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Stellvertretender US-Präsident Cheney zu Besuch im Irak
   2008-03-18 13:24:03    Seite Drucken    cri
Zum fünften Jahrestag des Beginns des Irak-Kriegs ist der stellvertretende US-Präsident Dick Cheney am Montag zu einem Überraschungsbesuch in Bagdad eingetroffen. Der Irak-Besuch Cheneys und seine Stellungnahmen zum Irak-Krieg während des Besuchs wurden von allen Seiten aufmerksam verfolgt.

Cheney traf im Anschluss an ein Treffen mit dem irakischen Premierminister Mouri Al-Maliki mit dem US-Botschafter im Irak Ryan Crocker und dem Oberkommandierenden der US-Truppen im Irak David Petraeus zusammen. Cheney sagte, ein massiver Abzug der US-Soldaten aus dem Irak würde die verbesserte Sicherheitslage im Irak gefährden. Die USA würden ihre Truppen in nächster Zeit nicht abziehen. Zudem sagte er, der Irak sei immer noch mit vielen Problemen konfrontiert. Die USA seien bereit, dem Irak bei der Lösung dieser Probleme zu helfen.

Die Medien im Nahen Osten waren der Ansicht, der Besuch Cheneys zu diesem Zeitpunkt habe die folgenden Ziele.

Erstens wolle Cheney die Irak-Politik der USA rechtfertigen. Cheney gab zu, dass die Bemühungen der US-Truppen im Irak in den vergangenen Jahren auf zahlreiche Schwierigkeiten und Herausforderungen gestoßen waren. Er sagte jedoch, dass die Zahl der Anschläge im Irak im Vergleich zur Situation vor zehn Monaten beträchtlich gesunken seien. Dies beweise, dass die Bemühungen der USA erfolgreich gewesen seien. Dies sei Cheney zufolge der Entsendung von 30.000 zusätzlichen Soldaten zu verdanken.

Zweitens wolle Cheney bei seinem Besuch den Standpunkt der USA deutlich machen, dass die USA ihre Truppen trotz der Gegenstimmen aus dem In- und Ausland nicht aus dem Irak abziehen werden. Die Irak-Politik der USA wird bereits seit längerem von anderen Ländern kritisiert. Mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung ist der Ansicht, dass der Irak-Krieg kein Erfolg sein kann. Cheney bekräftigte während des Irak-Besuchs mehrmals, obwohl die USA in den vergangenen fünf Jahren hohe Kriegskosten bezahlt hätten, und obwohl schon über 4.000 US-Soldaten im Irak ums Leben gekommen seien, würden die USA einen baldigen Abzug nicht in Erwägung ziehen. Ein Abzug wäre gegenwärtig die falsche Entscheidung. Damit würden jene Chancen vertan, die durch die bisher erzielten Erfolge entstanden sind. Vertreter der USA und des Iraks führen seit vergangenem Dienstag Verhandlung über die Entwicklung der langfristigen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Kernthema der Verhandlung ist die Stationierung der US-Truppen im Irak. Mit dem Besuch Cheneys haben die USA ihre Ablehnung gegenüber einem Truppenabzug klar zum Ausdruck gebracht.

Drittens versuchen die USA, durch diesen Besuch den Einfluss des Iran in der Region zu schwächen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte den Irak Anfang dieses Monats besucht, was den diplomatischen Einfluss des Iran erhöht hat. Die USA wollen diese Situation natürlich nicht hinnehmen. Während seines Besuchs forderte Cheney die arabischen Länder zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Irak auf, um dem Einfluss des Iran in der Region gemeinsam entgegenzuwirken.

Medienberichte wiesen zudem darauf hin, dass in den USA in diesem Jahr Präsidentschaftswahlen stattfinden werden. Die Konkurrenz zwischen Republikanern und Demokraten werde damit weiter zunehmen. Als einer der einflussreichsten Politiker der Republikanischen Partei hat sich Cheney für die Irak-Politik der Bush-Regierung eingesetzt. Damit hat er offensichtlich versucht, mehr Unterstützung für sich und seine Partei zu gewinnen.

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