Die Hua'er-Lieder sind typische Volkslieder der Provinz Qinghai. Sie zeichnen sich durch die einzigartigen Texte, durch ihre Melodien und ihren Rhythmus aus. Die Hua'er-Lieder haben einen hohen literarischen und künstlerischen Wert. Sie sind ein Beispiel für das wertvolle immaterielle Kulturerbe Qinghais.

Die Leiterin der Abteilung für Gesellschaftskultur beim Kulturamt der Provinz Qinghai Li Xiaoyan ist für Schutz des immateriellen Kulturerbes in Qinghai verantwortlich. Sie erklärte, dass Volkslieder und -tänze, vor allem die Hua'er-Lieder, aber auch die lokalen Opern, darunter vor allem die tibetische Oper, sowie die Kunst des Thangkamalens zum immateriellen Kulturerbe der Region gehörten. Aber auch die für dieses Gebiet typischen Sitten und Gebräche gehörten dazu.

Li Xiaoyan sagte, die immer schnellere Modernisierung habe auch die Kultur und die kulturelle Entwicklung Qinghais dramatisch verändert. Das immaterielle Kulturerbe und das Umfeld, in dem dieses Erbe bislang bewahrt worden sei, seien stark gefährdet. Immaterielles Erbe, das nur mündlich weitergegeben wurde, sei allmählich verschwunden. Auch andere traditionelle Kulturelemente drohten auszusterben. Persönlichkeiten aller Gesellschaftsschichten in Qinghai hätten sich bereits mit diesem Thema befasst. Der Schutz des immateriellen Kulturerbes sei durch verschiedene Maßnahmen intensiviert worden:

"Die Provinzregierung Qinghais hat veranlasst, dass Vertreter von über 20 Behörden der Provinz, die mit diesem Thema zu tun haben, regelmäßig zu Sitzungen zusammenkommen, um über den Schutz des immateriellen Kulturerbes zu sprechen. Es wurde eine eigene Arbeitsgruppe für diesen Bereich gegründet, außerdem gibt es ein 117 Personen starkes Expertengremium. In diesem Gremium sitzen neben Fachleuten auch bedeutende volkstümliche Künstler. Sie unterstützen uns bei unseren Untersuchungen zu den Ressourcen des immateriellen Kulturerbes, außerdem können durch sie Vorschläge und Anregungen verschiedener Personen zusammengetragen werden."

Auch in den meisten Bezirken und Kreisen der Provinz sind spezielle Gruppen geschaffen worden, die sich mit dem Thema Schutz des immateriellen Kulturerbes befassen. Die lokalen Kulturbehören haben Büros für den Schutz des immateriellen Kulturerbes eingerichtet. Die Schutzmaßnahmen werden konsequent umgesetzt.

Seit 2003 veranstaltet Qinghai ein bei Touristen sehr beliebtes Festival der regionalen Kultur. Bei diesem Festival werden die zahlreichen traditionellen Feste aus der gesamten Provinz zusammengetragen und gefeiert. Daher bietet dieses Festival einen umfassenden Überblick über das reiche immaterielle Kulturerbe der Provinz und trägt auch dazu bei, dieses Erbe weiterzugeben. Viele Bewohner der Provinz beteiligen sich sehr aktiv an diesem Festival. Frau Sun lebt in der Hauptstadt der Provinz, in Xining. Sie besuche das Festival jedes Jahr mit ihrer gesamten Familie:

"Jedes Jahr komme ich mit meiner gesamten Familie hierher. Die Kinder können so sehen, wie unsere Vorfahren gelebt haben, und das reiche immaterielle Erbe unserer Region kennen lernen. Denn die Weitergabe dieser Kulturschätze von Generation zu Generation darf nicht unterbrochen werden. Das immaterielle Kulturgut muss sich weiterentwickeln, dazu muss es aber auch weitergegeben werden."

Dank des Einsatzes der Regierung und des Engagements der Bevölkerung hat man erreicht, dass der Schutz des immateriellen Kulturerbes in Qinghai inzwischen sehr umfassend, aber auch systematisch ist. Qinghai bemüht sich derzeit mit Nachdruck darum, noch mehr Projekte in der staatlichen Liste für immaterielles Kulturerbe registrieren zu lassen. Im Jahr 2006 wurde diese Liste erstmals herausgegeben. 19 Projekte aus Qinghai werden bereits in dieser Liste geführt.