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China verändert Außenhandelsstrategie
   2008-01-18 15:27:10    Seite Drucken    cri
Angesichts einiger negativen Faktoren in der Weltwirtschaft wie auch im Inland will China seine Außenhandelsstrategie verändern. Die Krise auf dem amerikanischen Immobilienmarkt, der schwache Dollar und die Preissteigerungen in China machten es notwendig, die chinesische Außenhandelsstrategie zu verändern, sagte die stellvertretende chinesische Ministerpräsidentin Wu Yi vor kurzem bei einer Arbeitssitzung in Beijing. Demnach wolle China in Zukunft weniger Wert auf das schnelle Wachstum des Außenhandels legen. Der Schwerpunkt beim Außenhandel solle auf der Qualität beziehungsweise der Innovationskraft der Im- und Exportwaren liegen.

Chinas Außenhandel hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Für die wirtschaftliche Entwicklung eines Staates liefert der Außenhandel wichtige Impulse. In der vergangenen Woche stellten Chinas Zollämter die aktuellen Statistiken vor. Demnach belief sich Chinas Außenhandelsvolumen im vergangenen Jahr erstmals auf über zwei Billionen US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung um 23,5 Prozent. Chinas Außenhandelsvolumen hat damit seit dem WTO-Beitritt des Landes im Jahr 2001 pro Jahr durchschnittlich um 20 Prozent zugenommen. China ist demnach sowohl hinsichtlich seines Handelsvolumens als auch hinsichtlich des Wachstums des Außenhandelsvolumens eine große Handelsnation. Wu Yi sagte, der chinesische Außenhandel entwickle sich auch weiterhin gut. Allerdings gebe es einige Schwierigkeiten und Risiken:

"Die Weltwirtschaft ist instabiler geworden, was die Risiken für große Handelsnationen verstärkt. Die Abwertung des US-Dollar hat die internationalen Finanzmärkte volatiler gemacht. Nach wie vor sind die Preise für Getreide und Erdöl auf den internationalen Märkten hoch. Dies erschwert uns die Stabilisierung des chinesischen Marktes. Außerdem nimmt der Handelsprotektionismus weltweit zu, die Handelstreitigkeiten werden häufiger und heftiger. Diese Faktoren beeinträchtigen auf die Entwicklung des chinesischen Handels und des Investitionsumfelds in China."

Um auf die veränderte globale Lage angemessen zu reagieren und die Risiken für China zu minimieren, werde China die Entwicklungsstrategie seines Außenhandels umgehend ändern. Dadurch solle auch die Im- und Exportstruktur verbessert werden. Der Export solle stabil bleiben, der Import solle gezielt gefördert werden.

"Zum einen wollen wir unsere Exportstruktur verbessern. China wird die Produktion und den Export von Waren mit hohem Energieverbrauch und hoher Schadstoffemission noch strenger überwachen. Das gilt auch für Produkte, für deren Herstellung viele Ressourcen verbraucht werden. Der Export von Produkten, die auf selbstständig entwickelten Technologien beruhen, und von eigenen Marken soll dagegen stärker gefördert werden. Die Qualität der Exportwaren soll steigen. Wir wollen zudem auch mehr Dienstleistungen an das Ausland verkaufen. Der zweite Schwerpunkt der neuen Strategie ist eine Stärkung des Imports. China will vor allem mehr moderne High-Tech-Produkte, wichtige Rohstoffe und Schlüsseltechnologien importieren."

Der chinesische Handelsminister Chen Deming erklärte, für dieses Jahr habe sein Ministerium zwei Arbeitsziele definiert: Zum einen die Verbesserung der Im- und Exportsstruktur, zum anderen die Steigerung des Warenhandelsvolumens um 15 und des Dienstleistungshandelsvolumens um 20 Prozent.

Offiziellen Angaben zufolge sind im vergangenen Jahr ausländische Investitionen in Höhe von fast 75 Milliarden US-Dollar nach China geflossen. Seit 15 Jahren ist China damit das Entwicklungsland, das am meisten ausländische Investitionen erhält. Chinas Handelsminister Chen Deming betonte, da die Ressourcen immer knapper und die Umweltprobleme immer größer würden, lege China großen Wert auf eine nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung. China befürworte die wirtschaftliche Globalisierung und wolle auf den internationalen Märkten Kapital generieren. China werde dadurch den Zufluss ausländischer Investitionen auf diesem hohen Niveau halten und seine internationalen Wirtschaftskooperationen ausbauen können:

"Wir müssen uns darum bemühen, den Konsum in China, sowohl auf dem Land als auch in den Städten, anzukurbeln. Es muss eine koordinierte Entwicklung des Außenhandels geben und wir müssen die ausländischen Investitionen effektiver nutzen. China muss zudem selbst mehr im Ausland investieren. Wir werden unsere bi- und multilateralen Handelskooperationen ausbauen. Die Handelsstreitigkeiten müssen sorgfältig beseitigt werden. Nur dann können sich sowohl der Binnen- als auch der Außenhandel sowie die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit gut entwickeln. Die Entwicklung der Volkswirtschaft wird von diesen Maßnahmen profitieren."

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