Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

USA-Reise des türkischen Präsidenten deutet auf Aufwertung der beiderseitigen Beziehungen hin
   2008-01-09 12:40:00    Seite Drucken    CRI
US-Präsident George W. Bush hat sich am Dienstag im Weißen Haus in Washington mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül getroffen. Dabei sagte Bush, die USA würden weiterhin die Aktionen der türkischen Regierung gegen die bewaffneten Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei PKK sowie die Bemühungen der türkischen Regierung um den Beitritt in die EU unterstützen. In vielen Medien wird daher von einer offensichtlichen Aufwertung der Beziehungen zwischen beiden Ländern ausgegangen.

Auf einer Pressekonferenz im Anschluss an das Zusammentreffen der beiden Spitzenpolitiker sagte Bush, die bewaffneten Kämpfer der PKK seien gemeinsame Feinde der Türkei und der USA. Sie seien zudem nicht nur Feinde der Türkei, sondern auch Feinde des Iraks. Die USA würden daher bei der Bekämpfung der bewaffneten Einheiten der PKK weiterhin mit der Türkei zusammenarbeiten, so Bush.

Abdullah Gül sagte seinerseits, in dem Gespräch mit Bush sei von beiden Seiten erneut die Wichtigkeit der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der bewaffneten Mitglieder der PKK betont worden.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, sagte zu diesem Thema am Dienstag, die bewaffneten Kräfte der PKK griffen schon seit langem türkisches Territorium im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak an. Es sei daher jetzt höchste Zeit, dieses Vorgehen einzuschränken. Die USA seien zudem für die Ausarbeitung eines Lösungsansatzes zwischen der türkischen und der irakischen Regierung über die Eindämmung der bewaffneten Kräfte der PKK. Perino sagte weiter, die USA seien auch bereit, in dieser Frage eine konstruktive Rolle zu spielen.

In den vergangenen Jahren haben sich die amerikanisch-türkischen Beziehungen ständig verschlechtert. So lehnte beispielsweise die Türkei 2003 während der Vorbereitungen der USA auf den Irak-Krieg den Transport von US-Soldaten durch ihr Staatsgebiet in Richtung Nordirak ab. Am 10. Oktober vergangenen Jahres verabschiedete dann die Kommission für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses eine Resolution über den Völkermord an den Armeniern vor 90 Jahren. Dies führte dazu, dass sich die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern noch weiter verschlechterten. Im Anschluss daran kündigte die türkische Regierung an, grenzüberschreitende Militäraktionen gegen bewaffnete Verbände der PKK vornehmen zu wollen. Dies wiederum bereitete den USA die Sorge, dass die geplanten Aktionen des türkischen Militärs die Lage im Nordirak destabilisieren könnten. Die USA befürchteten zudem, dass dies zu einer Spaltung der irakischen Regierung führen könnte. Eine mögliche Eskalation der Lage im Irak hätte die Folge sein können. Aus diesem Grund plädierten die USA damals gegen die grenzüberschreitenden Militäraktionen der türkischen Regierung. US-Außenministerin Condoleezza Rice führte dazu Gespräche mit dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan. Dabei sagte Rice, die USA schenkten der Entwicklung der Situation außergewöhnlich große Aufmerksamkeit. Nichtsdestotrotz gerieten die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA in eine Krise.

Mittlerweile haben die USA ihre Haltung deutlich geändert. Im Dezember vergangenen Jahres stellten die USA der Türkei bei drei Luftangriffen gegen bewaffnete Verbände der PKK Informationen zur Verfügung. Bei dem Treffen am Dienstag mit Abdullah Gül sprach sich Bush nun auch klar für die Militäraktionen der türkischen Regierung aus. Dies wird allgemein als eine deutliche Änderung der Türkei-Politik der Bush-Regierung betrachtet, eine Änderung, die wohl hauptsächlich auf pragmatische Überlegungen zurückzuführen ist. Denn die USA mussten die Tatsache anerkennen, dass die Türkei auch ein wichtiger Partner ist, durch dessen Territorium die USA ihre Soldaten im Irak versorgen.

Neben dem Beistand bei der Bekämpfung gegen bewaffnete Verbände der PKK sagte Bush der Türkei zudem noch die Unterstützung in der Frage des EU-Beitritts zu. Bush sagte, sollte die Türkei in die EU aufgenommen werden, so würde davon auch die EU profitieren. Die Türkei sei eine Brücke zwischen Europa und der islamischen Welt. Die Aufnahme der Türkei in die EU komme dem Frieden in der Region zugute. Für die türkische Regierung, die bei den Beitrittsverhandlungen mit der EU auf viel Widerstand stößt, sind diese Äußerungen des amerikanischen Präsidenten von großer Bedeutung.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)