Die vorgefundenen Kohlereserven in der Provinz Shanxi betragen über 260 Milliarden Tonnen, etwa ein Drittel des Kohlevorkommens in ganz China. Schon längere Zeit gibt es in der Provinz sowohl große staatseigene Kohlebergwerke als auch unzählige mittelgroße und kleinere Kohlebergwerke. Viele dieser mittelgroßen und kleinen Bergwerke verfügten nur über veraltete Produktionsanlagen und führten oft gesetzwidrigen Abbau durch. So kam es in Shanxi oft zu schweren Grubenunfällen. Seit Anfang dieses Jahrhunderts verfolgt die dortige Provinzregierung nun die Entwicklungsidee, kleine Kohlebergwerke zu schließen, mittelgroße Gruben umzubauen und große Bergwerke weiterzuentwickeln. Große Kohlegesellschaften werden unterstützt, um sich mit kleineren Unternehmen zusammenzuschließen oder diese aufzukaufen. Auch wurde 2001 die bislang größte Kohlegesellschaft des Landes, die Shanxi Koks- und Kohlegesellschaft, gegründet.

Der 59-jährige Du Fuxin ist Vorstandsvorsitzende der Shanxi Koks- und Kohlegesellschaft. In den vergangenen sechs Jahren setzte er sich dafür ein, durch Fusion und Ankauf anderer Kohlegruben diese Bergwerke umzubilden.

"In den vergangenen drei bis fünf Jahren haben wir hinsichtlich aller Anlagen sowie bei der Technik und der Verwaltung einen großen Fortschritt erzielt. So haben wir die Überwachung der Gasförderung sowie unsere dazugehörigen Infrastrukturanlagen kurz nach der Gründung der Gruppe ausgebaut."

Die Shanxi Koks- und Kohlegesellschaft gab allein für den Umbau der Sicherheitsanlagen 6,4 Milliarden Yuan RMB aus. Gleichzeitig ging die Provinzregierung von Shanxi beim Kohleabbau neue Wege der nachhaltigen Entwicklung. So wird beispielsweise den bei der Verarbeitung der Rohkohle entstehenden zahlreichen Nebenerzeugnissen, etwa Kohlenschlamm und Ganggestein, mehr Augenmerk geschenkt. Dazu der stellvertretende Direktor der Ingenieurabteilung des Gujiao-Kraftwerks in Shanxi, Zhang Lichun: "Seit der Errichtung dieses Kraftwerks wird darauf abgezielt, auch die Nebenprodukte der Gujiao-Kohlegrube zu verwenden. Vorher wurden solche Nebenprodukte gestapelt oder weggeworfen. Jetzt werden sie zur Stromerzeugung verwendet. Einerseits werden so Ressourcen gespart, andererseits wird so die Umweltverschmutzung reduziert."

Das Vorgehen, mittelgroße und kleine Kohlebergwerke durch größere Unternehmen aufzukaufen, wurde in der ganzen Provinz Shanxi angewandt. Zahlreiche mittelgroße und kleine Gruben mit niedriger Produktionsmenge, rückständigen Produktionsanlagen und hoher Umweltverschmutzung wurden so aussortiert. Große Kohlebergwerke konnten durch die Verbesserung ihrer Anlagen und technischen Neuerungen vermehrt die Sicherheit der Bergleute gewährleisten und die Produktionseffizienz erhöhen. Der Parteisekretär der Provinz Shanxi Zhang Baoshun sagte, durch die Umsetzung der wissenschaftlichen Entwicklungsanschauung habe die Bevölkerung der Provinz tatsächlich profitiert.

"Man muss eine nachhaltige Entwicklung realisieren. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung und die Umwandlung der Entwicklungsweise der Wirtschaft, die Entwicklung der Recycling-Wirtschaft, Einsparung und Schutz der Ressourcen, die Regelung der Umwelt, ein verstärkter Öko-Aufbau und die Wiederherstellung der ökologischen Umwelt. Während der neuen Entwicklung soll die Zerstörung der Umwelt mit allen Mitteln reduziert werden."

Zhang Baoshun sagte weiter, in Shanxi seien dadurch bereits deutliche Erfolge erzielt worden. 2006 seien zudem der Energieverbrauch und die Luftverschmutzung erstmals zurückgegangen. Auch sei eine beispiellos gute Entwicklung der Wirtschaft ermöglicht worden, so Zhang.

Darüber hinaus stieg das jährliche Pro-Kopf-Einkommen der städtischen Bevölkerung in Shanxi erstmals über 10.000 Yuan RMB.