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Behinderte zu Wertschöpfern der Gesellschaft machen
   2007-12-03 14:19:16    Seite Drucken    cri
Der heutige Montag ist der internationale Tag der Behinderten. Am selben Tag hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf in einem Bericht alle Länder dazu aufgerufen, die gleichberechtigte Beschäftigung von Behinderten durch konkrete Maßnahmen weiter zu fördern. Dadurch solle den Behinderten ein größeres Selbstwertgefühl gegeben sowie die Möglichkeit eröffnet werden, ein Teil der Wertschöpfungsgesellschaft zu sein.

In dem Bericht mit dem Namen "Das Recht der Behinderten auf eine Arbeit unter menschwürdigen Bedingungen" heißt es, in den vergangenen Jahren hätten alle Länder entsprechende Gesetze und Regelungen ausgearbeitet. Dadurch seien große Erfolge bei der Beseitigung der Diskriminierung gegenüber Behinderten sowie der Verbesserung der Lebensqualität von Behinderten erzielt worden. Ein Teil der Behinderten habe Arbeit gefunden und sei erfolgreich in die Gesellschaft integriert worden. Doch für die meisten Behinderten seien Arbeitslosigkeit und Armut noch immer die Hauptherausforderungen.

Dem Bericht zufolge liegt die Zahl der Behinderten weltweit bei etwa 650 Millionen. Sie machten daher circa ein Zehntel der Weltbevölkerung aus. Davon seien 500 Millionen arbeitsfähig. Ungefähr 80 Prozent der Behinderten wohnten in den ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer. Die meisten unter ihnen lebten unter der von den Vereinten Nation festgelegten Armutsgrenze. Inzwischen bildeten die Behinderten die schwächste Gruppe unter den Randgruppen der Gesellschaften der Welt. Sollte dieser Zustand nicht verbessert werden, würde dies nicht nur direkt den Entwicklungsprozess der gesamten Weltgesellschaft beeinflussen. Auch die Realisierung des UN-Millenniumsziels der Halbierung der Zahl der Armen vor 2015 würde in Frage gestellt.

Der Bericht wies außerdem darauf hin, die Bewältigung dieser Frage sei nicht nur auf die Vermehrung der Beschäftigungsarten der Behinderten und die Sozialhilfe, sondern auch auf deren eigene Bemühungen angewiesen. Laut dem Bericht können Hunderte Millionen arbeitsfähige Behinderten keine Arbeit finden. Dies stelle eine erhebliche Verschwendung von Arbeitskräften in den Gesellschaften der Welt dar. Den Untersuchungsergebnissen und Prognosen der Weltbank ist zu entnehmen, dass der unbeschäftigte Teil der Bevölkerungen jährlich einen weltweiten Verlust aller Bruttoinlandprodukte von 1,37 Billionen bis 1,94 Billionen US-Dollar verursacht.

Behinderte hätten ein Recht auf eine Arbeit, die ihrer Menschenwürde gerecht wird. Doch bei der gegenwärtigen Beschäftigungslage von Behinderten seien menschenwürdige Arbeitsbedingungen noch bei weitem nicht realisiert. Die meisten Behinderten arbeiteten für extrem niedrige Löhne und verrichteten Arbeiten, die keine oder nur eine niedrige Qualifikation verlangten. Behinderte, die in Berufen mit technischen und geistigen Verwaltungsarbeiten angestellt seien, machten nur einen sehr kleinen Teil aus. Die Ursachen für diese Situation seien vielseitig. Dazu gehörten unter anderem die geringe Qualifikation der Behinderten, Einschränkungen in der Beschäftigungspolitik, Hindernisse am Arbeitsplatz und beim Verkehr sowie die Diskriminierung durch die Gesellschaft.

Die Internationale Arbeitsorganisation erinnerte daran, dass auf der 61. UN-Vollversammlung im vergangenen Jahr die Konvention über die Rechte von Behinderten verabschiedet wurde. Als erste spezielle Konvention über den Schutz der Rechte von Behinderten wurde sie von über 80 Ländern unterzeichnet und damit ratifiziert. Dies habe dazu geführt, das die Behindertengesetzgebung in verschiedenen Ländern und die internationale Kooperationen in diesem Bereich einen großen Schritt voran gekommen sei. Die Organisation rief alle Länder zu größeren Bemühungen um die Beseitigung der ungerechten und diskriminierenden Behandlung von Behinderten auf. Es müssten für Behinderte Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die der Menschwürde gerecht werden und es den Behinderten ermöglichten, ihren Teil zur Wertschöpfung der Gesellschaften beizutragen.

Im Jahre 1992 hatten die Vereinten Nationen den 3. Dezember zum internationalen Tag der Behinderten erklärt. Dadurch soll unter den Regierungen aller Länder, unter Unternehmen, Behindertenorganisationen und anderen gesellschaftlichen Organisationen die Aufmerksamkeit für den Schutz der Rechte von Behinderten in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur gefördert werden.

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