Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao nahm am Freitag an der Eröffnungszeremonie des Bauprojekts teil und kündete den Beginn der Arbeiten an.

„Ich erkläre den Bau der Hochgeschwindigkeitszugstrecke zwischen Beijing und Shanghai für begonnen!"

Für den Bau der 1.318 km langen Strecke werden zirka 220 Milliarden Yuan RMB investiert. Es handelt sich dabei um das größte Investitionsprojekt seit der Gründung des neuen China. Die Züge können auf dieser Linie eine Höchstgeschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde erreichen. Die Einsenbahnlinie durchquert sieben Provinzen und regierungsunmittelbare Städte, nämlich Beijing, Tianjin, Hebei, Shandong, Anhui, Jiangsu und Shanghai. Die Bevölkerung in diesen sieben Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten macht etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes aus. Das Bruttoinlandsprodukt in dieser Region entspricht 40 Prozent des gesamten BIP Chinas. Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Zhang Dejiang sagte dazu, die Hochgeschwindigkeitszugstrecke werde in einer Region von äußerster Vitalität und mit dem größten Potential bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung gebaut. Dies habe eine sehr wichtige Bedeutung.

„In dem bevölkerungsdichtesten Teil unseres Landes mit dem höchsten Urbanisierungsniveau, dem größten wirtschaftlichen Gesamtvolumen und dem ausgeprägtesten Transportsbedarf wird eine moderne Hochgeschwindigkeitseisenbahn von Weltniveau gebaut. Dies hat für die Bewältigung des Engpasses bei der Eisenbahnbeförderung, die Erhöhung der selbständigen Erneuerungsfähigkeit Chinas, die Förderung der Branchenumstrukturierung des Landes sowie für den Ausbau einer positiven und schnellen Entwicklung der Wirtschaft sowie der Gesellschaft eine sehr wichtige Bedeutung."

Die gegenwärtige Eisenbahnverbindung zwischen Beijing und Shanghai wurde vor etwa 100 Jahren angelegt. Seit langer Zeit ist nur ein eingeschränkter Zugverkehr auf der Strecke möglich, eine vor allem für den Passgiertransport unbefriedigende Situation. 2007 wurden auf dieser Strecke mehr als fünf Mal soviel Personen beziehungsweise doppelt soviel Güter wie im landesweiten Durchschnitt transportiert. Die Grenze der Transportfähigkeit war somit erreicht. Mit der Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke wird der Transport von Gütern und Personen getrennt. Jährlich können dann auf der neuen Strecke rund 160 Millionen Passagiere befördert werden, während auf der alten Linie über 100 Millionen Tonnen Güter transportiert werden können. Damit wird der gegenwärtige Transportengpass auf dieser Strecke gelöst.

In den vergangenen Jahren hat China über 400 Tests rund um die Entwicklung der Hochgeschwindigkeitseisenbahn gemacht. Dabei konnten eine Reihe von technischen Schwierigkeiten bewältigt werden. Auch wurden viele Erfahrungen beim Bau einer erstklassigen Eisenbahnstrecke gesammelt. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Beijing und Shanghai wurde dabei von chinesischen Wissenschaftlern selbst entworfen. Die technischen Anlagen und Ausstattungen werden ebenfalls von chinesischen Betrieben produziert. Dem stellvertretenden chinesischen Minister für Eisenbahnwesen Lu Chunfang zufolge wird mit der Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Beijing und Shanghai das Techniksystem in Chinas für Hochgeschwindigkeitszüge vervollständigt.

„Der Bau der Hochgeschwindigkeitseisenbahn zwischen Beijing und Shanghai ist mit dem Einsatz von modernen und ausgereiften Techniken machbar. Dabei kann außerdem das Gesamtniveau der chinesischen Eisenbahn gehoben werden. Zudem kann die Entwicklung der Mechanik-, Elektronik-, Material- und Informationsindustrie gefördert werden. Die Innovationsfähigkeit der chinesischen Industrie kann dadurch ebenfalls verbessert werden."

Nach mehr als 40 Jahren Entwicklung verbessert sich die Technologie für den Bau von Hochgeschwindigkeitseisenbahnen immer mehr. Derzeit sind weltweit auf über 10.000 Kilometern solche Hochgeschwindigkeitszüge im Einsatz, ebenso viele neue sind in Bau.