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Iran und westliche Länder in Atomfrage weiter auf Konfrontationskurs
   2008-04-10 12:11:17    Seite Drucken    cri
Der Iran wird sich dem Druck der westlichen Staaten nicht beugen, er wird sein Atomprogramm nicht einstellen. Dies betonte der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad am Mittwoch in der ostiranischen Stadt Mashhad. Damit reagierte er auf eine Erklärung des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Gordon Johndroe.

Gordon Johndroe hatte am Dienstag gesagt, der Iran missachte mit seiner Installation von 6.000 neuen, leistungsfähigeren Zentrifugen zur Urananreicherung die Resolution des Weltsicherheitsrats, in der der Iran dazu aufgefordert werde, die Urananreicherung zu stoppen. Der Iran müsse mit weiteren wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen der internationalen Gemeinschaft rechnen. Zudem könne es zu einer weiteren Isolation des Iran führen, wenn dieser die UN-Resolutionen nicht erfülle. US-Außenministerin Condoleezza Rice betonte, in Hinblick auf die iranische Atomfrage habe es durch die Installation der Zentrifugen keine grundlegenden Veränderungen gegeben. Der Iran habe die vernünftigen Vorschläge der internationalen Gemeinschaft nicht akzeptiert und werde weiter isoliert bleiben.

Der Iran reagierte sehr deutlich auf die amerikanischen Aussagen. Präsident Ahmadinedschad bezeichnete den Iran am Mittwoch als Atommacht. Würde der Druck der westlichen Länder auf den Iran weiter wachsen, würde der Iran seine Atomerforschung weiter intensivieren und noch schneller Fortschritte erzielen. Die Absicht, sein Land durch Sanktionen und Wirtschaftsblockaden in die Knie zu zwingen, sei zum Scheitern verurteilt.

Warum aber reagiert die internationale Gemeinschaft so sensibel auf das iranische Atomprogramm? Der Iran ist weltweit der viertgrößte Erdölexporteur und verfügt über die zweitgrößten Naturgas-Reserven der Welt. Nur Russland hat mehr Erdgas. Die internationale Gemeinschaft bezweifelt, dass der Iran, wie er selbst vorgibt, sein Atomforschungsprogramm nur für den zivilen Einsatz zur Energiegewinnung betreibt. Atomexperten erklärten, 1.500 Zentrifugen reichten bereits aus, um das für einen Atomsprengkopf notwendige Uran anzureichern. Dem aktuellen Bericht der IAEA, der Internationalen Atomenergiebehörde, zufolge, hat der Iran derzeit 3.000 Zentrifugen in Betrieb. Nun will das Land weitere 6.000 noch leistungsfähigere Zentrifugen installieren. Diese neuen Zentrifugen sollen die fünffache Leistung der bisher verwendeten Zentrifugen vom Typ P1 haben. Daher ist die internationale Gemeinschaft in Hinblick auf das wahre Ziel des iranischen Atomprogramms sehr skeptisch. Neben den USA haben auch Frankreich und Israel die internationale Gemeinschaft mehrfach aufgefordert, den Iran dazu zu zwingen, sein Atomprogramm zu unterbrechen. Der Weltsicherheitsrat hat bereits drei Resolutionen verabschiedet und Sanktionen gegen den Iran verhängt.

Am kommenden Mittwoch werden Vertreter der USA, Russlands, Großbritanniens, Frankreichs, Chinas und Deutschlands in Shanghai zusammenkommen, um die iranische Atomfrage zu erörtern. Sie werden sich für eine Lösung der Atomfrage auf diplomatischem Wege aussprechen. Außerdem soll erörtert werden, ob dem von den sechs Staaten im Jahr 2006 vorgelegten Lösungspaket für die iranische Atomfrage weitere Klauseln hinzugefügt werden sollen.

Der Iran zeigt sich nach wie vor allerdings nicht kompromissbereit. Präsident Ahmadinedschad erklärte, sein Land werde keinen Vorschlag akzeptieren, der die Einstellung der Urananreicherung fordere. Der Iran werde außerdem nur mit der IAEA über die Atomfrage verhandeln. Das zeigt, dass in der näheren Zukunft nicht mit einer Lösung der iranischen Atomfrage gerechnet werden kann. In der Öffentlichkeit herrscht die Meinung vor, dass der Iran sein Atomprogramm unbeeindruckt fortführen wird. Er wird weiter auf Konfrontationskurs mit den westlichen Staaten bleiben.

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