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Aufwertung der türkisch-griechischen Beziehungen
   2008-01-24 16:21:43    Seite Drucken    CRI
Der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis ist am Mittwoch in Ankara eingetroffen. Seine dreitägige Reise ist der erste offizielle Türkei-Besuch eines griechischen Regierungschefs seit fast 50 Jahren.

Nach der Ankunft führte Karamanlis ein Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan. Wie zu erfahren ist, sehen beide Seiten dieses Treffen als eine Chance, um ihre bilateralen Beziehungen aufzubauen. Die beiden Regierungschefs bekräftigten, über das Besitzrecht der Ägäis zu verhandeln. Außerdem seien sie zu einem Konsens in der Lösung der Zypern-Frage im Rahmen der Vereinten Nationen gekommen.

Seit Jahren haben die Türkei und Griechenland aufgrund der Veränderungen der Weltlage und aus eigenen Interessen eine versöhnende Haltung zueinander eingenommen. Besonders seit den starken Erdbeben in den beiden Ländern im Jahre 1999 hatten die Regierungen die Gelegenheit genutzt, eine sogenannte "Erdbebendiplomatie" zu betreiben. Durch die gegenseitige Unterstützung entspannten sich die seit langem angeschlagenen Beziehungen. Danach unterzeichneten beiden Länder insgesamt 23 Abkommen zur Förderung des gegenseitigen Vertrauens. Im November vergangenen Jahres nahmen die beiden Ministerpräsidenten an der Einweihungszeremonie der Erdgaspipeline zwischen der Türkei und Griechenland teil, was den bisherigen Höhepunkt der bilateralen Beziehungen darstellte.

Politische Beobachter sind der Ansicht, die Ursachen für eine Aufwertung der Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland, die sich in der Vergangenheit feindlich gegenüber standen, seien vielschichtig

Politisch gesehen sei die Aufwertung der Beziehungen mit Griechenland für die Türkei hilfreich bei der Umsetzung der grundsätzlichen nationalen Politik, die besagt, dass sich die Türkei ins Europa integrieren solle. Für Griechenland hingegen sei eine Kooperation mit der Türkei sehr wichtig für die Stabilität und Prosperität im Land. Die Aufwertung der Beziehungen bessere die Voraussetzungen für die eigene Entwicklung und komme der Lösung der seit langem offenen Zypern-Frage, der Frage der illegalen Emigranten und der Einigung im Besitzrecht einiger Inseln in der Ägäis zugute.

In beiden Ländern sind die Ressourcen knapp. Die Türkei liegt in der Nähe des Kaspischen Meeres, das als Energiequelle genutzt werden kann. Andererseits ist Griechenland die Verbindung zum Süden Europas. Mehrere Erdöl- sowie Erdgasleitungen verlaufen durch beide Länder, was eine Kooperation beider Länder im Energiebereich viel versprechend macht.

Sowohl für Griechenland als auch für die Türkei ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Doch die heftige Kontroverse um das Besitzrecht der Ägäis hat die Lage in dieser Region unstabil gemacht. Das beliebte Reiseziel, die Ägäis, konnte deswegen nur sehr wenige Investoren anziehen, was die Entwicklung des Gebiets bremste. Die Aufwertung der bilateralen Beziehungen seit Jahren werde zweifelsohne die Entwicklung des Tourismus in diesem Gebiet fördern. Neben der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Tourismus haben beide Länder in den Bereichen Militärwesen, Finanzen, Nahverkehr sowie Wirtschaft und Handel eng kooperiert.

Politische Beobachter sind der Ansicht, obwohl die Zypern-Frage und die anderen offenen Fragen nicht in kurzer Zeit lösbar seien, hätten die Spitzenpolitiker der beiden Länder eingesehen, dass eine langfristige Verschlechterung der Beziehungen beiden Ländern schaden würde. In diesem Sinne könne man feststellen, dass der hochrangige Austausch auf beidseitiges Interesse stößt. Mit dem Türkei-Besuch des griechischen Ministerpräsidenten wird in der Geschichte der Beziehungen zwischen den beiden Ländern ein neues Kapitel aufgeschlagen.

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