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Streit um Polargebiete
   2007-12-18 14:18:26    Seite Drucken    cri
Im August 2007 hat Russland seine Flagge auf dem Meeresgrund im Nordpolarmeer aufgestellt. In der Zwischenzeit haben auch Kanada, die USA und die anderen Länder um den Arktischen Ozean Besitzansprüche des Nordpols angemeldet. Auch der Südpol hat die Interessen vieler Länder auf sich gezogen. Die eiskalten Polargebiete sind aufgrund des heftigen Besitzstreites zu einer der heißesten Zonen der internationalen Gesellschaft im Jahre 2007 geworden.

Am 2. August ist eine russische Forschergruppe mit einem kleinen U-Boot in eine Tiefe von 4200 Metern auf Meeresgrund des Arktischen Ozeans getaucht. Dort hat sie eine russische Flagge aus Titanstahl aufgestellt. Russlands Außenminister Sergei Lavrov sagte zum Ziel dieser Forschungsreise, "Ich meine, dieses Abenteuer und der Tauchgang des U-Boots auf den Meeresgrund haben uns zusätzliche wissenschaftliche Beweise gebracht."

Die Ergebnisse der Forschungsreise sollten als Anhaltspunkt für den Besitz des Nordpols betrachtet werden, sagte der russische Präsident Wladimir Putin beim Empfang der Mitglieder der Forschungsgruppe am 7. August. Das Verhalten Russlands hat heftige Kritik der Länder um den Arktischen Ozean ausgelöst. Dazu sagte der kanadische Außenminister Peter MacKay, "In der heutigen Zeit kann man doch nicht einfach eine Flagge irgendwohin stellen, und erklären, dass man über dieses Gebiet verfüge. Wir sind doch nicht mehr im 14. oder 15. Jahrhundert."

Nachdem Russland den Besitz des Nordpols für sich beansprucht hat, traten Länder wie Kanada, die USA, Dänemark und Großbritannien in Konkurrenz. Am 7. August haben die kanadischen Truppen im Nordpolargebiet ein Militärmanöver durchgeführt. Mitte August fuhr dann ein Eisbrecher der US-Wachtruppen für die Küstensicherheit zum Arktischen Ozean, um eine Karte des Meeresgrunds anzufertigen. Damit wollte die US-Regierung nach Beweisen für amerikanische Anrechte auf das Nordpolargebiet suchen.

Gleichzeitig streiten Großbritannien und einige andere Länder um den Südpol. Mitte Oktober bestätigte das britische Außenministerium, die Regierung werde bei den Vereinten Nationen einen Antrag zum Besitz einiger Meeresbetten der Antarktis einreichen. Eine Sprecherin des britischen Außenministeriums bestätigte, dass sich die britische Regierung derzeit noch auf die Hoheitserklärung vorbereite, um vor Ablauf der Frist im Mai 2009 den Antrag ausgearbeitet zu haben.

Nach der Äußerung Großbritanniens kündigten Argentinien und Chile an, sie würden der UN-Kommission für die Grenzziehung des Festlandsockels ebenfalls Anträge zum Besitzrecht im Südpol übergeben. Sowohl Russland als auch die USA, die um den Nordpol konkurrenzieren, wollen auch vom Südpol profitieren.

Hauptgründe für den Streit um die Polargebiete sind die reichlich vorhandenen Ressourcen und die strategisch wichtige Lage. Dazu sagte der Forscher vom Forschungsinstitut für Osteuropa und Mittelasien der chinesischen Akademie für gesellschaftliche Wissenschaften, Jiang Yi, "Es kommt vor allem auf die Ressourcen an. Sowohl die schon nachgewiesenen, als auch die prognostizierten Ressourcen machen den Nordpol zu einer einzigartigen Ressourcenquelle. Im Zeitalter der raschen wirtschaftlichen Entwicklung sind Ressourcen eine Garantie für die Entwicklung aller Länder. Außerdem hat die Erderwärmung die Durchfahrt zum Pol ermöglicht. Zurzeit gibt es gute Möglichkeiten, durch Fahrt auf oder unter dem Wasser das Polgebiet zu erreichen."

Statistiken zufolge sei der Südpol strategisch genau so wichtig wie der Nordpol. Unter dem Kontinent sowie den Meeresbetten gibt es die meisten Kohlen- Eisen- und Erdölreserven der Welt. Die Trinkwasservorräte machen fast 72 Prozent des gesamten Trinkwasservorkommens auf dem Globus aus. Außerdem sei die Schiffbarkeit des Südpols genau so bedeutend wie die des Nordpols.

Politische Beobachter sind der Ansicht, der Streit um die Polargebiete werde die ganze Menschheit beeinflussen. Darum solle die internationale Gemeinschaft durch verstärkte Verhandlungen den Streit schlichten und die Besitzrechte klären. Die Ressourcen in den Polargebieten gehören der ganzen Menschheit, sie sollten angemessen erforscht und genutzt werden.

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