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Planen die USA einen Krieg gegen den Iran?
   2007-10-29 16:37:57    Seite Drucken    cri
Die Position der US-Regierung gegenüber dem Iran verhärtet sich zunehmend. US-Spitzenpolitiker haben dem Iran in der jüngeren Vergangenheit sogar mit militärischen Maßnahmen gedroht. Allerdings stellt sich die Frage, ob die USA wirklich bereit sind, gegen den Iran Krieg zu führen.

Vergangene Woche bezeichnete US-Präsident George W. Bush es als große Gefahr, wenn der Iran über Atomwaffen verfügen würde. Auf einer Pressekonferenz deutete Bush am selben Tag an, dass sogar die Sicherheit der Welt bedroht sei, wenn der Iran Atomwaffen besitze. In diesem Fall könne unter Umständen der dritte Weltkrieg ausbrechen. Am 21. Oktober sagte der stellvertretende US-Präsident Dick Cheney, der Iran müsse mit ernstzunehmenden Konsequenzen rechnen, wenn er weiterhin danach strebe, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. In einer Anhörung vor dem US-Kongress bezeichnete US-Außenministerin Condoleezza Rice den Iran in der vergangenen Woche als die größte Herausforderung für die Sicherheit der USA.

Rice kündigte außerdem Wirtschaftssanktionen gegen 20 iranische Behörden, Banken sowie Privatpersonen an. Dazu zählen unter anderem das iranische Verteidigungsministerium und die Revolutionären Garden. Seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran im Jahre 1979 sind dies die härtesten US-Sanktionen gegen den Iran. Denn die USA haben die legale Armee des Iran durch die Sanktionierung einer terroristischen Vereinigung gleichgesetzt.

In den USA sind die konservativen Kräfte, die vor einigen Jahren auch schon vehement für den Irak-Krieg plädiert und die Bush-Regierung zu einem Krieg gegen den Irak gedrängt hatten, bereits wieder aktiv. Bush empfing vor kurzem einen dieser neokonservativen Spitzenpolitiker zu einem vierzigminütigen Gespräch im Weißen Haus. Der Iran war das Thema des Treffens. Der Spitzenpolitiker forderte Bush zu sofortigen militärischen Maßnahmen gegen den Iran auf. Vorher hatte er in einem Artikel den iranischen Präsidenten Mohmud Ahmadinedschad als neuen Adolf Hitler bezeichnet. In seinem Artikel schrieb der Politiker, der Iran wolle die derzeitige Weltordnung zerstören und durch eine faschistisch islamisch Ordnung unter seiner Herrschaft ersetzen.

Auch die aussichtsreichsten republikanischen Kandidaten für die Präsidentenwahl befürworten eine harte Politik gegenüber dem Iran. Sie alle werfen dem Iran vor, Terroristen zu unterstützen. Daher sind die Kandidaten unter Umständen sogar bereit, militärische Maßnahmen gegen den Iran in Erwägung zu ziehen, um das Atomprogramm des Iran zu stoppen.

Einige politische Beobachter fühlen sich aufgrund der harschen Äußerungen amerikanischer Politiker an die Aussagen der Bush-Regierung kurz vor dem Irak-Krieg erinnert. Diese Experten gehen davon aus, dass die US-Regierung nun erklären könne, die USA hätten alle diplomatischen und wirtschaftlichen Methoden ausgeschöpft. Sie hätten keine weitere Wahl mehr, nur durch einen Krieg könne nun noch erreicht werden, dass der Iran seine Atomwaffenforschung nicht fortsetzen könne. Einige politische Beobachter gehen daher davon aus, dass in naher Zukunft mit militärischen Aktionen der USA gegen den Iran zu rechnen ist.

Einige Militärbeobachter sind fest davon überzeugt, dass die Bush-Regierung früher oder später den Iran bombardieren werde. Sie betonten, dass die USA das iranische Verteidigungsministerium und die islamischen Revolutionären Garden als Terrororganisationen eingestuft hätten. Damit sei die Iran-Frage für die USA zu einer Frage des weltweiten Kampfes gegen den Terror geworden. Die USA hätten damit die Voraussetzungen für Militäraktionen geschaffen.

Andere Beobachter sind allerdings nach wie vor der Auffassung, dass die USA mit den angekündigten Sanktionen mögliche diplomatische Maßnahmen ausschöpften. Die USA versuchten, den Iran zur Aufgabe seines Atomprogramms zu bewegen. Außerdem wollen die USA erreichen, dass der Iran die antiamerikanischen Kräfte im Irak nicht weiter unterstützt. Auch die Bush-Regierung wolle die Iran-Frage auf diplomatischem Wege lösen. Deshalb seien die angedrohten Sanktionen kein Zeichen für einen bevorstehenden Krieg. Dennoch sei die Mehrheit der Amerikaner aufgrund der harten Gangart der Bush-Regierung gegenüber dem Iran sehr pessimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung der amerikanisch-iranischen Beziehungen.

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