Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Großbritannien übergibt Sicherheitskontrolle im Irak
   2007-12-17 12:31:39    Seite Drucken    cri
Die britischen Truppen im Irak haben am Sonntag der irakischen Regierung das Recht zur Sicherheitskontrolle der südlichen Provinz Basra übergeben. Die Übergabezeremonie fand in der Basis der britischen Truppen in Basra statt. Dabei unterzeichneten Vertreter der beiden Seiten ein Einverständnismemorandum. Bisher ist die Übergabearbeit des Rechts der Sicherheitskontrolle von vier irakischen Provinzen unter Kontrolle der britischen Armee erfüllt worden.

Derzeit gibt es im Irak über 18 Provinzen. Die Provinz Basra ist die neunte Provinz, deren Sicherheitskontrolle dem Irak wieder zurückgegeben wurde. Mit der Rückgabe der Sicherheitskontrolle Basras haben die britischen Truppen alle Übergabearbeiten erfüllt. Statt der Teilnahme an militärischen Operationen wird zukünftig die Ausbildung irakischer Sicherheitstruppen zu den Aufgaben der britischen Truppen im Irak gehören. Weiter werden sie die Sicherheit der Lieferung militärischer Mittel garantieren und die gesellschaftliche Sicherheit im Notstand aufrechterhalten.

In der Provinz Basra leben viele Menschen, das Gebiet verfügt über zahlreiche Ressourcen. Die Lage der Provinz ist auch strategisch sehr bedeutend. Die Hauptstadt der Provinz Basra ist die zweitgrößte Stadt im Irak. Das Erdöl des ganzen Landes wird von dieser Hafenstadt aus exportiert werden. Nach dem Ausbruch des Irak-Kriegs herrschte in Basra die unstabilste Lage unter den vier südlichen Provinzen, die unter Kontrolle der britischen Truppen standen. Kleinere Konflikte zwischen den verschiedenen bewaffneten Kräften kamen häufig vor. Die britischen Soldaten wurden auch von den lokalen Kräften angegriffen. Die irakische Regierung hat angekündigt, dass die Konfliktparteien ein Abkommen über Waffenruhe erreicht haben, und dass die über 3000 lokalen Sicherheitskräfte in der Lage sind, die Sicherheit in dieser Region aufrechtzuerhalten. Die Medien zeigten sich besorgt darüber und befürchten, dass die gewaltsamen Konflikte in Basra nach der Übergabe der Sicherheitskontrolle wieder aktiv werden könnten.

Die amerikanischen und britischen Truppen sind schon seit über vier Jahren im Irak stationiert. Eine TV-Sendung der BBC "Newsnight" hat am Sonntag die Ergebnisse einer Umfrage in Basra veröffentlicht. Diese zeigten, mehr als 85 Prozent der Befragten seien der Ansicht, die Stationierung der britischen Truppen habe negativen Einfluss auf die lokale Lage genommen. Ein britischer Kommandant, Oberst Bob Stewart, sagte in einer anderen Sendung von BBC, der einzige Erfolg der britischen Truppen im Irak sei der Sturz der Saddam-Regierung gewesen. Die Stationierung habe aber den irakischen Völkern kein glückliches Leben beschert.

Der Irak-Krieg Großbritanniens kam sehr teuer. In den vergangenen vier Jahren sind dabei insgesamt 173 britische Soldaten ums Leben gekommen. Dies löste in Großbritannien große Kritik aus. Die Öffentlichkeit forderte die britische Regierung zur Änderung der Politik gegenüber dem Irak und zum Rückzug der Truppen auf. Wegen des Misserfolgs in der Irak-Frage wurde der ehemalige britische Premierminister Tony Blair vor Ende seiner Amtszeit zum Rücktritt gedrängt. Um den Mediendruck zu mildern, hat Blairs Nachfolger, Gordon Brown, seit seinem Amtsantritt im Oktober schon mehrmals versprochen, bis zum kommenden Frühling die Zahl der britischen Soldaten im Irak zu halbieren.

Politische Beobachter wiesen darauf hin, Brown habe keinen Durchbruch in der Irak-Politik erzielt. Die Übergabe der Sicherheitskontrolle und die Reduzierung der Soldaten zählten auch zur Irak-Politik während der Zeit von Blair. Was Brown nach der Rolleänderung der britischen Truppen, vom direkten Teilnehmer an Militäroperationen zum Ausbilder lokaler Sicherheitskräfte, noch unternehme, sei noch unklar. Die Bedeutung der britischen Truppen im Irak sei abgeschwächt worden, sagte Vince Cable, der Vorsitzende der Liberaldemokraten, die eine konsequente Stellung gegen den Krieg vertrat. Er werde die Brown-Regierung zur baldigen Ausarbeitung des Zeitplans für den Rückzug aller Truppen aus dem Irak auffordern, so Cable weiter.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)