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Russland verfolgt Aufrüstung seiner Streitkräfte
   2007-12-27 15:00:12    Seite Drucken    CRI
Die russische Verteidigungstruppe gegen Luftangriffe hat am Dienstag angekündigt, dass das russische Heer ab 2009 mit der neusten Generation des Raketenabwehrsystems Tor-M2 ausgestattet wird. Ebenfalls am Dienstag ist vom russischen Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan aus eine russische Proton-M-Trägerrakete mit drei Satelliten des Navigationssystems GLONASS (Global Navigation Satellite System) ins All gestartet worden.

Der Generalkommandeur der russischen Verteidigungstruppe gegen Luftangriffe Nikolaj Frolov sagte am Dienstag über das Raketenabwehrsystems Tor-M2, die Funktionen und die Leistungen dieses Systems seien bei weitem höher als beim derzeit eingesetzten Tor-M1-Raketenabwehrsystem. Dieses System sei größtenteils automatisiert, sowohl hinsichtlich der Datenverarbeitung als auch bei Zielangriffen. Beginnend in 2009 werde das russische Militär in zwei Jahren die Vorbereitungen für den Aufbau eines Regiments für Boden-Luft-Raketen leisten. Anschließend sollten alle Verteidigungstruppen gegen Luftangriffe mit dem Raketenabwehrsystem Tor-M2 ausgerüstet werden, so Frolov.

Bezüglich des Navigationssystems GLONASS teilte das Pressebüro der russischen Luftwaffe in einer Mitteilung mit, man wolle die drei am Dienstag ins All gebrachten Satelliten nach einer 45-tägigen Testphase offiziell in Betrieb nehmen. Der Navigationsumfang dieses Systems könne dann 95 Prozent des russischen Territoriums und 86 Prozent der Erdoberfläche bedecken. Bis 2009 sollten dann insgesamt 24 GLONASS-Satelliten im All sein, mit denen die gesamte Erdoberfläche sowie das erdnahe All in den Navigationsumfang einbezogen werden könne, so die Mitteilung. Dadurch solle eine globale Navigationsmöglichkeit realisiert werden. Die Genauigkeit des Navigationssystems solle bei einer Abweichung von weniger als 1,5 Metern liegen.

Politische Beobachter sind nun der Ansicht, dass Russland mit dem erfolgreichen Start von drei Navigationssatelliten sowie mit der Ausstattung bestimmter Truppenteile mit dem Raketenabwehrsystem Tor-M2 die Stärke seiner Landesverteidigung demonstrieren will. Seit Anfang dieses Jahres hat sich Russland um die Präsentation seiner Staatsstärke bemüht. So brachte am 2. August eine russische Forschungsgruppe auf den Meeresboden des Arktischen Ozeans eine russische Nationalflagge aus Titanstahl an. Am 12. Dezember trat zudem offiziell der russische Gesetzentwurf über die Beendigung der Teilnahme Russlands an dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) in Kraft. Im August dieses Jahres ließ Russland außerdem wieder Bomberflugzeuge patrouillieren und Flugzeugträger auslaufen. Auch die Überseeschiffahrt russischer Marineschiffe wurde im Dezember wieder regelmäßig aufgenommen. Am 8. Dezember feuerte Russland zudem erfolgreich zu Testzwecken eine ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Topol RS-12M ab. Neun Tage danach ist von einem russischen Atom-U-Boot aus eine Interkontinentalrakete vom Typ RSM-54 gestartet worden. All diese Aktionen deuten darauf hin, dass Russland mit militärischen und anderen Mitteln der Einschüchterungspolitik der USA entgegenwirken will.

Einige politische Beobachter sind jedoch der Ansicht, dass das Zeigen der militärischen Stärke Russlands nur eine strategische Maßnahme sei. Es habe eine eher symbolische Bedeutung. Mit dem Rüstungswettkampf in der ehemaligen Sowjet Union zu Zeiten des Kalten Krieges sei dies nicht zu vergleichen. Obwohl sich Russland tatkräftig mit der Aufrüstung beschäftige, sei es sehr unrealistisch, dass das Land in naher Zukunft die USA überholen könnten. Verschiedenen Angaben zufolge sind nur etwa 20 Prozent des russischen Waffenarsenals modernisiert worden. Außerdem rechnet Russland nicht mehr mit einer umfassenden Konfrontation mit den westlichen Ländern. Vielmehr wird Russland den Experten zufolge in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung und Terrorbekämpfung mit verschiedenen Ländern zusammenarbeiten. Abschließend ist noch hervorzuheben, dass das Wiedererstarken Russlands auch auf den Transfer von fortschrittlicher Technologie sowie auf die finanzielle Hilfe aus westlichen Ländern angewiesen ist.

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