Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Friedensprozess zwischen Nord- und Südsudan kommt langsam voran
   2008-01-10 13:08:17    Seite Drucken    cri
Dieser Mittwoch war der dritte Jahrestag der Unterzeichnung des umfassenden Friedensabkommens zwischen dem Norden und dem Süden Sudans. In den vergangenen drei Jahren haben die beiden Seiten ständige Kontroversen bei der Durchführung des Friedensabkommens gehabt, doch im Großen und Ganzen konnte der Frieden gewahrt werden. Der Friedensprozess kommt langsam voran.

Am 9. Januar 2005 haben die sudanesische Regierung im Norden und die Rebellenbewegung "Sudan People's Liberation Movement" (SPLM) im Süden das umfassende Friedensabkommen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi unterzeichnet. Damit wurde der 21 Jahre andauernde Bürgerkrieg beendet. Seit der Unterzeichnung des Abkommens ist der Friedensprozess durch die gemeinsamen Bemühungen beider Seiten vorangeschritten.

Es wurde eine Regierung der nationalen Einheit gegründet. Im September 2005 wurde diese Regierung, an der die SPLM und die "Sudan National Congress Party" teilnahmen, ins Leben gerufen. Im Oktober 2007 warf die SPLM der sudanesischen Regierung einen nicht ausreichenden Einsatz bei der Durchführung des Friedensabkommens vor und erklärte ihren Rücktritt aus der Regierung der nationalen Einheit. Dies führte zur schwersten innenpolitischen Krise der vergangenen zwei Jahre. Doch bei der Suche nach einer Lösung zeigten beide Seiten eine aufrichtige Einstellung. Die Kontroversen wurden schließlich durch Verhandlungen beigelegt und eine Verschlechterung der Situation konnte vermieden werden. Am 27. Dezember des vergangenen Jahres ist die SPLM schließlich wieder der Regierung beigetreten.

In der Frage der Stationierung der Soldaten beider Seiten ist man zu Meinungsverschiedenheit gekommen. Am Ende haben die beiden Seiten doch gemäß dem Abkommen gehandelt. Am Mittwoch ist die letzte Truppe der sudanesischen Regierung aus dem Süden zurück in das Gebiet nördlich der Grenze zwischen den beiden Seiten zurückgezogen worden. Bisher hat die sudanesische Regierung den Truppenrückzug geleitet, um einen direkten Konflikt zwischen den Truppen der beiden Seiten zu verhindern. Gemäß dem Abkommen würden die Truppen des Südens und des Nordens zusammen eine gemeinsame Armee bilden, um die Sicherheit in den Erölgebieten im Südsudan zu garantieren.

Der Frieden zwischen Nord- und Südsudan hat einen kräftigen Aufwind für die sudanesische Wirtschaft gebracht. In den vergangenen Jahren ist die sudanesische Wirtschaft jährlich um über acht Prozent gewachsen. Damit gehört der Sudan zu den sich am schnellsten entwickelnden Ländern in der arabischen Welt sowie in Afrika.

Politische Beobachter weisen darauf hin, dass noch ein hohes latentes Konfliktpotenzial bestehe, obwohl man im Friedensprozess einen Erfolg erzielt habe.

Erstens sei die Frage der Zugehörigkeit des Abyei-Gebiets noch nicht konkret geklärt. Das Gebiet Abyei liegt nördlich der Grenze zwischen dem Nord- und Südsudan. Beide Seiten sind an diesem Gebiet, indem es reiche Erdölvorkommen gibt, interessiert.

Zweitens seien die Truppen der sudanesischen Regierung und der SPLM im vergangenen Jahr zwar zu keinem direkten Zusammenstoß gekommen, aber die arabischen Volksgruppen im Norden und die Truppen der SPLM seien ständig in heftige Konflikte geraten. Eine angemessene Lösung für diese Frage stelle eine große Herausforderung für das weitere Vorankommen im Friedensprozess.

Außerdem habe sich die Wirtschaft zwischen dem Süden und dem Norden auf einem unterschiedlichen Niveau entwickelt. Durch den 21-jährigen Bürgerkrieg sei die Wirtschaft im Südsudan rückständig und die Infrastruktur schwach. Die Wiederbelebung der Wirtschaft im Süden habe noch einen langen Weg vor sich. Wie die beiden Seiten in Zukunft die Wirtschaftsentwicklung im Süden fördern, sei ein weiterer wichtiger Faktor, der den Friedensprozess stark beeinflusst.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)