sicherheit der anderen Seite zu verbieten. Aber die gegenwärtige Situation zeigt, dass alle bestehenden Vereinbarungen nicht effektiv umgesetzt werden konnten.

Meinungen der Analytiker zufolge müssten der Sudan und der Tschad an ihren Versprechen bezüglich der Bekämpfung der regierungsfeindlichen Gruppen festhalten, um das gegenseitige Vertrauen wieder herzustellen und eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen zu realisieren. Zudem sollten beide Länder die Grenzsicherheit erhöhen und eine möglichst baldige Lösung der Darfur-Frage vorantreiben. Rebellengruppen beider Länder müssten daran gehindert werden, Gewaltakte mit politischen Zielen durchzuführen. Die bestehenden sechs Friedensvereinbarungen zwischen dem Sudan und dem Tschad müssten ebenfalls pragmatisch umgesetzt werden. Darum solle sich auch die internationale Staatengemeinschaft weiter bemühen.

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