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Multilateraler Handel in den vergangenen 60 Jahren
   2007-12-05 12:21:31    Seite Drucken    cri
Die WTO, die Welthandelsorganisation, hat am Dienstag an ihrem Hauptsitz in Genf den Welthandelsbericht 2007 vorgestellt. Der Bericht zieht auch Bilanz über die Entwicklung des mulilateralen Handels. Vor 60 Jahren war das System des multilateralen Handels eingeführt worden. Daneben definiert der WTO-Bericht die Herausforderungen für die Zukunft.

Am 1. Januar 1948 trat das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen, kurz GATT, in Kraft. Aus diesem Handelsabkommen entwickelte sich später die Welthandelsorganisation. Die Sonderorganisation der UN, der 23 Ländern angehörten, übernahm von Anfang an viel Verantwortung. In den 1930er und 1940er Jahren gab es weltweit zahlreiche Handelsschranken. Die Mehrheit der Staaten wollte den Handel des eigenen Landes durch Handelsprotektionismus schützen, die Entwicklung der Weltwirtschaft wurde dadurch erheblich beeinträchtigt. Die junge Organisation sollte ein freies Wirtschaftssystem schaffen, außerdem strebte man den Aufbau einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung an. Das GATT und später die WTO, die im Jahre 1995 aus der GATT hervorging, haben sich die Aufhebung von Handelsschranken und die Liberalisierung des Handels zu ihren Hauptaufgaben gemacht. In den vergangenen Jahren konnten dabei immer öfter Erfolge erzielt werden. Nach einer Verhandlungsrunde in Uruguay konnten dank des ehrlichen Bemühungen aller Beteiligten die Zölle weltweit deutlich gesenkt werden. Der Welthandel hat davon erheblich profitiert. Statistiken belegen, dass das weltweite Handelsvolumen im Jahr 2006 gegenüber dem Jahr 1950 um das 27-fache gestiegen war. Die Weltwirtschaft hat in diesem Zeitraum um das neunfache zugelegt. Der Welthandel hat sich demnach dreimal so schnell entwickelt wie die Weltwirtschaft. Der Generaldirektor der WTO Pascal Lamy sagte auf einer Pressekonferenz, in den vergangenen Jahren habe das System des multilateralen Handels erheblich zur Prosperität und zur Stabilität der Welt beigetragen. Die positive wirtschaftliche Entwicklung vieler Staaten sei darauf zurückzuführen. Das multilaterale Handelssystem habe auch die Armutsbekämpfung gefördert.

Die Welthandelsorganisation hat sich laut dem Bericht zu einer der wichtigsten internationalen Wirtschaftsorganisationen entwickelt. Sie habe den Rahmen für die globale Handelszusammenarbeit der 151 Mitgliedsländer geschaffen. Die WTO-Richtlinien für den weltweiten Handel sehen vor, dass zum einen der Nutzen aller gewährleistet sein muss, zum anderen müssen beim Handel faire Bedingungen herrschen. Alle Mitgliedsstaaten erkennen diese Regeln an und richten sich danach. Die Möglichkeiten der WTO zur Beilegung von Handelskonflikten wahren die Rechte und Interessen der Betroffenen. Die bindenden Entscheidungen, die die WTO im Falle von Handelsstreitigkeiten trifft, garantieren, dass fairer Handel betrieben wird. Die Mehrheit der WTO-Mitgliedsländer hat einen ausgeprägten Export von Industriegütern betrieben, die wirtschaftliche Entwicklung dieser Staaten hat davon profitiert. Gleichzeitig hat die WTO aber auch darauf geachtet, dass die primären Industriezweige der unterentwickelten Länder geschützt werden. In ihrer Politik hat die WTO stets die unterschiedliche Entwicklungssituation der betroffenen Regionen berücksichtigt.

Dem Bericht zufolge liegen die Herausforderungen für die Zukunft darin, die noch bestehenden Handelsschranken weiter zu reduzieren. Denn obwohl die Zölle weltweit gesenkt worden seien, müsse man vor allem im Bereich der Landwirtschaft und der Produktionsindustrien nach wie vor eine Liberalisierung des Welthandels anstreben. Auch politische Veränderungen in einigen Ländern und der mögliche Ausbruch von Konflikten könnten sich negativ auf den globalen Handel auswirken. Derzeit könnten die Mechanismen zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten die Interessen der ärmsten Staaten noch nicht ausreichend schützen. Im Bereich der Energie fehlten derzeit noch Handelsrichtlinien. Auch der Umweltschutz werde noch nicht ausreichend berücksichtigt.

Der Bericht wies auch auf die Gefährdung des multilateralen Handelssystems durch die Aussetzung der Doha-Runde hin. Die festgefahrene Doha-Runde behindere vor allem die weitere Entwicklung der Entwicklungsländer. Sie könnten daher vom multilateralen Handelssystem nicht in vollem Umfang profitieren. Unterdessen drohe eine Wiederbelebung des Handelsprotektionismus. Lamy sagte, ein erfolgreicher Abschluss der Doha-Runde würde das multilaterale Handelssystem festigen. Er forderte daher alle Staaten dazu auf, Handelsprotektionismus abzulehnen, um einen katastrophalen Domino-Effekt zu vermeiden.

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