Am Montag hat das chinesische Kontrollzentrum für die Raumfahrt im Rahmen einer großen feierlichen Zeremonie das erste von der Mondsonde "Chang'e I" aufgenommenen Foto der Öffentlichkeit präsentiert. Dies bedeutet zugleich die erfolgreiche Umsetzung des ersten chinesischen Mondforschungsprojektes. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao präsentierte das Foto und hielt dabei eine Rede.
Die Mondsonde "Chang'e I" wurde am 24. Oktober ins All gebracht und begann ihren Flug in Richtung Mond am 5. November. Im Anschluss an verschiedene Tests in der Mondumlaufbahn begann die Erforschung des Mondes. Das am Montag veröffentlichte erste Mondfoto wurde von der Kamera, die an der Sonde angebracht ist, aufgenommen. Die hohe Bildqualität des Fotos erfüllt dabei ganz und gar die erwarteten Anforderungen.
Auf der heute abgehaltenen Pressekonferenz präsentierte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao das erste Mondfoto von "Chang'e I". Dabei drückte er den Mitarbeitern des ersten chinesischen Mondforschungsprojektes seine herzlichen Glückwünsche aus.
"Die Mondforschung ist nach den künstlichen Satelliten und der bemannten Raumfahrt der dritte Meilenstein der chinesischen Rahmfahrt. Die Erfolge der ersten chinesischen Mondsonde ermöglichen es dem Land, eines der wenigen Länder der Welt zu sein, die Erforschung des Weltraumes betreiben. Dies spiegelt auch die erhebliche Erhöhung der umfassenden Landesstärke sowie die ständige Steigerung der eigenständigen Innovationsfähigkeit und des Niveaus der Wissenschaftstechnologien in China wider. Außerdem sind die Erfolge noch von großer praktischer sowie tiefer historischer Bedeutung für die Erhöhung des Landesstatus Chinas sowie für die Verstärkung der nationalen Integrationskraft."
Die Arbeit der Mondsonde "Chang'e I" soll noch ein ganzes weiteres Jahr fortgesetzt werden. Dabei sollen vier große wissenschaftliche Aufgaben vollendet werden. Dies sind die Aufnahme von dreidimensionalen Fotos von der Mondoberfläche, die Analyse der Bestandteile und der Verteilung der chemischen Elemente der Substanzen auf der Oberfläche des Mondes, die Erforschung der Besonderheiten des Mondbodens sowie die Sondierung der irdisch-lunaren Umwelt in einer Entfernung von 40.000 bis 400.000 Kilometern zur Erde.
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao wies weiter darauf hin, dass das erfolgreiche Monderkundungsprojekt für tiefgehende mondbezogene wissenschaftliche Forschungen gute Grundlagen geschafft habe. Wen erhob zudem konkrete Ansprüche für die künftige Durchführung des Projekts in den nächsten Schritten.
"Erstens sollen die Erfahrungen des ersten Mondforschungsprojektes gewissenhaft zusammengefasst werden. Dies soll sowohl die Grundlage für die künftige Arbeit, als auch für andere wichtige wissenschaftliche Projekte des Landes schaffen. Zweitens sollen die wissenschaftlichen Analysen sowie die Anwendung der Verwaltung und die Beförderung der Daten beziehungsweise der Datenbearbeitung von "Chang'e I" gut abgewickelt werden. Die geplanten wissenschaftlichen Ziele sollen erfolgreich erreicht werden. Drittens sollen die wissenschaftlichen Ressourcen in den verschiedenen Aspekten landesweit völlig zur Geltung gebracht werden. Dank den ersten wissenschaftlichen Forschungsdaten unseres Landes können erstklassige wissenschaftliche Erfolge erzielt werden. Viertens soll die Festlegung und die Organisierung des Monderkundungsprojektes auf der zweiten Stufe beschleunigt umgesetzt werden. Wichtige Kerntechniken sollen dabei beherrscht werden, um so die späteren Ziele des Projektes so bald wie möglich zu realisieren."
China will noch vor 2012 die sanfte Landung einer Sonde auf der Oberfläche des Mondes verwirklichen. Eine spezielle Erforschung der Mondoberfläche soll ebenfalls in Gang gesetzt werden. Vor 2020 plant man noch, Gesteinsbrocken der Mondoberfläche zur Erde zu bringen.
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