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Golf-Besuch von Bush verdeutlicht Rivalität zwischen den USA und dem Iran
   2008-01-16 15:51:29    Seite Drucken    CRI
Am Mittwoch ist US-Präsident George W. Bush von Ägypten aus in die USA zurückgekehrt und hat damit seinen achttägigen Besuch im Nahen Osten beendet. Während seiner Reise weilte Bush größtenteils in den vier Golf-Ländern Kuwait, Bahrain und Saudi-Arabien sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Rahmen seiner Reise bezeichnete Bush den Iran mehrmals als Hauptbedrohung für die Sicherheit in der Region.

Dass Bush den Schwerpunkt seiner Reise auf die Golf-Region legte, hat wichtige Gründe. So nahm beispielsweise der Einfluß des Iran in dieser Region in der Vergangenheit immer mehr zu. Wohl auch deshalb beschloss Bush, gleich zu Beginn des neuen Jahres in die Golf-Region zu reisen, um sich der Unterstützung der dortigen Regierungen zu vergewissern.

Von den sechs Golf-Ländern wählte Bush schließlich vier Länder, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Kuwait, zum Ziel seiner diplomatischen Reise. Katar, ein weiterer einflußreicher Staat in der Region, fehlte auf Bushs Liste. Der Grund liegt politischen Beobachtern zufolge darin, dass Katar im Dezember vergangenen Jahres Mahmud Ahmadinedschad zum Gipfel des Golfkooperationsrates (GCC) eingeladen hatte. Ahmadinedschad wurde so die Möglichkeit eingeräumt, für seine Ziele zu werben. Aber es gibt noch weitere wichtige Gründe bezüglich der Länderwahl des amerikanischen Präsidenten. Die Vereinigten Arabischen Emirate führen beispielsweise seit jeher eine Kontroverse mit dem Iran über die Frage der Besitzrechte von drei Inseln im Persischen Golf. Und auch Bahrain ist mit dem Iran in Fragen der Souveränität des Landes uneinig. So berichteten einst iranische Medien, dass Bahrain Teil des Staatsterritoriums des Iran sei, was in Bahrain starke Proteste auslöste. Bush wählte also beide Länder als Ziel seiner Reise, weil beide in ungelösten Konflikten mit dem Iran stehen. Daraus ergibt sich sein offensichtliches Ziel, nämlich den Einfluß des Iran in der Golf-Region zu schwächen.

Zudem wollte Bush im Rahmen seines Besuchs in den Golf-Ländern auch in wirtschaftlichen Fragen mit dem Iran konkurrieren. So verfügen die Golf-Länder über enorme Erdölressourcen, im Iran gibt es zusätzlich noch große Erdgasvorkommen. Da der Preis für Erdöl seit einiger Zeit deutlich gestiegen ist, profitieren diese Länder natürlich von dieser Entwicklung und haben somit auch großes Interesse, dass dies in Zukunft so bleibt. Die USA als weltweit größter Energieverbraucher verfolgen in dieser Hinsicht jedoch ganz offensichtlich gegensätzliche Interessen.

Auch in der Frage der regionalen Sicherheit wollen die USA gegenüber dem Iran ihre Stärke zeigen, weshalb dieses Thema auch zu den wichtigsten Inhalten der Golf-Reise von Bush gehörte. Derzeit sind die USA hinsichtlich der Sicherheitslage im Irak in einem Dilemma. Die Golf-Länder sorgen sich deshalb darum, dass deren innere Sicherheit von den instabilen Verhältnissen im Irak beeinflusst werden könnte. In der Golf-Region hoffte man lange darauf, dass die USA die Sicherheitslage im Irak schnellstmöglich stabilisieren könnten, um die regionale Sicherheit aufrechtzuerhalten. Auf diese Frage konnten die USA jedoch bisher keine angemessene Antwort finden. Daraufhin wandten sich die Golf-Länder an den Iran, um dabei zu helfen, die Lage im Irak zu stabilisieren, auch wenn man wiederum einen zu starken Einfluß des Iran in diesem Gebiet nur ungern akzeptierte. Genau aus diesem Grund wurde Ahmadinedschad auch zum Gipfel des Golfkooperationsrates (GCC) eingeladen. Außerdem ist noch lange nicht klar, ob die USA planen, wegen der iranischen Atomfrage militärisch einzugreifen. Die Golf-Länder erklärten daher bereits im Vorfeld, sie würden es nicht billigen, dass die USA von ihrem Territorium aus den Iran angreifen. Daraus kann man ablesen, dass die Golf-Länder beim Aufrechterhalten der regionalen Sicherheit eigene Interessen verfolgen. Während der Nahost-Reise bekräftigte Bush nun immer wieder, dass der Iran eine Bedrohung für die Region sei. Damit deutete er an, dass die USA die einzige Kraft seien, welche die Sicherheit in dieser Region garantieren könne.

Obwohl die Golf-Länder aus pragmatischen Gründen ihre Beziehungen zu dem Iran entwickelten, sind politische Beobachter der Ansicht, dass sich der Einfluss des Iran in dieser Region tatsächlich vergrößert hat. Der Besuch des amerikanischen Präsidenten in der Golf-Region spiegle nun die Rivalität zwischen den USA und dem Iran auf diplomatischem Gebiet wider.

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