Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

USA wollen Truppenabzug aus dem Irak verlangsamen
   2008-02-12 21:41:26    Seite Drucken    cri

Der auf Besuch im Irak weilende US-Verteidigungsminister Robert Gates hat am Montag nach dem Gespräch mit dem höchsten Kommandanten der im Irak stationierten amerikanischen Truppen, David Petraeus, gesagt, im Juli dieses Jahres werde der Plan über einen teilweisen Abzug der US-Truppen aus dem Irak vollendet. Danach würden die USA einen weiteren Truppenabzug aufschieben. Analytiker vertreten die Ansicht, ein wichtiges Ziel dieser Irak-Reise von Gates liege darin, die Öffentlichkeit auf die Aufschiebung des Truppenabzugs durch die Bush-Regierung vorzubereiten.

Seit der zweiten Hälfte letzten Jahres hat sich die Lage im Irak allmählich verbessert. Um den politischen Druck in den USA vor den Wahlen zu mildern, plant die Bush-Regierung, noch vor Juli fünf Kampfbrigaden aus dem Irak abzuziehen. Dadurch werden die dort stationierten US-Truppen von zirka 160.000 auf 130.000 Mann reduziert und die Zahl der US-Soldaten im Irak werde wieder auf das Niveau vor der Entsendung der zusätzlichen Truppen zurückgehen. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass sich die Sicherheitssituation im Irak wieder verschlechtern könnte, falls die US-Truppen im großen Maße abziehen. Allein während des Irak-Besuchs von Gates, der von Sonntag bis Montag dauerte, sind im Irak mindestens 70 Menschen bei mehreren Selbstmord-Bombenanschlägen sowie verschiedenen Gewalttaten getötet worden. Petraeus meinte, ein zu rascher Truppenabzug könnte sich negativ auf die bereits erzielten Sicherheitserfolge der US-Truppen auswirken. Auch Präsident Bush lehnte einen schnellen Truppenabzug ab. In der Botschaft zur nationalen Situation am 28. Januar sagte er, ein schneller Truppenabzug aus dem Irak würde die Bemühungen der USA für den Irak ruinieren. Allerdings sagte Bush, es hänge von der Lage im Irak sowie von den Vorschlägen des Kommandanten der US-Truppen ab, ob die USA weiterhin Truppen abziehen würden.

Petraeus wird im April dieses Jahres dem US-Kongress einen neuen Bericht über die aktuelle Situation im Irak vorlegen. Darin wird er dazu Stellung nehmen, ob ein weiterer Truppenabzug der USA nach Juli 2008 sinnvoll ist. Der geplante Truppenabzug war das Hauptthema der Irak-Reise von Gates. Am Montag hat Gates beim Gespräch mit Petraeus zum ersten Mal seinen Standpunkt zur Aufschiebung eines weiteren Truppenabzugs geäußert. Er plädierte für eine vernünftige Zeitspanne, um die erzielten Sicherheitserfolge der US-Truppen im Irak zu festigen. Derzeit teile er die Ansichten von Petraeus. Aber die Kernfrage liege darin, wie lange der Aufschub dauern soll, und wie man danach vorgehen werde, so Gates weiter. Er betonte, die endgültige Entscheidung liege bei Präsident Bush.

Bemerkenswert ist, während Gates am Sonntag den Irak besucht und betont hat, dass die Sicherheitslage im Irak noch "schwach" sei, hat US-Präsident George W. Bush am gleichen Tag bei einem Interview im amerikanischen Fernsehsender Fox behauptet, die USA würden keine permanente militärische Basis im Irak anstreben. Allerdings entspreche eine Stationierung der US-Truppen im Irak sowohl den amerikanischen als auch den irakischen Interessen. Analytiker sind der Meinung, es bestehe keinen Zusammenhang zwischen der kurzen Irak-Reise von Gates und der Rede von Präsident Bush. Tatsächlich möchte Gates die Öffentlichkeit auf die Aufschiebung des Abzugs der US-Truppen aus dem Irak vorbereiten.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)