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Erweiterung der Eurozone beeinflusst Europas Währungspolitik
   2008-01-02 13:29:53    Seite Drucken    cri
Mit den Glockenschlägen zum Neujahr hat die Eurozone am 1. Januar 2008 zwei neue Mitglieder, Zypern und Malta. Damit ist Zahl der Länder, in denen der Euro als Währung eingeführt wurde, von 13 auf 15 gestiegen. Da die Wirtschaftsentwicklung der Mitgliedsländer auf unterschiedlichem Niveau liegt, ist die Währungspolitik in der Zone stark beeinflusst worden.

Seit der Einführung des Euros vor neun Jahren hat über die Hälfte der mittlerweile 27 EU-Länder eine gemeinsame Währung. Derzeit leben etwa 318 Millionen Menschen in der Eurozone. Das gesamte Bruttoinlandsprodukt dieser Zone macht über acht Billionen Euro aus. Damit würde der Wirtschaftumfang der Eurozone in kurzer Zeit den der USA überholen. Im Jahre 2006 betrug das BIP der USA 13,2 Billionen US-Dollar. Nach dem derzeitigen Wechselkurs entspricht das neun Billionen Euro. Hingegen machte das BIP aller 27 EU-Länder zusammen 11,6 Billionen Euro aus. Etwa drei Viertel davon stammen aus der Eurozone.

Obwohl die Wirtschaft in der Eurozone einen großen Fortschritt erzielt hat, haben die Wirtschaftswissenschaftler noch Bedenken. Die ständige Erweiterung der Eurozone, besonders der Beitritt der relativ rückständigen mittel- und osteuropäischen Länder, könnte die Währungspolitik aufgrund des unterschiedlichen Wirtschaftsniveaus der Mitgliedsländer, in Schwierigkeiten bringen.

Die Bevölkerung Zyperns betrug vor genau einem Jahr 779.000 und machte damit nur 0,24 Prozent der gesamten Bevölkerungen der Eurozone aus. Entsprechend war das BIP Zyperns mit 0,17 Prozent des gesamten Wirtschaftvolumens der Eurozone recht niedrig. Auch Malta, mit weniger als einer halbe Million Einwohnern, trug nur sehr wenig zum gesamten BIP in der Eurozone bei. Das BIP Maltas betrug nur 0,06 Prozent des gesamten BIP der Eurozone.

Als die einzige Organisation, die die Währungspolitik in der Eurozone ausarbeitet, ist die Europäische Zentralbank unabhängig von den EU-Organen sowie von den Regierungen der EU-Länder. Deswegen legt sie viel Wert auf Gerechtigkeit bei Entscheidungsprozessen. Wie die Wirtschaftswissenschaftler prognostizieren, würden die Beitritte der beiden Länder starken Einfluss auf die zukünftige Währungspolitik in dieser Zone nehmen, vor allem auf die Länder, die vorher schon große Konflikte aufgrund der verschiedenen wirtschaftlichen Gegebenheit hatten.

Zum Beispiel haben Frankreich, Italien, Spanien und Portugal und die anderen Mitgliedsländer im Süden der Eurozone aufgrund des Einflusses des starken Euros auf den Export sowie aufgrund der Bedürfnisse zur Entwicklung des Immobilienmarkts im eigenen Land, die Europäische Zentralbank zu einer lockeren Währungspolitik aufgefordert. Eine Zinserhöhung solle den Ländern nach unbedingt vermieden werden. In diesem Sinne hat Frankreich sogar die Selbständigkeit der Zentralbank ändern wollen. Doch dies wurde von der größten Volkswirtschaft der Eurozone, von Deutschland, entschieden abgelehnt. Seit langem betrachtete die Europäische Zentralbank die Stabilisierung der Preise als Hauptaufgabe. Käme der Druck zur Inflation, würde sie ohne Verzögerung die Zinsen erhöhen. Dies hat nur wenig Einfluss auf Deutschland, das seit jeher ein starkes Exportland ist, genommen. Die südlichen und nördlichen Länder wollten in der Europäischen Zentralbank jeweils die eigenen Interessen bewahren. In diesem Hinblick würden die Beitritte Zyperns und Maltas die Stärke des Nordens sowie des Südens verändern.

Mit den Beitritten der mittel- und osteuropäischen Länder in die Eurozone würden sie wegen der Bedürfnisse zur Entwicklung der eigenen Wirtschaft ein zu hohes Zinsniveau nicht gerne sehen. In diesem Sinne würde eine Entscheidung zu einer Zinserhöhung als Inflationsabwehr nicht mehr so leicht fallen können.

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