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Attentat der Taliban auf Parade in Afghanistan
   2008-04-28 13:54:25    Seite Drucken    cri
In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat am Sonntag anlässlich des 16. Jahrestags des Rückzugs der sowjetischen Streitkräfte aus dem Land eine Parade stattgefunden. Während die Menschen das Fest feierten, verübten Attentäter der Taliban einen Anschlag auf Präsident Hamid Karzai und andere Regierungsmitglieder. Vier Menschen, darunter ein Mitglied der Regierung, kamen dabei ums Leben. Der afghanische Präsident Karzai entkam dem Anschlag unverletzt.

Seitdem Karzai das Amt des Präsidenten übernommen hat, ist er zu einem Hauptangriffsziel für die Taliban geworden. Vor diesem jüngsten Anschlag war er bereits drei Mordanschlägen entkommen. Der diesmalige Anschlag war der erste in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Nach dem tragischen Ereignis verurteilte er den Anschlag durch die Taliban. Er sagte, die Taliban hätten den Anschlag während der Feier zum 16. Jahrestags des Rückzugs der sowjetischen Streitkräfte aus dem Land verübt. Damit hätten sie dieses wichtige Fest des afghanischen Volkes gestört. Wie zu erfahren war, forderte Karzai eine gründliche Untersuchung des Anschlags. Inzwischen nahmen afghanische Sicherheitskräfte mehrere Verdächtige fest.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte das Attentat am gleichen Tag in einer Erklärung. Er betonte, die Vereinten Nationen würden den Wiederaufbauprozess des Landes durch die afghanische Bevölkerung unter Führung der gewählten Regierung auch weiterhin unterstützen.

NATO-Generalsekretär Jaap De Hoop Scheffer veröffentlichte am selben Tag eine Erklärung, in der er den Anschlag auf das Schärfste verurteilte. Die NATO werde die afghanischen Regierung und Bevölkerung ebenfalls weiter dabei unterstützen, Sicherheit und Demokratie im Land zu gewährleisten, hieß es in der Erklärung.

Seit Anfang dieses Jahres hat sich die Sicherheitslage in Afghanistan verschlechtert. Zahlreiche Angriffe haben schon über 450 Menschen das Leben gekostet. Am 25. März kündigten die Taliban an, eine Frühlingsoffensive gegen afghanische Streitkräfte und ausländische Truppen in Afghanistan zu starten. Seit 2001 hatten die Taliban schon mehrmals Frühlingsoffensiven unternommen. Diese hatten zur weiteren Verschlechterung der Lage in Afghanistan geführt. Medienberichten zufolge wird die diesjährige Frühlingsoffensive eine neue Welle von Gewalt bringen.

Um der Frühlingsoffensive der Taliban entgegenzuwirken, haben die Streitkräfte der afghanischen Regierung und der ausländischen Truppen ihre Angriffe auf die Taliban-Verbände intensiviert. Am vergangenen Freitagabend flogen die NATO-Truppen in Afghanistan einen Luftangriff gegen Taliban-Stellungen in der ostafghanischen Provinz Paktika. Bei dem Angriff wurden mindestens 15 Taliban-Kämpfer getötet. In einer anschließenden Fahndungsaktion wurden große Mengen an Waffen und Munition entdeckt. Um sicherzustellen, dass die Parade am Sonntag reibungslos verläuft, ergriff die afghanische Regierung eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen.

Am vergangenen Freitag kritisierte Karzai die Vorgehensweise der USA und Großbritanniens im afghanischen Krieg. Er vertrat die Ansicht, die Festnahmen von Taliban-Kämpfern und ihren Anhängern durch die USA kämen der Terrorismusbekämpfung nicht zugute. Er drückte zudem die Hoffnung auf eine Veränderung der Vorgehensweise der USA in dieser Frage aus. Die USA sollten größeren Wert auf den Wiederaufbau in Afghanistan legen. Politische Beobachter sind der Ansicht, dass Karzai damit ein positives Signal an die Taliban geben wollte, um durch eine Versöhnung mit gemäßigten Taliban die angespannten Beziehungen zu den Taliban allgemein zu entspannen. Doch von der gegenwärtigen Situation aus gesehen haben die Maßnahmen der afghanischen Regierung die Angriffe der Taliban nicht verhindern können. Insofern werden die Beziehungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban auch weiter angespannt bleiben.

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