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Taliban erschweren Lage für US-Truppen in Afghanistan
   2008-03-26 14:30:41    Seite Drucken    cri
Die bewaffnete Taliban-Bewegung in Afghanistan hat am Dienstag angekündigt, eine Frühlingsoffensive gegen afghanische und ausländische Truppen im Land zu starten. Dies hat große Besorgnis über die unstabile Sicherheitslage im Land erregt, weil es bedeutet, dass Afghanistan erneut vor gewaltvollen Ereignissen stehe.

Die Taliban veröffentlichten am selben Tag eine Erklärung, in der es heißt, die Organisation werde im Frühling eine Militäraktion unter dem Codenamen "Unterricht" starten. Damit wollen sie den ausländischen Truppen in Afghanistan eine Lektion erteilen, um sie endgültig aus dem Land zu vertreiben.

Seit Beginn dieses Jahres hatte sich die Sicherheitslage in Afghanistan ständig verschlechtert. Bombendetonationen auf offenen Straßen und Selbstmordanschläge haben bisher schon über 250 Menschenleben gefordert. Der Chef des amerikanischen Nachrichtendienste, Mike McConnell, teilte im vergangenen Monat mit, die NATO-Truppen hätten es nicht geschafft, die Lage in Afghanistan zu normalisieren. Sie hätte sich hingegen noch weiter verschlechtert. Die Taliban haben ihr Aktionsgebiet in die westlichen Gegenden und auch in die umliegenden Regionen der Hauptstadt Kabul ausgeweitet.

Die immer stärker werdende Taliban-Bewegung und die immer unstabiler werdende Sicherheitslage zeigten, wie wenig erfolgreich die USA in Afghanistan waren. Die USA und die NATO wurden in den vergangenen Tagen häufig mit Fragen zur Entsendung von weiteren Truppen konfrontiert. Derzeit erfüllten die internationalen Sicherheitstruppen unter Führung der NATO und die alliierten Streitkräfte unter Führung der USA mit über 60.000 Soldaten ihre Aufgaben, den Frieden aufrechtzuerhalten und den Wiederaufbau und die Terrorbekämpfung in Afghanistan zu kontrollieren. Etwa 43.000 Soldaten gehören internationalen Sicherheitstruppen an. Als die bewaffneten Taliban ihre Offensive in den vergangenen Monaten verstärkt hatten, schrieb der US-Verteidigungsminister, Robert Gates, einen Brief an die Verteidigungsminister der europäischen NATO-Mitgliedsländer. Darin rief er sie zur Entsendung von weiteren Soldaten und Waffen auf. Auch der stellvertretende US-Präsident Dick Cheney forderte bei seinem Afghanistan-Besuch am vergangenen Donnerstag die NATO-Länder zur weiteren Soldatenentsendung auf. Doch die Appelle der USA fanden bei den NATO-Alliierten kaum Unterstützung. Allmählich zeigen sich erste Konflikte zwischen den beiden Seiten in dieser Frage.

Auch die Politik der USA gegenüber Afghanistan wurde immer schärfer kritisiert, was der Bush-Regierung sehr geschadet hat. In den vergangenen Jahren hatten die US- und die NATO-Truppen eine Reihe von Militäraktionen durchgeführt. Diese forderten viele Opfer unter Zivilisten, ohne die Taliban wesentlich zu schwächen. Unter der Besatzung der USA und der alliierten Truppen kam der Wiederaufbau im Land nur schleppend voran. Der Lebensunterhalt der Menschen und die Arbeitslosigkeit besserten sich nicht. Politische Beobachter machten darauf aufmerksam, dass die USA die Beziehungen zwischen militärischen Anschlägen und wirtschaftlichem Wiederaufbau nicht angemessen behandelt hatten, was objektiv den Taliban Gelegenheit gab, die Unterstützung der Menschen für sich zu gewinnen. Dies sei auch der Hauptgrund dafür, dass die Taliban immer stärker wurden.

Die Koordinationsorganisation für die Unterstützung in Afghanistan kritisierte am Dienstag in einem Bericht die USA und die anderen westlichen Länder. Laut dem Bericht hatte die internationale Gemeinschaft seit 2001 wirtschaftliche Unterstützung von zirka 25 Milliarden US-Dollar versprochen. Doch bisher hatte das Land nur 15 Milliarden davon erhalten. Allein die US-Regierung hatte zugesicherte fünf Milliarden US-Dollar nicht bereitgestellt. Es wurde im Bericht darauf hingewiesen, dass es die Friedensprozesse in Afghanistan behindere, wenn die westlichen Länder ihre Versprechen für die wirtschaftliche Unterstützung nicht einlösten.

Die USA seien derzeit mit vielen Schwierigkeiten in Afghanistan konfrontiert. Unter diesem Umstand kündigten die Taliban ihre neue Frühlingsoffensive an.

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