Die in Beijing herausgegebene Zeitung "China Daily" hat am Mittwoch einen Artikel mit dem Titel "Welches Ziel verfolgt der Dalai Lama mit den sogenannten wesentlichen Gesprächen?" veröffentlicht.

In dem Artikel heißt es, der Dalai Lama habe vor kurzem behauptet, sein Standpunkt über den Mittelweg sei unverändert geblieben. Gleichzeitig habe er jedoch gesagt, dass "hoffentlich weise chinesische Spitzenpolitiker mit den Tibetern wesentliche Gespräche führen". Es stelle sich also die Frage, was der eigentliche "Mittelweg" des Dalai Lama genau beinhalte, und welche Forderungen der Dalai Lama der Zentralregierung stellen wolle?

Weiter heißt es in dem Artikel, der sogenannte "Mittelweg" bedeute eine Verleugnung der Zugehörigkeit Tibets zu China. Der "Mittelweg" beinhalte zudem eine Missachtung des gegenwärtigen politischen Systems in Tibet. Auch werde dadurch eine "große tibetische Zone" angestrebt, die es so in der Geschichte noch nie gegeben habe. Dies beinhalte die Abwanderung anderer Nationalitäten und den Abzug der chinesischen Truppen, so der Artikel.

Der Dalai Lama wolle somit ganz offenkundig eine versteckte Unabhängigkeit verwirklichen, was jedoch zu dauerhaften Kontroversen und zu Chaos führen würde.

Der Artikel führt weiterhin an, dass in den vergangenen Jahren die chinesische Regierung stets mit großer Geduld Kontakt mit dem Dalai Lama gesucht habe. Sollte der Dalai Lama ernsthaft Gespräche suchen, so müsse er die Planung von weiteren Sabotageakten einstellen und seine Aktivitäten zur Spaltung Tibets aufgeben. Dies gelte als grundlegende Voraussetzungen für Kontakte und Gespräche, so der Artikel.