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Länder in Südostasien gehen aktiv gegen Lebensmittelkrise vor
   2008-05-05 14:28:26    Seite Drucken    CRI
Seit Anfang dieses Jahres ist der Reispreis weltweit erheblich gestiegen. Die sprunghafte Preissteigerung löste sogar in mehreren Ländern Unruhen und Hamsterkäufe aus. Vereinzelt kam es auch zu gesellschaftlichen Turbulenzen. Als eine Hauptanbauregion von Reis haben nun die Länder in Südostasien entsprechende Maßnahmen ergriffen, um eine Lösung der weltweiten Nahrungsmittelkrise anzustreben.

Thailand ist das größte Reis exportierende Land der Welt. Im vergangenen Jahr führte das Land knapp 9,6 Millionen Tonnen Reis mit einem Wert von knapp 3,6 Mrd. US-Dollar aus. Seit diesem Jahr erhöht sich der Reisexport Thailands aufgrund des Zuwachses der Nachfrage und der Preissteigerung weiter deutlich. Angesichts des weltweiten Mangels an Reis will das Land dem thailändischen Premierminister Samak Sundaravej zufolge auch kein Verbot für den Export von Reis verhängen. Schätzungen des thailändischen Handelsministeriums zufolge wird das Exportvolumen des Landes mindestens die Hälfte des Gesamtvolumens des Reisangebots auf dem internationalen Markt ausmachen.

Während die thailändische Regierung den Reisexport unterstützt, beschäftigt sie sich auch intensiv mit der Eindämmung der Preissteigerung des Reises im Inland.

Vietnam ist das weltweit zweitgrößte Exportland von Reis. Obwohl der Getreideanbau in dem Land in diesem Jahr wegen verschiedener Naturkatastrophen einen großen Schaden erlitten hat, ist dort die Lebensmittelversorgung noch ausreichend. Der vietnamesische Premierminister Nguyen Tan Dung sagte vor einer Woche, das Land verfüge über ausreichend Getreidereserven, um der Nachfrage aus dem Inland sowie aus dem Ausland nachzukommen. Prognosen zufolge werde das Exportvolumen Vietnams in diesem Jahr 3,5 Millionen Tonnen erreichen.

Als weiteres Anbaugebiet führte Kambodscha im vergangenen Jahr etwa 1,5 Millionen Tonnen Reis aus. Ein Sprecher der Regierung des Landes sagte vor kurzem in einer Stellungnahme zur weltweiten Lebensmittelkrise, wenn man eine abwartende Haltung gegenüber der steigenden Tendenz des Reispreises einnehme, führe dies unausweichlich zu einem Preiskrieg bei den Lebensmittelpreisen, was wiederum die Interessen aller Länder beeinträchtigen würde. Diejenigen Länder, die Reis exportieren würden, sollten sich daher einigen, ansonsten werde sich die Preiskrise auf dem internationalen Markt noch weiter verschlechtern.

Die Philippinen zum Beispiel sind ein großes Reis importierendes Land. Seit Beginn dieses Jahres wird das Land mit ernsthaften Folgeerscheinungen und den damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert. Wie der Landwirtschaftsminister des Landes Arther C. Yap am vergangenen Freitag mitteilte, haben die Philippinen bereits einen Kaufauftrag für 1,6 Millionen Tonnen Reis unterzeichnet. Außerdem will das Land mit einen weiteren Auftrag 675.000 Tonnen Reis einkaufen. Durch diese Bemühungen soll nicht nur ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage garantiert werden, die philippinische Regierung will zudem eine ausreichende Reisreserve anlegen, um so Einfluß auf die Marktregulierung zu bekommen.

Bei einem Treffen des thailändischen Premierministers Samak Sundaravej mit dem Ministerpräsidenten Myanmars, Thein Sein, schlug Sundaravej vor, dass Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos und Myanmar eine Organisation ähnlich der OPEC gründen sollten, um sich gemeinsam darum zu bemühen, den internationalen Reispreis zu kontrollieren. Der Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank, Kuroda Haruhiko, sprach sich jedoch gegen die Gründung einer solchen Organisation aus. Seiner Meinung nach schädigt die Gründung solch einer Organisation nicht nur die Interessen der Reis importierenden Länder, sie kommt auch den Exportländern von Reis nicht zugute. Als ein großes Importland sprachen sich auch die Philippinen gegen dieses Vorhaben aus. Aus diesem Grund sind internationale Beobachter der Meinung, dass es nicht absehbar sei, ob die Idee einer Organisation der Reis exportierenden Länder in Erfüllung gehen wird.

Über die derzeitige Getreidekrise sagte Kuroda Haruhiko vor zwei Tagen, man solle nicht einfach das mangelnde Angebot für die rasche Preissteigerung in Asien verantwortlich machen. Als ein einheitliches Ganzes könne sich Asien selbst mit ausreichend Reis und Getreide versorgen. Die von der sprunghaften Preissteigerung ausgelösten Unruhen und Hamsterkäufe seien vielmehr die wahren Ursachen für die weitere Steigerung der Nahrungsmittelpreise.

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