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EU und Zentralasien bauen Zusammenarbeit aus
   2008-04-11 17:23:11    Seite Drucken    CRI
Am Donnerstag ist das sechste Außenministertreffen der EU-Troika und der zentralasiatischen Staaten in Ashkhabad, der Hauptstadt Turkmenistans, zu Ende gegangen. Die Teilnehmer verständigten sich dabei auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Energiebereich. Die EU wolle zudem mit Turkmenistan und Usbekistan ein Memorandum über den Bau verschiedener Energiepipelines zwischen diesen beiden Staaten und Europa unterzeichnen. Damit würde diese Zusammenarbeit im Energiebereich zu einem Modell für weitere Kooperationen. Das beinhaltet aber auch, dass die EU und Zentralasien in Zukunft in vielen Bereichen enger zusammenarbeiten werden.

Die Grenze der EU, der größten politischen und wirtschaftlichen Staatengemeinschaft der Welt, ist mit der Erweiterung durch die Aufnahme des 27. Mitgliedslandes näher an Zentralasien herangerückt. Diese dadurch bedingte Veränderung der geografischen Lage verlangt der Europäischen Union auch neue strategische Entscheidungen im politischen wie im wirtschaftlichen Bereich ab. Nur dann kann die EU den strategischen Einfluss Europas in Zentralasien vergrößern.

Angesichts dieser Situation einigte sich die EU im vergangenen Juni auf eine Zentralasien-Strategie, die vorerst bis zum Jahr 2013 ausgelegt ist. Diese Strategie hat zum Ziel, die Sicherheit und Stabilität Zentralasiens zu garantieren, daneben soll die Region wirtschaftlich unterstützt werden, die EU will sich für die Armutsbeseitigung einsetzen sowie die Beziehungen mit den Ländern Zentralasiens vertiefen. In diesem Rahmen will die EU bis 2013 den fünf zentralasiatischen Staaten Wirtschaftshilfen in Höhe von 750 Millionen Euro zukommen lassen. Die Kooperationen mit der EU im Wirtschaftsbereich werden den zentralasiatischen Staaten dabei helfen, eine Diversifikation der Wirtschaft zu erreichen. Außerdem will die EU verstärkt Investitionen in der Region tätigen. Die EU hofft, dass die zentralasiatischen Staaten mit Ausnahme von Kirgisistan, das schon Mitglied der WTO, der Welthandelsorganisation, ist, in naher Zukunft der WTO beitreten können.

Die wichtigsten Bereiche der Zusammenarbeit zwischen der EU und den zentralasiatischen Staaten sind derzeit der Energiesektor und das Verkehrswesen. Zentralasien verfügt über eine große Menge neu entdeckter Energiereserven. Auch bei der Integration der Energiemärkte des Schwarzen und des Kaspischen Meeres spielt die zentralasiatische Region eine Schlüsselrolle. Denn momentan wird das Erdgas aus Zentralasien auf seinem Weg nach Europa noch durch Russland geleitet. Da die Abhängigkeit der EU von den Energielieferungen aus Zentralasien aber kontinuierlich zunimmt, ist es sehr wichtig garantieren zu können, dass der Transport sicher ist und stetig erfolgt. Die EU hat daher die Konflikte zwischen Russland und der Ukraine um Erdgaslieferungen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Russland betrachtet Energie als eine Art Faustpfand für seine Außenpolitik. Die EU sieht daher die dringende Notwendigkeit, eine Energieroute zu finden, die Russland umgeht. Es existiert bereits ein Plan für die so genannte Nabucco-Erdgaspipeline, die am Grund des Kaspischen Meeres entlang geführt werden soll. Derzeit versucht man daher, zwischen den Staaten Zentralasiens in Hinblick auf dieses Projekt eine Einigung zu erreichen und zudem die Finanzierung zu sichern. Das Engagement der EU im Verkehrsbereich ist dahingehend, dass die EU am Bau der Verkehrverbindung vom Kaspischen zum Schwarzen Meer und weiter nach Europa teilnehmen möchte. Das käme auch den Interessen Europas zugute.

Außerdem ist die Industrie insbesondere die Leichtindustrie in Zentralasien noch recht wenig entwickelt. Hier bieten sich der EU bei einem Markt mit 55 Millionen Menschen gute Geschäftschancen. Die fünf zentralasiatischen Staaten erhoffen sich im Gegenzug, dass die Zusammenarbeit mit der EU ihnen den Kampf gegen den Terrorismus und den Drogenschmuggel in Afghanistan erleichtert, und dass sie darüber hinaus auch Unterstützung bei der Eindämmung extremer religiöser Kräfte in der Region sowie bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität erhalten.

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