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Japan und Südkorea wollen zukunftsorientierte "reife Partnerschaft" errichten
   2008-04-22 15:43:18    Seite Drucken    CRI
Der japanische Ministerpräsident Yasuo Fukuda hat am Montag den südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak zu einem Gespräch empfangen. Dabei waren beide Politiker der Meinung, um eine neue Epoche zwischen Japan und Südkorea zu schaffen, sollten die bilateralen Beziehungen zu einer "reifen Partnerschaft" aufgewertet werden. Beobachter vertreten die Meinung, der Japan-Besuch von Lee Myung Bak mache deutlich, dass die Phase schlechter Beziehungen zwischen den beiden Ländern vorbei ist. Es sei das gemeinsame Ziel der beiden Länder, eine zukunftsorientierte "reife Partnerschaft" zu etablieren. Es bleibe aber noch abzuwarten, ob dieses Ziel realisiert werden kann.

Vor der Presse erklärte Yasuo Fukuda nach dem Gespräch, der Japan-Besuch von Lee Myung Bak habe für die geplante "Pendeldiplomatie" zwischen beiden Ländern einen guten Auftakt geschaffen. Beide Länder wollten die bilateralen Beziehungen zu einer "reifen Partnerschaft" umwandeln. Fukuda fuhr fort, er werde Südkorea in der zweiten Hälfte dieses Jahres besuchen. Zudem werde er am Rande des G8-Gipfels im Juli mit Lee Myung Bak aufrichtige Gespräche führen. Dadurch solle gemeinsam eine "neue Epoche zwischen Japan und Südkorea" initiiert werden.

Lee Myung Bak erwiderte, beide Seiten seien der Ansicht, dass beide Länder solide Beziehungen bilden sollten. Er fuhr fort, die Geschichte dürfe nicht vergessen werden. Allerdings sollten sich die beiden Länder nicht von der Vergangenheit beeinträchtigen lassen. Geschichtsfragen sollten nicht Barrikaden für die Zukunft der bilateralen Beziehungen sein.

Beide Seiten waren sich darüber einig, dass das bilaterale Wirtschaftliche Kooperationsabkommen (EPA) für die Entwicklung der Volkswirtschaften beider Länder wichtig sei. Die Verhandlungen über das EPA wurden im November 2004 unterbrochen. Beide Politiker zeigten sich bereit, die Verhandlungen im Juni dieses Jahres wieder aufzunehmen.

Hinsichtlich der Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel sagten beide Spitzenpolitiker, dass Nordkorea sein Atomprogramm so bald wie möglich offenlegen müsse. Beide Seiten betonten zudem, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Japan, Südkorea und den USA weiter verstärkt werden sollte. Dies werde eine gründliche Umsetzung der Gemeinsamen Erklärung der Sechsergespräche fördern. Zudem solle zwischen den drei Ländern zu internationalen Fragen ein Dialog etabliert werden.

Yasuo Fukuda bekräftigte erneut die große Bedeutung der Kooperation zwischen Japan, China und Südkorea. Er schlug vor, innerhalb dieses Jahres in Japan ein Gipfeltreffen der drei Länder zu veranstalten. Lee Myung Bak zeigte sich damit einverstanden. Zudem wird Lee Myung Bak auf Einladung von Yasuo Fukuda im Juli 2008 am G8-Gipfel teilnehmen. Es handelt sich dabei um die erste Teilnahme eines südkoreanischen Spitzenpolitikers an diesem Gipfel.

Darüber hinaus berieten die beiden Politiker über Hilfen für Entwicklungsländer, die gemeinsame Begegnung des Klimawandels, den Start eines gemeinsamen bilateralen Forschungsprojekts in der neuen Periode bilateraler Beziehungen sowie über den Ausbau des Jugendaustauschs. Dabei erzielten sie in mehreren Punkten Einigkeit.

Obwohl der Japan-Besuch von Lee Myung Bak von großem Erfolg gekennzeichnet war, sind die bilateralen Beziehungen laut japanischen Medien nach wie vor verhältnismäßig schwach. Um wesentliche Fortschritte zu erreichen, sollten die beiden Seiten noch einige Zeit brauchen. Lee Myung Bak betrachte Japan nur als einen Partner im Rahmen seiner pragmatischen Diplomatie. Die Kernfaufgabe sei dabei die Wiederbelebung der südkoreanischen Wirtschaft. Allerdings werde die Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel für Japan einer der Schwerpunkte in der neuen Partnerschaft sein. Zudem gebe es zwischen Japan und Südkorea noch immer territoriale Streitigkeiten. Die Streitigkeiten wurden aber bei den diesmaligen Gesprächen nicht erwähnt. Nach seinem Amtsantritt plädierte Yasuo Fukuda für eine Verstärkung der japanisch-amerikanischen Allianz und die Förderung der Diplomatie in Asien. Für seine Außenpolitik in Asien sind die Beziehungen zu Südkorea zweifellos von großer Bedeutung. Für Yasuo Fukuda wird es eine Prüfung sein, in substanziellen Fragen Kooperationen mit den Nachbarländern zu fördern.

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