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Energiekonflikte zwischen Russland und Europa
   2008-02-04 13:59:21    Seite Drucken    CRI
In den vergangenen Wochen hat Russland abermals gegenüber Europa "Energie-Diplomatie" betrieben. Russlands Präsident Wladimir Putin, dessen vorerst letzte Amtsperiode im Mai dieses Jahres ablaufen wird, hat gegenüber den europäischen Konsumenten russischen Erdgases die "Energie-Karte" gespielt. Ziel dieser Vorgehensweise ist, die führende Rolle von Russland auf dem europäischen Energiemarkt weiter zu stärken.

Die EU, die bei der Energieversorgung eine Diversifizierung der Quellen und Versorgungswege anstrebt, hat darauf positiv reagiert. Sie erklärte, das Projekt der südlichen Erdgas-Pipeline bedeute für Europa einen weiteren Zugangsweg zu russischem Erdgas. Daher lehne die EU das Projekt nicht ab. Allerdings werde sie die geplante Nabucco-Pipeline nach wie vor bevorzugt entwickeln.

Beobachter sind der Ansicht, dass die Abhängigkeit Europas von Russland unabhängig von den verschiedenen Pipelines im Energiebereich weiter zunehmen wird. Russland ist bei diesen Konflikten um Energie derzeit der größte Gewinner. Dies ist auf die folgenden drei Aspekte zurückzuführen.

Erstens, Russland verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen, was die Grundlage für die "Energie-Diplomatie" des Landes bildet. Der internationale Ölmarkt hat sich drastisch verändert und der internationale Gasmarkt hat sich zu einem neuen Bereich für Spannungen entwickelt. Unter diesen Umständen konnte Russland mit seiner Überlegenheit auf dem internationalen Erdgasmarkt die führende Position einnehmen.

Zweitens, im Vergleich mit der "bevorzugt zu entwickelnden" Nabucco-Pipeline der EU hat die geplante südliche Erdgas-Pipeline Russlands mehrere effektive Vorteile. Russland kann jenen Ländern, durch die die Pipeline führen soll, nicht nur eine ausreichende Erdgasversorgung bieten. Die Transitländer werden außerdem an der Durchleitung des Erdgases durch ihr Staatsgebiet verdienen. Noch wichtiger ist, dass diese Länder dadurch ihre Energiesicherheit und ihre Position in der europäischen Energiestrategie stärken können. Aus diesem Grund haben die russischen Pläne nicht nur in Italien ein positives Echo hervorgerufen, sondern auch in anderen EU-Ländern wie Griechenland, Bulgarien und Ungarn.

Drittens, auch wenn Russland und Europa im Energiebereich erhebliche Meinungsverschiedenheiten haben, treten diese nicht völlig unerwartet auf. Die europäischen Länder sind bereits seit langem Abnehmer von russischem Gas. Ebenso lange pflegen die EU-Länder und Russland in der Energiekooperation Beziehungen. Russland gehört zu den wichtigen Energielieferanten der westeuropäischen Länder. Die mittel- und osteuropäischen Länder, die der EU erst vor kurzem beigetreten sind, sind noch mehr von Russlands Energieexporteuren abhängig. Dieser Zustand wird sich in absehbarer Zeit kaum verändern lassen. Die Sicherheitslage Europas ist sowohl durch die Allianz der EU mit den USA, als auch durch die Kooperationspartnerschaft mit Russland geprägt. Die EU wird ihre Beziehungen zu Russland deshalb kaum leichtfertig aufs Spiel setzen.

Beobachter sind der Meinung, die Auseinandersetzungen zwischen der EU und Russland in der Energiefrage beständen schon seit langem. Russland wolle nicht allein als ein Energielieferant fungieren. Es wolle sich an der gesamten Versorgungskette, darunter auch dem Energieabsatz, beteiligen, um so die eigenen Interessen zu maximieren. Die EU hat ihrerseits gegenüber Russland eine Taktik von Kooperation und Konfrontation betrieben, um die Stabilität und Sicherheit der Energieversorgung Europas zu gewährleisten. Von den unterschiedlichen Interessen ausgehend werden sich die Auseinandersetzungen um Energie zwischen den beiden Seiten auch weiterhin fortsetzen.

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