"Mein Besuch wird im warmen Frühling erfolgen, wenn die Blumen blühen. Ich wünsche mir, dass die Freundschaft zwischen China und Japan, genau so wie der warme Frühling, für immer existieren wird."

In diesem Jahr wird das 30. Jubiläum des Vertragsabschlusses über Frieden und Freundschaft zwischen China und Japan gefeiert. Im Interview hat Hu Jintao die Entwicklung der bilateralen Beziehungen in den vergangenen 30 Jahren gewürdigt. Er wies darauf hin, dass die Entwicklung der bilateralen Beziehungen nicht nur beiden Staaten Profite gebracht habe, sondern auch zu Frieden, Stabilität und Prosperität in Asien und der Welt beigetragen habe. Wörtlich sagte er:

"Die Tatsachen haben bewiesen, eine Entwicklung der langfristigen, stabilen chinesisch-japanischen gutnachbarschaftlichen, freundschaftlichen Beziehungen entspricht den Grundinteressen beider Länder und beider Völker. Mein Japan-Besuch zielt darauf ab, das gegenseitige Vertrauen zu vertiefen, die Freundschaft zu verstärken, die Zusammenarbeit zu intensivieren, die Zukunft zu planen und die bilateralen Beziehungen umfassend voranzutreiben."

Hu Jintao betonte, die Unterstützung von beiden Völkern gelte als Basis für die Entwicklung der Freundschaft zwischen China und Japan. In den vergangenen Jahren habe er mehrere japanische Freunde gewonnen. Dazu gehörten Politiker, Unternehmer und Künstler. Diese Freundschaften hätten sein Verständnis für das japanische Volk vertieft, so Hu Jintao weiter

Im Prozess der Entwicklung der zwischenstaatlichen Beziehungen lassen sich manche Probleme schwer vermeiden. Das gilt auch für die Entwicklung der chinesisch-japanischen Beziehungen. Dazu sagte Hu Jintao, es sei normal, dass verschiedene Leute unterschiedliche Ansichten hätten. Die Kernfrage sei, wie man mit solchen Widersprüchen und Problemen umgehe.

"Wichtig ist, dass beide Länder einander aufrichtig behandeln und freundschaftliche Kontakte pflegen. In diesem Sinne sollen sie Einigkeit anstreben und Unterschiede zulassen. Gemeinsam sollen sie die Freundschaft beider Völker fördern und die Entwicklung der bilateralen Beziehungen wahren."

Japan legt großen Wert auf die gemeinsame Erschließung der Öl- und Gasfelder auf dem Ostchinesischen Meer. Dazu bekräftigte Hu Jintao erneut, China nehme diese Frage sehr ernst. Diplomatische Behörden beider Länder hätten gemäß der Einigung beider Spitzenpolitiker tiefgehende, nützliche Konsultationen geführt. Dabei seien positive Fortschritte erzielt worden. China sei überzeugt, unter gemeinsamen Bemühungen beider Seiten könne bestimmt eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden werden, so Hu Jintao.

Zur Frage der von China nach Japan exportierten "giftigen Jiaozi" betonte Hu Jintao, die chinesische Regierung lege großen Wert auf die Lebensmittelsicherheit. China habe daraufhin wieder vorgeschlagen, mit Japan langfristige Maßnahmen im Bereich Lebensmittelsicherheit durchzuführen. Er sagte:

"Die zuständigen chinesischen Behörden haben bereits die betreffenden japanischen Stellen über die Forschungen informiert. Wir wollen mit Japan langfristige Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit erörtern. Beide Seiten sollen weiterhin ihre Forschungen und Kooperationen verstärken, um die Wahrheit so bald wie möglich aufzudecken."

Hu Jintao zeigte sich zuversichtlich über den Erfolg seines Besuches. Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass er sich mit dem japanischen Kaiser treffen und mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yasuo Fukuda die bilateralen Beziehungen sowie Fragen von gemeinsamem Interesse tiefgehend erörtern werde. Zudem werde er umfassende Kontakte mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Kreisen pflegen. Unter gemeinsamen Bemühungen wird der Besuch bestimmt erfolgreich sein.