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EU-Spitzenpolitiker beraten über Situation am Finanzmarkt
   2008-01-30 15:22:55    Seite Drucken    CRI
Am Dienstag sind die Staats- und Regierungschefs der vier größten Volkswirtschaften in Europa, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und Italiens, in London zu Gesprächen über die aktuelle Krise auf dem Finanzmarkt zusammengekommen. Dabei verständigte man sich über eine gemeinsame Reform des Finanzmarkts. Der Finanzmarkt müsse dadurch transparenter werden. Auf konkrete Maßnahmen konnte man sich bei diesem spontan einberufenen Gipfel aber nicht einigen. Mehr dazu in den folgenden Minuten:

Die Spitzenpolitiker betonten, die Hypothekenkrise in den USA werde das Weltwirtschaftswachstum verlangsamen. Außerdem habe die Krise auf dem US-Immobilienmarkt dazu beigetragen, den Finanzmarkt erheblich zu destabilisieren. Daher müsse der Finanzmarkt reformiert werden. Einig waren sich die Teilnehmer auch darüber, dass mehr Transparenz bei den Banken, bei neuen Finanzinstrumenten, aber auch auf dem Finanzmarkt nötig sei. Innerhalb der EU wolle man in Zukunft enger kooperieren, um Wirtschaftskrisen und Spannungen auf den internationalen Finanzmärkten besser begegnen zu können. Es müsse sichergestellt werden, dass sämtliche Marktdaten veröffentlich würden. Außerdem strebe man ein gemeinsames Frühwarnsystem für die Weltwirtschaft an. Die Bankenaufsicht müsse noch strenger agieren, gerade in diesem Bereich sei eine engere Zusammenarbeit notwendig. Die Spitzenpolitiker betonten, ein stärkeres Engagement des Internationalen Währungsfonds, kurz IWF, sei in dieser Hinsicht wünschenswert.

Der britische Premierminister Gordon Brown hatte diesen Gipfel vor einiger Zeit angeregt. Die Hypothekenkrise am US-Immobilienmarkt hat sich inzwischen auch auf Europa ausgewirkt. Die Folgen für die europäischen Länder sind schwerwiegend. Am vergangenen Donnerstag wurde bekannt, dass die zweitgrößte französische Bank Société Générale durch die Fehlspekulationen eines ihrer Broker fünf Milliarden Euro Verlust gemacht hat. Gerade dieses Beispiel zeigt, dass das Verwaltungs- und Überwachungssystem einiger europäischer Banken nicht effizient genug ist. Die Hypothekenkrise in den USA und die Sorge um eine Rezession der US-Wirtschaft wirken sich aber nicht nur auf die europäischen Banken aus. Die Krise führt auch zu einer steigenden Inflation und zur Verlangsamung der Wirtschaftsentwicklung in Großbritannien, Deutschland und in einigen anderen europäischen Ländern. Großbritannien hat erst vor kurzem die Prognosen für das Wirtschaftswachstum um zwei Prozent gesenkt. Im vergangenen Jahr lag das Wirtschaftswachstum noch bei drei Prozent. Auch die Aktienmärkte leiden unter der Krise in den USA. In den vergangenen Wochen wackelten die Börsen weltweit bedrohlich. Angesichts dieser bedenklichen Lage kamen die größten EU-Länder zu ihrem Not-Gipfel zusammen. Der Finanz-Gipfel ist das wichtigste finanzpolitische Ereignis seit die US-Notenbank Mitte Januar die Senkung der Leitzinsen angekündigt hatte.

Wirtschaftsexperten erklärten bereits im Vorfeld des Gipfels, dass sich die Teilnehmer nicht auf konkrete Maßnahmen zur Bewältigung von Krisen auf dem Finanzmarkt einigen würden. Bei diesem Gipfel ginge es mehr um den Austausch wichtiger Informationen. Die Gipfelteilnehmer sagten zudem, obgleich sich die Krise in den USA bereits auf Europa auswirke, sei die europäische Wirtschaft noch gesund. Die europäischen Länder wollten die Wirtschaft stabilisieren. Außerdem hätten die europäischen Länder schon auf die Instabilität des globalen Finanzmarkts reagiert. Man habe sich bereits auf eine gemeinsame Reform des Finanzmarkts verständigt.

Die Gipfelteilnehmer erklärten, sie wollten die offen gebliebenen Fragen auf der bevorstehenden Finanzministerkonferenz der G8-Länder in Japan klären. In diesem Rahmen wolle man sich auch auf konkrete politische Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzmarkts einigen.

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