Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Bombenanschläge in Sri Lanka nach Auflösung des Waffenstillstands
   2008-01-17 16:36:24    Seite Drucken    CRI
Die Entscheidung der Regierung Sri Lankas, das bestehende Waffenstillstandsabkommen einseitig außer Kraft zu setzen, ist am Mittwoch offiziell in Kraft getreten. Am gleichen Tag explodierte in Monaragala, einer Stadt 240 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Colombo, in einem Bus eine Bombe. Dabei kamen mindestens 24 Menschen ums Leben, 66 weitere Personen wurden verletzt. Zudem wurde auch auf einen Militärwagen ein Anschlag verübt. Dabei wurden drei Soldaten verletzt. Medien zufolge wurde damit das Ende des Waffenstillstands zwischen den Konfliktparteien in Sri Lanka verdeutlicht. Auch wird nun eine neue Runde der Gewalt in dem Land erwartet.

Der am Mittwoch beendete Waffenstillstand wurde im Februar 2002 von der Regierung Sri Lankas und der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) unter der Vermittlung von Norwegen geschlossen. Die Unterzeichnung des Abkommens brachte damals dem Land Hoffnung auf Frieden. Doch nach acht Runden direkter Verhandlungen konnten sich beide Seiten nicht über einen Ansatz für eine politische Lösung des Konflikts einigen. Im April 2003 erklärte daraufhin die LTTE ihren Austritt aus den Verhandlungen, der Friedensprozeß war somit festgefahren. Nachdem Mahinda Rajapaksa Ende 2005 Präsident von Sri Lanka wurde, eskalierte der Konflikt zwischen beiden Seiten wieder. Das Waffenstillstandsabkommen wurde dadurch mehr und mehr ausgehöhlt. Am 2. Januar dieses Jahres kündigte nun die Regierung von Sri Lanka die Auflösung des Abkommens an. Die Regierung erklärte dazu, während des Waffenstillstands habe die LTTE zahlreiche Mitglieder der Regierung ermordet. Zudem habe die Organisation Terroranschläge gegen Zivilisten verübt. Das Abkommen sei damit bedeutungslos geworden. Der Schritt, den Waffenstillstand einseitig aufzulösen, sei daraufhin unausweichlich geworden.

Das Geberkonsortium für den Friedensprozess in Sri Lanka, das von Norwegen, den USA, Japan und der EU geleitet wurde, hat nach dieser Regierungserklärung zusammen mit der LTTE verschiedene Versuche unternommen, um den Friedensprozess in Sri Lanka dennoch fortsetzen zu können.

Doch die Eingeständnisse der LTTE und die Bemühungen aller Seiten konnten die sri-lankische Regierung nicht von dem Vorhaben abbringen, die LTTE militärisch zu vernichten. Zwar erklärte die Regierung einerseits, dass sie trotz der Auflösung des Abkommens die nationale Frage auf politischem Wege lösen wolle. Außerdem habe sie nicht vor, die LTTE abzuschaffen. Andererseits bestand die Regierung aber auf ein militärisches Vorgehen gegen die LTTE, um Hindernisse auf dem Weg zu einer politischen Lösung zu beseitigen, wie es hieß.

Vor dem offiziellen Außerkrafttreten des Waffenstillstandsabkommens am Mittwoch beendete die Aufsichtskommission für die Durchführung des Abkommens, die aus Vertretern Norwegens und weiterer Länder besteht, ihre Arbeit in den Konfliktregionen. Deren Mitglieder wurden von dort abgezogen.

Schon vorher jedoch eskalierten die militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und der LTTE. So kamen in den vergangenen zehn Tagen bereits über 400 Mitglieder der LTTE und mehr als 20 Soldaten der Regierung ums Leben. Politische Beobachter weisen daher darauf hin, dass sich in Sri Lanka relativ unbemerkt ein Bürgerkrieg ausgebreitet hat.

Derzeit ist es noch unklar, ob die sri-lankische Regierung in großem Ausmaß militärische Angriffe auf die LTTE plant. Die LTTE erklärte deshalb, sollte die Regierung militärisch vorgehen, werde die Organisation ebenfalls ihre Möglichkeiten aufzeigen. Der offene Ausbruch einer bewaffneten Auseinandersetzung in Sri Lanka würde jedoch nicht nur viele Menschenleben auf beiden Seiten kosten, auch die Bevölkerung des Landes müsste sich auf schwierige Zeiten einstellen.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)