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Bombenanschläge bei Bhutto-Rückkehr
   2007-10-19 14:43:28    Seite Drucken    cri
Am Donnerstag ist die ehemalige pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto nach acht Jahren im selbst gewählten Exil nach Pakistan zurückgekehrt. Bhutto ist zugleich die Vorsitzende der pakistanischen Oppositionspartei, der Volkspartei ( Pakistan People's Party PPP ). Am Donnerstag traf Bhutto in der südpakistanischen Hafenstadt Karachi ein. Tausende säumten die Straßen, um die Politikerin willkommen zu heißen. Inmitten der feiernden Menschen explodierten zwei Bomben. Mehr als 120 Menschen seien getötet worden, teilte die pakistanische Polizei mit. Benazir Bhutto habe unversehrt ihr Haus in Karachi erreicht. Die Polizei teilte nach ersten Untersuchungen mit, es habe sich um ein Selbstmordattentat und einen Autobombenanschlag gehandelt. Die Opfer seien mehrheitlich Polizisten und Sicherheitskräfte.

Pakistans Präsident Pervez Musharraf und Ministerpräsident Shaukat Aziz verurteilten die Attentate aufs Schärfste. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon bezeichnete die Anschläge als grausam, er verurteilte die Tat zutiefst. Ban rief alle politischen Kräfte in Pakistan dazu auf, die nationale Einheit zu bewahren und zu stärken. Die USA erklärten, es gebe keine Argumente, die die Tötung unschuldiger Zivilisten rechtfertigten. Benazir Bhutto ist die Vorsitzende der stärksten pakistanischen Oppositionspartei, der Volkspartei. Sie war bereits zweimal zur Premierministerin gewählt worden. Im Jahr 1999 war sie nach Korruptionsvorwürfen ins Exil gegangen. Vor einigen Monaten hatte sie angekündigt, in diesem Jahr nach Pakistan zurückkehren zu wollen, um mit ihrer Partei an den Parlamentswahlen teilzunehmen. Der pakistanische Präsident Musharraf hatte im März eine Versöhnungserklärung verabschiedet. Demnach sollte die Anklage wegen Korruption gegen Bhutto zurückgezogen werden. Medienberichten zufolge habe diese Erklärung Bhuttos Rückkehr möglich gemacht. Das höchste Gericht Pakistans hatte am vergangenen Freitag überraschend erklärt, dass es gegen die Aufhebung der Anklage einen Einspruch gegeben habe, das Gericht werde den Fall prüfen. Der stellvertretende pakistanische Informationsminister Tariq Azeem hatte daraufhin gesagt, dass die pakistanische Regierung die Entscheidung des obersten Gerichtshofs respektieren werde. Wenn die Aufhebung der Anklage abgelehnt werde, sei die Versöhnungserklärung hinfällig. Bhutto würde dann erneut wegen Korruption angeklagt. Medienberichten zufolge hat das höchste Gericht dem Einspruch gegen die Anklageaufhebung noch nicht stattgegeben. Allerdings habe sich die politische Situation allein durch die Ankündigung des Gerichts weiter destabilisiert. Die Instabilität wird dadurch verstärkt, dass nach wie vor unklar ist, ob die Kandidatur des amtierenden pakistanischen Präsident Musharraf bei der vor kurzem abgehaltenen Präsidentschaftswahl verfassungskonform gewesen ist. Nach einer ersten Vertagung wird das höchste Gericht am kommenden Montag hierüber entscheiden. Die Amtszeit des pakistanischen Parlaments läuft am 15. November ab. Das neue Parlament wird erst im Januar kommenden Jahres gewählt. Der pakistanische Informationsminister Muhammad Ali Durrani kündigte am Dienstag die Auflösung des Parlaments für den 15. November an. Musharraf werde nach Verhandlungen mit den Oppositionsparteien eine Übergangsregierung bilden, um die kommenden Parlamentswahlen vorzubereiten

Die politische Situation in Pakistan ist derzeit sehr instabil. Weltweit beobachtet man mit großer Aufmerksamkeit, wie sich die Lage weiter entwickeln wird.

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