Seit dem China-Besuch des damaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe im Oktober 2006 ist das dicke Eis der politischen Beziehungen zwischen beiden Seiten endgültig gebrochen. Der Japan-Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao im April dieses Jahres hat weiterhin zur Verbesserung des Klimas beigetragen. Auf der Konferenz der Spitzenpolitiker Ostasiens in Singapur führten Wen Jiabao und der neue japanische Ministerpräsident Yasuo Fukuda bilaterale Gespräche. Die gegenseitigen Besuche sowie die vermehrten Gespräche zwischen den Spitzenpolitikern beider Länder haben das gegenseitige politische Vertrauen verstärkt und damit einen neuen Anfang für verbesserte chinesisch-japanische Beziehungen geschaffen.

Seit China und Japan die Eiszeit der Beziehungen hinter sich gebracht haben, haben sich beide Regierungen für eine Förderung des chinesisch-japanischen Austausches in den Bereichen Kultur und Sport entschieden, um das gegenseitige Verständnis zu vertiefen.

Im Hintergrund des neuen Medienzeitalters hat sich das Internet zu einer wichtigen Plattform für den Austausch zwischen den beiden Völkern entwickelt. In diesem Jahr hat Radio China International diese Vorteile genutzt und zusammen mit dem japanischen Radio NHK World vier chinesisch-japanische Dialoge im Internet organisiert. Der stellvertretende Chefredakteur von Radio China International, Ma Weigong, der für die Organisation der Dialoge zuständig war, bewertete den Austausch in dieser Art als sinnvoll.

"In diesem Jahr haben wir einige chinesisch-japanische Dialoge mit Hilfe der neuen Medien veranstaltet. Diese Dialoge haben sowohl bei den Hörern als auch unter den Internetnutzern großes Echo gefunden. Die Resonanz war sehr positiv. Deswegen meinen wir, dass die Durchführung eines solchen Austausches sehr wichtig ist. Zukünftig werden wir solche Veranstaltungen weiter forcieren, um eine gute Grundlage für den Dialog zwischen den Völkern Chinas und Japans zu bilden."

Der Sprecher des japanischen Repräsentantenhauses, Yohei Kono, lobte den verstärkten Austausch beider Länder in den Bereichen Kultur und Sport.

"Während des Jahres für den chinesisch-japanischen Austausch in den Bereichen Kultur und Sport habe ich im japanischen Staatstheater Aufführungen von traditionellen chinesischen Liedern und Tänzen besucht. Dabei habe ich die Wurzeln der japanischen Kultur kennen gelernt. Hinsichtlich der historischen Forschung ist die Veranstaltung sinnvoll. Ich hoffe auf eine regelmäßige Durchführung eines Austauschjahres. Zudem sollen mehr Japaner China bereisen, um den Chinesen die japanische Kultur zu vermitteln."

Damit sich die bilateralen Beziehungen auf lange Sicht auch weiter entwickeln können, haben beide Seiten den Austausch zwischen den Jugendlichen verstärkt. Auf Einladung Japans haben seit Anfang dieses Jahres sechs Delegationen von jungen Chinesen Japan besucht. Im Gegenzug sind auch viele japanische Jugendliche nach China gekommen.

Der Austausch zwischen den Jugendlichen ist ein wichtiger Grundstein für die Zukunft der chinesisch-japanischen Beziehungen. Durch die Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und den regelmäßigen Austausch werden beide Länder noch enger miteinander verflochten. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao brachte in seiner Rede im japanischen Kongress am zwölften April seinen aufrichtigen Wunsch zum Ausdruck, die chinesisch-japanischen Beziehungen weiter zu intensivieren.

"Die Beziehungen zwischen China und Japan haben zwar einige Schwierigkeiten erlebt. Beide Länder können aber auch auf eine Freundschaft verweisen, die auf einer ebenso unbewegbaren Grundlage errichtet ist wie der chinesische Taishan-Berg und der japanische Berg Fuji. Die Gestaltung einer schönen Zukunft kann nur durch das Bemühen beider Regierungen sowie der beiden Völker verwirklicht werden. Reichen wir einander die Hände, um die Freundschaft von Generationen zu Generationen zu bewahren, um neue strategische und gegenseitig Gewinn bringende Beziehungen zwischen China und Japan zu schaffen, und um den Frieden und die Entwicklung Asiens sowie der ganzen Welt anzustreben."