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Indien-Besuch Gordon Browns verbessert bilaterale Beziehungen
   2008-01-22 13:36:21    Seite Drucken    cri
Am Montag hat der britische Premierminister Gordon Brown seinen offiziellen Indien-Besuch beendet. In einer gemeinsamen Abschlusserklärung betonten beide Staaten, dass sie ihre Zusammenarbeit in allen Bereichen ausbauen wollten. Indien und Großbritannien wollten zudem ihre strategische Partnerschaft vertiefen.

Die zwischenstaatlichen Beziehungen hätten sich durch die engere wirtschaftliche Vernetzung der beiden Staaten, aber auch durch die Ansiedlung zahlreicher Inder in Großbritannien stetig verbessert. In den vergangenen fünf Jahren habe sich das bilaterale Handelsvolumen verdoppelt. Großbritannien sei inzwischen der drittgrößte ausländische Investor in Indien. Hingegen stammt die Mehrzahl der ausländischen Investitionen in Großbritannien aus Indien. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Staaten werden zunehmend enger.

Die beiden Ministerpräsidenten erklärten vor der Presse, Indien und Großbritannien wollten vor allem im Bildungswesen, in Wissenschaft und Technik, beim Handel und bei den Investitionen intensiver zusammenarbeiten, um ihre bilateralen Beziehungen zu vertiefen. Gordon Brown sagte, gerade in der IT-Branche, im technischen Bereich, hinsichtlich moderner Produktionstechnik, aber auch im Energiesektor sehe er für Kooperationen großes Potential. Aber auch bei der Verbesserung der Infrastruktur, im Gesundheitswesen, in der Landwirtschaft und im Bereich der Hochschulbildung gebe es viel Raum für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Indische und britische Unternehmen verhandelten derzeit über gemeinsame Projekte im Wert von zehn Milliarden US-Dollar. Die Gespräche stünden kurz vor dem Abschluss. Ein zukunftsorientiertes und zuversichtliches Indien und ein ebenso zuversichtlich in die Zukunft blickendes Großbritannien könnten im 21. Jahrhundert als gleichberechtigte Partner enorm von einander profitieren, betonte Brown. Am Sonntag hatte Brown bereits bekannt gegeben, dass Großbritannien Indien in den kommenden drei Jahren 1,6 Milliarden US-Dollar für Entwicklungshilfeprojekte zur Verfügung stellen wird. Die Gelder sollten genutzt werden, um Indiens wirtschaftliche Entwicklung und den Aufbau eines soliden Gesundheits- und Bildungswesens zu fördern sowie um die Armutsbeseitigung zu unterstützen.

Indien und Großbritannien haben bereits ein Verständigungsmemorandum über Projekte im Bereich der Hochschulbildung unterzeichnet. Dadurch sollen die Englischkenntnisse der indischen Bevölkerung verbessert werden, außerdem soll ein reger Austausch zwischen Studenten und Lehrkräften in beiden Staaten stattfinden, die Kontakte im Bildungsbereich sollen intensiviert werden. Die britische Regierung will die Zusammenarbeit zwischen wichtigen britischen und indischen Hochschulen fördern und koordinieren. Großbritannien wird Indien außerdem dabei unterstützen, mindestens eine technische, eine allgemeine Universität und eine Wissenschaftsakademie zu gründen.

Auf einem Empfang indischer Unternehmer und Händler forderte Brown am Montag die internationalen Organisationen auf, sich an die veränderten globalen Gegebenheiten anzupassen. Der Internationale Währungsfond, kurz IMF, die Weltbank und die G-8-Staaten müssten Reformen durchführen, um der Entwicklung Asiens Rechnung tragen zu können. "Wir können und müssen uns noch stärker darum bemühen, dass die Repräsentationsstrukturen der globalen Organisationen den realen Verhältnissen entsprechen." Die nach dem Zeiten Weltkrieg definierten Regeln und die damals gegründeten internationalen Organisationen seien in der Phase des Kalten Krieges entstanden. Sie müssen „gründlich reformiert" werden. Denn nur dann seien diese Organisationen in der Lage, die Herausforderungen der Globalisierung bewältigen zu können.

Brown tauschte sich bei seinen Gesprächen mit dem indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh auch über den Klimawandel, die gemeinsame Anti-Terror-Kampagne und über die Lage in Pakistan sowie in Myanmar aus. Im Kampf gegen den Terrorismus wollen beide Staaten in Zukunft sowohl den Informationsfluss als auch den Erfahrungsaustausch verstärken. Dadurch werde der Kampf gegen den Terrorismus auch im Rahmen multilateraler Systeme effektiver. Brown erklärte, Großbritannien werde Indien unterstützen, damit das Land in internationalen Diskussionen mehr Gewicht bekomme. Großbritannien befürworte zudem Indiens Gesuch um die Aufnahme in die FATF, die Financial Action Task Force on Money Laundering. Diese unabhängige Organisation wurde zur Bekämpfung der Geldwäscherei gegründet. Sie versucht auch, die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für Terroristen einzudämmen.

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