Die erste chinesische Mondsonde "Chang'e I" wurde am Montagvormittag erfolgreich ein erstes Mal in Mondnähe abgebremst worden. Am Dienstag ist ein zweites Abbremsmanöver ebenfalls erfolgreich durchgeführt worden. Damit konnte "Chang'e I" ohne Probleme 380.000 Kilometer von der Erde entfernt in eine Mondumlaufbahn eintreten. "Chang'e I" ist somit zum ersten chinesischen Mondsatelliten geworden.
Die erfolgte Abbremsung in Mondnähe wurde durchgeführt, um die Geschwindigkeit der Sonde, mit der "Chang'e I" von der Erde in Richtung Mond unterwegs war, zu reduzieren. Durch dieses Manöver wurde auch der Eintritt der Mondsonde in normaler Position in die Umlaufbahn des Erdtrabanten ermöglicht.
Um 11:37 Uhr Beijinger Zeit wurde am Montag die erste Abbremsung von "Chang'e I" in Mondnähe durchgeführt. Dadurch ist die Mondsonde erfolgreich in eine elliptische Mondumlaufbahn mit einer Umlaufperiode von zwölf Stunden eingetreten. Der stellvertretende Leiter des chinesischen Mondprojektes Zhang Jianqi sagte dazu, die erfolgreiche Abbremsung habe für die wissenschaftliche Forschungsarbeiten von "Chang'e I" im Rahmen seiner Umrundung des Mondes eine gute Basis gelegt. Gleichzeitig kennzeichne dies, dass China bereits über das Wissen und die Fähigkeit zur präzisen Kontrolle eines Satelliten, der von der Erde 380.000 km entfernt ist, verfüge. Dies stelle einen neuen Durchbruch hinsichtlich des Niveaus der chinesischen Raumfahrttechnik dar.
"Mittlerweile ist 'Chang'e I' bereits ein Mondsatelliten. Die erfolgte Abbremsung in Mondnähe war erfolgreich. Auch die erzielte Umlaufbahn ist korrekt. Das bedeutet, dass wir den Mondflug des Satelliten bereits realisiert haben. So konnte für die künftige Erforschung des Mondes eine gute Grundlage gelegt werden."
"Chang'e I" wurde am 24. Oktober ins All gebracht. Der Start dieser Mondsonde kennzeichnete einen wichtigen Fortschritt für das chinesische Mondforschungsprojekt. Auch wurde damit ein neues Kapitel der chinesischen Fernbeobachtung von Himmelskörper aufgeschlagen. Nach dem Start änderte die Mondsonde viermal ihre Laufbahn. Am 31. Oktober verließ die chinesische Mondsonde die Erdumlaufbahn und begab sich wie geplant auf den Weg zum Mond. Die am Montag erfolgte erste Abbremsung der Sonde in Mondnähe gilt als das Kernstück des gesamten Mondprojekts.
Der Sprecher des chinesischen Staatlichen Raumfahrtamtes Pei Zhaoyu sagte, hätte man die Abbremsung in Mondnähe nicht korrekt durchgeführt, so wäre die Sonde am Mond vorbeigeflogen oder auch mit ihm kollidiert. Eine spätere Korrektur des Flugmanövers wäre sehr schwierig gewesen. Pei Zhaoyu sagte weiter:
"Alle Systeme der Mondsonde arbeiten normal. Wir haben am Dienstag um 11:00 Uhr die zweite Abbremsung durchgeführt. Zudem werden wir am Mittwoch um etwa 8:00 Uhr ein drittes Manöver ausüben. Dadurch soll die Sonde auf eine kreisförmige Mondumlaufbahn mit einer Umlaufperiode von zirka 127 Minuten und einer Höhe von etwa 200 Kilometern über der Mondoberfläche gebracht werden. 'Chang'e I' wird sich dann in der Umlaufbahn befinden, die für wissenschaftliche Forschungsarbeiten nötig ist."
Die ersten Fotos von der Mondoberfläche sollen Ende November von "Chang'e I" an das Kontrollzentrum übertragen werden. Im Anschluss daran wird die chinesische Mondsonde ein Jahr lang verschiedene Forschungsarbeiten ausführen. Dabei sind vier Aufgaben von großer Wichtigkeit. Dies sind zum einen die Aufnahme von dreidimensionalen Fotos der Mondoberfläche, zum anderen die Analyse sowie die Verteilung der chemischen Elemente und Substanzen auf der Oberfläche des Mondes. Aber auch die Erforschung der Besonderheiten des Mondbodens sowie die Beobachtung der Raumumwelt in einer Entfernung von 40.000 bis 400.000 Kilometer von der Erde sind von großer Bedeutung.
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