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Internationale Finanzinstitutionen befassen sich mit weltweitem Anstieg der Getreidepreise
   2008-04-14 16:36:47    Seite Drucken    CRI
Vergangenen Samstag wurde in Washington die 17. Ministersitzung des Internationalen Währungs- und Finanzkomitees abgehalten. Das Komitee ist das Entscheidungsorgan des Internationalen Währungsfonds (IMF). Am gestrigen Sonntag fand zudem eine Sitzung der Weltbank statt, ebenfalls in Washington.

Auf beiden Sitzungen diskutierten die Teilnehmer den weltweiten Anstieg der Getreidepreise sowie die Zusammenhänge der Finanzkrise. Der kontinuierliche, weltweite Anstieg der Getreidepreise wird von den internationalen Finanzinstitutionen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, da eine mögliche Folge davon das Auftreten von Hungersnöten in verschiedenen Ländern sein könnte. Seit 2002 bereits steigen die Preise für Getreide kontinuierlich, in letzter Zeit nahm die Geschwindigkeit des Preisanstieges jedoch deutlich zu. So stieg Statistiken der Weltbank zufolge der Getreidepreis in vergangenen Jahren um 83 Prozent, der Preis speziell für Weizen sogar um 181 Prozent. Gleichzeitig gingen die weltweiten Getreidereserven zurück. Die Getreidesicherheit wurde somit zu einem immer bedeutenderem Thema. Angaben der Welternährungsorganisation (FAO) zufolge sind die weltweiten Getreidereserven auf dem niedrigsten Niveau seit 1980. Durch den sprunghaften Anstieg der Preise erhöhen sich nicht nur die Lebenshaltungskosten ganzer Bevölkerungen, der Vorgang hat auch negative Auswirkungen auf die gesellschaftliche Stabilität in einigen Ländern.

Der Präsident des IMF, Dominique Strauss-Kahn, sagte dazu am Samstag vor der Presse, sollten die Getreidepreise weiterhin so ansteigen, könnte dies furchtbare Folgen haben. Mehrere 100.000 Menschen weltweit würden dann von einer Hungersnot bedroht. Und die Geschichte habe gezeigt, dass Hungersnöte oft zu Kriegen führten, so Strauss-Kahn.

Außerdem wies der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, darauf hin, dass in vielen Entwicklungsländern die Kosten für Lebensmittel bei vielen Menschen bereits 75 Prozent ihres Einkommens ausmachen. Ein weiterer Anstieg der Getreidepreise würde somit das Leben der ärmeren Bevölkerung schwer gefährden. Zoellick sagte weiter, durch die zu hohen Lebensmittelpreise seien auch einige Staaten in ihrer Stabilität ernsthaft bedroht. Es könne aufgrund von Hungersnöten zu gesellschaftlichen Spannungen kommen. Viele von der internationalen Gemeinschaft in den vergangenen sieben Jahren erzielten Erfolge bei der Bekämpfung der Armut könnten zudem wieder zunichte gemacht werden.

Zoellick legte daher einen globalen Versorgungsplan vor, um die Getreidekrise zu lösen. Darin fordert Zoellick alle Länder auf, mindestens 500 Millionen US-Dollar an das Welternährungsprogramm WFP zu spenden, um die gegenwärtige Krise beizulegen. Gleichzeitig will die Weltbank die Kredite für die Landwirtschaft in Afrika auf 800 Millionen US-Dollar verdoppeln. Zudem sollen die Investitionen für Afrika weltweit erhöht werden, um negative Auswirkungen einer Verlangsamung der Weltwirtschaftsentwicklung auf die schwächsten Wirtschaftsregionen der Welt zu reduzieren.

Die Reduzierung der Getreidehilfen für die Entwicklungsländer durch die USA und andere entwickelte Länder sowie der Anbau vieler Kulturpflanzen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien sind nach Ansicht vieler Experten Hauptursachen für den Anstieg der Getreidepreise. Statistiken des IMF zufolge wird rund die Hälfte des weltweiten Getreideanbaus zur Entwicklung von erneuerbaren Energien verwendet. Auch gelten der ständige Anstieg des Ölpreises sowie die Klimaveränderung ebenfalls als Ursachen des Preisanstieges. Um den Getreidemangel nun lösen zu können, müssen die entwickelten Länder die Hauptverantwortung tragen. Deren Getreidehilfen an die Entwicklungsländer müssen vermehrt und ihr Vorgehen beim Anbau von Kulturpflanzen für die Entwicklung von erneuerbaren Energien verändert werden.

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