Das diesjährige traditionelle chinesische Qingming-Fest fällt auf den heutigen Freitag, den 4. April. Das Fest wurde in diesem Jahr erstmals als gesetzlicher Feiertag in China festgelegt. Die zuständigen Behörden aller Ebenen planen daher mehrere Veranstaltungen während der ersten Qingming-Ferien in China, um das Verständnis der chinesischen Bevölkerung für diesen Festtag zu intensivieren. Dies erfreut aber nicht nur die Menschen in China, sondern auch die hiesigen Experten für Folklore.

Im Dezember vergangenen Jahres hat die chinesische Regierung ein neues Konzept zur Festlegung der gesetzlichen Feiertage veröffentlicht. Demnach wurden neben dem Frühlingsfest zusätzlich auch die traditionellen chinesischen Feste Qingming und Duanwu sowie das Mondfest als gesetzliche Feiertage festgelegt. Diese Entscheidung schätzt der Historiker und Experte für chinesische Folklore Wang Zuoyi hoch ein. Er sagte:

"Mit der Festlegung der drei traditionellen Feste als gesetzliche Feiertage schenkt die chinesische Regierung dem Alltagsleben der Bevölkerung noch größere Aufmerksamkeit. China misst dem Schutz der traditionellen Kultur und der Folklore damit mehr Bedeutung bei."

Die Ursprünge des traditionellen chinesischen Qingming-Festes reichen mehr als 2.500 Jahre in die Vergangenheit zurück. Das Fest hat nicht nur deshalb große kulturelle Bedeutung. Dieser Tag dient dem Gedenken an die Ahnen und zur Erinnerung an die Toten. An Qingming, dem Totenfest, gedenkt man also der verstorbenen Vorfahren beziehungsweise der Familienangehörigen. Man besucht die Gräber und Urnen und legt dort Blumen oder Kränze nieder.

Den traditionellen chinesischen Festen, unter anderem auch dem Qingming-Fest, wird von der Bevölkerung allmählich immer größere Bedeutung beigemessen. Die Lokalregierungen arbeiten mittlerweile auch daran, die kulturellen Inhalte dieser traditionellen Feste mehr zu fassen und stärker zu verbreiten. Kurz vor dem diesjährigen Qingming-Fest hat das Beijinger städtische Kulturamt aus diesem Anlaß verschiedene Experten für volkstümliche Sitten und Gebräuche eingeladen, um über mögliche Veranstaltungen im Rahmen des Qingming-Festes zu beraten. Schließlich wurde beschossen, anläßlich des Qingming-Festes mehr als 110 Veranstaltungen, die sowohl die Tradition fortsetzen, als auch mit der Zeit Schritt halten sollen, zu organisieren. Dazu sagte der stellvertretende Leiter des Beijinger Kulturamts, Wang Wenguang:

"An den Tagen rund um das Qingming-Fest haben wir verschiedene Veranstaltungen organisiert. Dazu gehören Opferzeremonien für verstorbene Familienangehörige und Märtyrer der Revolution. Wir versuchen auch durch kulturelle Programme, darunter einen tausendstimmigen Chor und literarische Lesungen, der für unser Land gefallenen Vorfahren zu gedenken. Darüber hinaus motivieren wir die Stadtbevölkerung, während des Festes Bäume zu pflanzen. Die Regierungen der Bezirke und Kreise werden außerdem viele Kulturprogramme anbieten, zum Beispiel Drachensteigen und Diabolospiele. Viele Familien unternehmen während des Festes einen Ausflug in die grüne Umgebung der Stadt. In den Bibliotheken werden viele Lesungen abgehalten, um den historischen Ursprung und die Kulturinhalte des Qingming-Festes vorzustellen."