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Ausblick auf die Weltpolitik 2008
   2008-01-01 20:49:37    Seite Drucken    CRI
Im vergangen Jahr haben die Weltmächte heftig miteinander konkurriert. Dabei traten regionale Fragen sowie globale Entwicklungsprozesse in die Aufmerksamkeit der Welt. Hören Sie im Folgenden einen Beitrag über den Ausblick auf die internationale politische Lage im neuen Jahr.

"Die internationale Lage wird im Jahr 2008 wahrscheinlich nicht so angespannt sein, wie im Vorjahr. Beispielsweise wird sich die Lage um das iranische Atomprogramm nicht so bedrohlich entwickeln wie im Jahr 2007. Israelis und Palästinenser haben im Rahmen des Nahost-Friedensprozesses beziehungsweise des Versöhnungsprozesses neue Positionen bezogen. Zudem sind im Rahmen des Wiederaufbaus im Irak positive Entwicklungstendenz zu verzeichnen. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass sich die heiklen internationalen Sicherheitsfragen des Jahres 2007 im neuen Jahr positiv entwickeln werden."

So der Kommentar von Zhu Feng, Professor am Institut für Internationale Beziehungen der Peking-Universität.

Unserer Korrespondent in den USA Xu Qinduo sagte, dass die Administration unter George W. Bush, wie schon im vergangenen Jahr, nun auch im letzten Jahr seiner Amtsperiode und vor den kommenden Präsidentschaftswahlen, den Schwerpunkt auf die Außenpolitik legen wird. Er sagte:

"Die Bush-Regierung wird in der Innenpolitik aufgrund der Auseinandersetzungen vor den Wahlen schwer voran kommen. Deshalb wird Bush im neuen Jahr schwerpunktmäßig in der Außenpolitik aktiv sein. Im Januar wird er den Nahen Osten, darunter Israel und das Westjordanland besuchen, um den dortigen Friedensprozess voranzubringen. Bezüglich der Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel wird sich seine Regierung für das Vorankommen der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel sowie für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea einsetzen. Hinsichtlich der Atomfrage im Iran haben die USA ebenfall ihre Bereitschaft für eine friedliche Lösung signalisiert."

In Russland wird in diesem Jahr ebenfalls eine neue Regierung beziehungsweise ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Jiang Yi, Mitglied am Forschungsinstituts für Russland, Ost- und Zentraleuropa der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, ist der Ansicht, Russland werde seine Strategie zur Stärkung des Landes in den kommenden Jahren weiterverfolgen. Die Konflikte mit den Ländern des Westens würden sich zwar nicht grundsätzlich verändern. Doch könnten diese Beziehungen koordiniert werden.

Die Beziehungen zwischen den USA und Europa konnten im vergangenen Jahr nach dem Wechsel der Regierungschefs in Deutschland, Frankreich und Großbritannien deutlich verbessert werden. Der Direktor des Zentrums für EU-Forschung beim chinesischen Institut für die Erforschung internationaler Fragen Xing Hua sagte dazu, die Beziehungen zwischen den USA und Europa könnten jedoch abkühlen, weil zwischen den beiden Seiten in einigen Fragen grundlegende Meinungsverschiedenheiten bestünden.

In das neue Jahr fällt auch das 30. Jubiläum des Abschlusses des Friedens- und Freundschaftsvertrags zwischen China und Japan. Staatspräsident Hu Jintao wird Japan in diesem Jahr besuchen. Dies wird die bilateralen Beziehungen nach dem China-Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Fukuda Yasuo auf eine höhere Stufe bringen.

Neben der Beziehungen zwischen den Weltmächten haben auch regionale Fragen die Weltaufmerksamkeit auf sich gelenkt. Bei der Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel konnte im vergangenen Jahr ein Durchbruch erzielt werden und die Arbeit der Unbrauchbarmachung der Atomanlagen in Nordkorea kam gut voran. Jedoch sagte unserer Journalist in Südkorea Zhang Min, dass in dieser Frage in nun mehrere Herausforderungen bevor stünden:

"Die Frage, ob Nordkorea seine Atompläne detailliert und vollständig bekannt gibt, wird der Schlüsselpunkt im Rahmen der Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel sein. Die Frist dafür lief bereits am 31. Dezember 2007 ab und Nordkorea hat seine Atompläne noch immer nicht zur Überprüfung vorgelegt. Die Herausforderungen im neuen Jahr bestehen meines Erachtens darin, ob alle Seiten die Schritte in der zweiten Phase der Sechsergespräche umfassend und ausgewogen umsetzen werden, ob sich Nordkorea und die USA hinsichtlich des Inhalts des nordkoreanischen Berichts über die Atompläne werden einigen können und ob die Bush-Administration ihre Politik zur Verbesserung der amerikanisch-nordkoreanischen Beziehungen reibungslos wird umsetzen können."

Unserem Korrespondenten in Jerusalem Yuan Qi zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwischen Palästinensern und Israelis eine Friedensvereinbarung erzielt werden, sehr gering. Beide Seiten wollten die Gelegenheit allerdings ernsthaft nutzen und sich nicht zerstreiten, so Yuan Qi weiter.

Ein anderes heißes Thema im neuen Jahr ist die Atomfrage im Iran. Im vergangenen Jahr hatte der Verdacht bestanden, dass die USA möglicherweise Truppen in den Iran schicken würden. Der Professor des Instituts für internationale Beziehungen bei der Peking-Universität Zhu Feng sagte dazu, die Bush-Regierung werde im Jahr 2008 eine defensive Haltung in der Außenpolitik einnehmen. Deshalb sei die Wahrscheinlichkeit einer Militäraktion der USA gegen den Iran gering, so Professor Zhu.

Im Rückblick auf 2007 war die Welt in ihrer Entwicklung mit verschiedenen Schwierigkeiten und Hindernissen konfrontiert. Jedoch ist das Streben nach Frieden, Entwicklung und Zusammenarbeit, nicht aufzuhalten. Die weitgehend stabile Weltlage wird sich im neuen Jahr nicht grundsätzlich verändern. Die Welt wird auf dem Weg von Frieden und Entwicklung weiter voranschreiten.

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