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Ergebnisse des ersten Indien-Afrika-Gipfels
   2008-04-10 13:55:46    Seite Drucken    CRI
Der erste Indien-Afrika-Gipfel ist am Mittwoch in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu Ende gegangen. Bei diesem zweitägigen Gipfel wurden die Delhi-Deklaration und ein Rahmenabkommen über Kooperationen zwischen Indien und zahlreichen afrikanischen Ländern verabschiedet. Einige Politiker wiesen darauf hin, dass dieser Gipfel zunächst nur eine schmale Brücke geschlagen und Chancen eröffnet habe, damit sich Indien und Afrika besser kennen lernen könnten, nachdem sie sich in den vergangenen 20 Jahren beinahe vollständig ignoriert hätten. Wenn man nun wirklich eng zusammenarbeiten wolle, dann liege noch ein weiter Weg vor Indien und Afrika. Erst am Ende dieser Strecke könnten umfassende, positive Ergebnisse erzielt werden.

Die Initiative zum Indien-Afrika-Gipfel ging von der indischen Regierung aus, diese hatte die Veranstaltung auch organisiert. Spitzenpolitiker aus 14 afrikanischen Ländern und der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union Alpha Oumar Konare nahmen an diesem Gipfel teil. Die Spitzenpolitiker erklärten einhellig, Indien und die afrikanischen Länder verträten bei einigen Fragen, beispielsweise auch in Hinblick auf die Reform der Vereinten Nationen, gemeinsame Ideen und Interessen. Indiens Erfahrungen und Vorgehensweisen in Hinblick auf die Entwicklung der Informationstechnik, der Landwirtschaft und der Bildung seien für die afrikanischen Länder sehr hilfreich. Für Indien und Afrika seien Themen wie die Getreidesicherheit, der Klimawandel und die Doha-Verhandlungsrunde der WTO von großer Bedeutung. Der indische Premierminister Manmohan Singh sagte, Indien werde sich am Aufbau verschiedenster Bereiche in den afrikanischen Ländern beteiligen. Außerdem kündigte Indien an, die Zölle auf Handelsgüter aus 34 unterentwickelten Ländern in Afrika abzuschaffen.

Medienberichten zufolge hat man mit diesem Gipfel eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten geschaffen. Das komme sowohl den politischen als auch den wirtschaftlichen Interessen Indiens, aber auch der afrikanischen Staaten zugute. Bei diesem Gipfel wurden aber auch die Standpunkte zu verschiedenen internationalen Fragen abgeglichen. Dies fördert die Süd-Süd-Kooperation. Im Rahmen des Gipfels einigte man sich auf einen regelmäßigen Dialog in Form eines Gipfeltreffens alle drei Jahre.

Obwohl dieser Gipfel eine gute Ausgangsposition für die weitere Zusammenarbeit zwischen den afrikanischen Staaten und Indien geschaffen hat, bleibt abzuwarten, inwieweit sich in der näheren Zukunft umfassende und positive Ergebnisse der Zusammenarbeit erreichen lassen.

Denn nur 14 Staaten der über 50 afrikanischen Länder, also nur etwa ein Viertel aller Staaten, hatten an dem Gipfel teilgenommen. Beispielsweise waren die Spitzenpolitiker Ägyptens und Nigerias, die in der afrikanischen Region großen Einfluss haben, dem Treffen ferngeblieben. Einige internationale Beobachter sprachen daher von einem Geburtsfehler dieser Kontaktaufnahme.

Und obwohl sich die Gipfelteilnehmer auf die Delhi-Deklaration und ein Rahmenabkommen über die Zusammenarbeit zwischen Indien und zahlreichen afrikanischen Ländern verständigten, fehlen bislang weitere konkrete Pläne und Konzepte. Das aber ist derzeit das Wichtigste für Afrika, denn in der Vergangenheit ist es bei angekündigten Kooperationen zahlreicher Staaten mit Afrika oft bei mündlichen oder schriftlichen Versprechungen geblieben. Es fehlte oft an Konzepten zur konkreten Umsetzung. Daher haben Indien und die afrikanischen Staaten beschlossen, noch in diesem Jahr einen Plan für gemeinsame Aktionen auszuarbeiten. Es soll zudem ein detailliertes Umsetzungskonzept entwickelt werden.

Die Erklärungen Indiens und der anwesenden Staaten Afrikas hinsichtlich der Erweiterung des UN-Sicherheitsrats in der Delhi-Deklaration belegen, dass die beiden Partner sich auch in einigen wichtigen internationalen Fragen nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen konnten. Daher ist davon auszugehen, dass vor allem bei politischen Kooperationen zwischen Indien und den afrikanischen Ländern noch einige Hürden zu überwinden sein werden.

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