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Entwicklung von TMD der NATO in Schlüsselphase eingetreten
   2008-02-15 18:08:15    Seite Drucken    CRI
Die integrierte Versuchsanlage des taktischen Raketenabwehrsystems (TMD) der NATO im niederländischen Den Haag ist am Donnerstag offiziell in Betrieb genommen worden. Die Entwicklung eines zukünftigen Raketenabwehrsystems der NATO zum Schutz von Bündnistruppen im Einsatz ist damit in eine Schlüsselphase eingetreten. Damit wird dem von der NATO am Ende des vergangenen Jahrhunderts vorgelegten Begriff einer "neuen Strategie" in gewissem Maße eine klarere Grundlage erteilt.

Ein gemeinsames taktisches Raketenabwehrsystem der NATO, kurz TMD genannt, soll im Jahr 2010 fertiggestellt werden. Es soll dann dazu dienen NATO-Einsatzkräfte überall auf der Welt vor Angriffen mit Mittel- und Kurzstreckenraketen zu schützen. Gleichzeitig soll das System die gegenwärtige Luftabwehr der NATO verbessern.

Der stellvertretende NATO-Generalsekretär für Verteidigungsinvestitionen Peter Flory betonte auf der Eröffnungszeremonie, die Inbetriebnahme der integrierten Versuchanlage sei ein entscheidender Schritt der NATO hin zur Fähigkeit einer effektiven Raketenabwehr. Sie sei ein Meilenstein beim Aufbau eines taktischen Raketenabwehrsystems der NATO.

Der Weg bis zur Entwicklung eines taktischen Raketenabwehrsystems für Kampfeinsätze der NATO war sehr kompliziert. In dem 1999 vorgelegten "neuen Strategiebegriff" hatte die NATO erstmals die Absicht zur Entwicklung eines "NATO-Raketenabwehrsystems" geäußert. Demnach soll das vollständige System alle NATO-Mitgliedsstaaten abdecken und diese vor Angriffen mit ballistischen Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen sowie Marschflugkörpern schützen. Allerdings verfolgten die USA und die europäischen Alliierten dabei ihre jeweiligen Eigeninteressen. Deshalb stagnierte das System lange Zeit in der Phase der Ermittlung der Durchführbarkeit. Die Entwicklung des taktischen Raketenabwehrsystems der NATO verlief hingegen ohne große Hindernisse. Hauptsächlich waren daran die europäischen Mitgliedsländer der NATO beteiligt, wodurch das Abwehrsystem Ausdruck einer offenkundigen Selbständigkeit Europas im Verteidigungsbereich ist.

Mit der Entstehung der strategischen US-Raketenabwehrpläne für Europa hat das Thema der Entwicklung eines taktischen Raketenabwehrsystems der NATO eine politisch delikate Seite erhalten. Die US-Regierung erklärte im Januar 2007, sie werde das von ihr entwickelte System zur Abwehr von Kontinentalraketen in Tschechien und Polen stationieren. Es handele sich dabei um einen Teil des globalen Raketenabwehrsystems der USA. Zusammen mit dem Abwehrsystem gegen Kurz- und Mittelstreckenraketen der NATO würden dadurch alle europäischen NATO-Mitgliedstaaten abgedeckt.

Beobachter wiesen jedoch darauf hin, dass das taktische Raketenabwehrsystem der NATO zum Schutz von Einsatzkräften nicht getrennt von dem umstrittenen strategischen US-Raketenabwehrschild in Europa betrachtet werden kann. Dies sei eine unleugbare Tatsache. Die USA stellten nach wie vor die stärkste Kraft innerhalb der NATO dar. Der "neue Strategiebegriff" der NATO mit dem Ziel, nach dem Kalten Krieg die Rolle des Militärbündnisses neu zu definieren, stimme weitgehend mit der neuen Sicherheitsstrategie der USA überein. Selbst wenn sich die Gesamtrolle der NATO verändere, werde die Machtstruktur innerhalb der NATO noch auf lange Zeit unverändert bleiben.

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