Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Direktinvestitionen ins Ausland nehmen weltweit weiter zu
   2007-10-17 15:40:14    Seite Drucken    CRI
Die im Ausland getätigten Direktinvestitionen haben sich in den vergangenen Jahren weltweit kontinuierlich erhöht. Nach Angaben der UNCTAD, der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung, nahmen sie im Jahr 2006 um 38 Prozent zu. Dies geht aus dem am Dienstag in Genf vorgestellten Weltinvestitionsbericht der UNCTAD hervor. Darin heißt es weiter, diese Entwicklung sei ein Beleg für die starke Wirtschaftsentwicklung in verschiedenen Regionen der Welt. Hinter einem derart schnellen Wirtschaftswachstum verbergen sich jedoch auch Risiken.

Im vergangenen Jahr beliefen sich die ausländischen Direktinvestitionen weltweit auf über 1,3 Billionen US-Dollar. Damit wurde fast der Rekord aus dem Jahr 2000 erreicht. Dabei verzeichnen sowohl die entwickelten Länder als auch die Entwicklungsländer und die Schwellenländer ein derartiges Wachstum. Die ausländischen Direktinvestitionen in den entwickelten Ländern sind um 45 Prozent gestiegen. In den Entwicklungsländern und in den Schwellenländern erreichten die ausländischen Direktinvestitionen sogar mit 379 Milliarden US-Dollar beziehungsweise mit 69 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekord. Die USA, China und Russland sind jeweils der größte Empfängerstaat dieser drei Gruppen.

Die weltweit schnelle Zunahme an ausländischen Direktinvestitionen hat dabei zwei Hauptursachen. Zum einen sind große Weltkonzerne aus den entwickelten Ländern mit 84 Prozent des getätigten Gesamtkapitals immer noch hauptverantwortlich für ausländische Direktinvestitionen. Darunter nehmen Investitionen aus der EU etwa die Hälfte ein. Auch der Zuwachs staatenübergreifender Fusionen gilt als Ursache der Zunahme ausländischer Direktinvestitionen. Im vergangenen Jahr wurden 172 solcher Unternehmen mit einem Kapital von jeweils mehr als einer Milliarde US-Dollar gebildet, die fast alle entwickelte Regionen erfassen. Auch die Gewinnerhöhung der Unternehmen und die Steigerung des Aktienwertes haben diesen Trend gefördert. Zum anderen beschleunigt der Preisanstieg der primären Rohstoffe und der Energie die Investitionen in diesen Sektoren. Der Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen in Westasien erreichte so einen nie dagewesenen Höchststand von 60 Milliarden US-Dollar. Auch die ausländischen Direktinvestitionen in Afrika haben sich mit einer Rekordsumme von 36 Milliarden US-Dollar zwischen 2004 und 2006 verdoppelt. In Südosteuropa und in den GUS-Staaten stiegen sie außerdem sechs Jahre nacheinander. Dabei wurden die meisten Gelder in die zusammenhängenden Branchen Erdöl, Erdgas und Bergbau investiert.

Obwohl die Weltkonzerne in der EU, in Japan und in den USA bei den weltweiten Investitionen immer noch die Hauptrolle spielen, lässt sich ein neuer Trend der immer reger werdenden Investitionstätigkeiten von Unternehmen aus Entwicklungsländern und -regionen feststellen, der für Aufmerksamkeit sorgt.

In dem Bericht der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung heißt es außerdem, im Jahr 2006 betrugen die von Asien aus getätigten Direktinvestitionen im Ausland über 100 Milliarden US-Dollar, womit sie im Vergleich zu 2005 um 60 Prozent zunahmen. Dabei lagen Unternehmen aus Hongkong an der Spitze der Investoren. Unter den nicht-finanziellen internationalen Unternehmen in den Entwicklungsländern oder -regionen ist die Anzahl der Betriebe, die zu den weltweiten Top-100-Unternehmen gehören, von fünf im Jahr 2004 auf sieben im Jahr 2005 gestiegen. Die Hauptinvestitionsbereiche sind dabei die Elektronikbranche sowie Elektrizitätsanlagen und der Bergbau. Der Bericht der UNCTAD verweist weiter darauf, dass die weltweit getätigten ausländischen Direktinvestitionen in den vergangenen Jahren ihren Negativtrend überwunden und in drei aufeinanderfolgenden Jahren einen Zuwachs zu verzeichnen hatten. Diese Tendenz wird dem Bericht zufolge noch weiter anhalten. In der ersten Hälfte dieses Jahres nahmen zudem die weltweit getätigten grenzübergreifenden Fusionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um die Hälfte zu. In einer Umfrage über die Aussichten der globalen Investitionen im Rahmen der UNCTAD zeigten sich 63 Prozent der Weltkonzerne optimistisch für das Wachstum von 2007 bis 2009. China und Indien sind demnach die attraktivsten Zielländer für Investoren. Ostasien, Südasien und Südostasien werden als Gebiete mit großer Anziehungskraft betrachtet.

In dem Bericht der UNCTAD wird jedoch auch festgestellt, dass sich hinter den Erwartungen und den optimistischen Aussichten auch viele Risiken verbergen. Für viele Länder mit niedrigem Einkommen werden die Handelsbedingungen dank der Preissteigerung der primären Produkte zwar zusehends verbessert, es kommt mittlerweile aber zu einer gewissen Abhängigkeit von den Weltkonzernen. Hinzu kommen noch die starken Kursschwankungen wegen der Unausgewogenheit von globalen Konten, der schwankende Erdölpreis sowie Handelsprotektionismus und Terrorismus beziehungsweise die Gefahr von Kriegen als nicht zu übersehende latente Risiken.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)