Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Langer Weg bis zur Versöhnung im Irak
   2007-09-28 17:13:47    Seite Drucken    CRI
Der stellvertretende irakische Präsident, der Anführer der Sunniten Tarek al-Haschemi, ist am Donnerstag im schiitischen Wallfahrtsort Naja zum ersten Mal mit dem ranghöchsten schiitischen Geistlichen im Irak, dem Großajatollah Ali al-Sistani, zusammengetroffen. Beide Anführer haben über den nationalen Versöhnungsprozess im Irak gesprochen, konnten jedoch keinen Konsens erreichen. Medienberichten zufolge ist die nationale Versöhnung wegen der seit langem andauernden Konflikte zwischen den irakischen religiösen Gruppierungen nicht leicht.

Während der Konflikte zwischen den religiösen Gruppierungen im Irak wurden in den vergangenen Jahren viele Menschen getötet. Das Zusammentreffen der Schiiten- und Sunnitenführer wird als Versuch der Versöhnung zwischen der irakischen Regierung und den Religiösen Kräften betrachtet. Zurzeit stellen die Konflikte der verschiedenen Parteien das größte Problem für die irakische Regierung dar.

Wegen der Schwäche bei der nationalen Versöhnung wurde die irakische Regierung unter Führung von Nuri al-Maliki im Inland sowie von der internationalen Staatengemeinschaft oft kritisiert. Sowohl die Schiiten und Sunniten als auch die Kurden werfen der Maliki-Regierung vor, ihre politischen Anliegen nicht berücksichtigt zu haben. Die westlichen Länder betrachten Mailiki aber als Taugenichts. Am Dienstag forderten US Präsident George W. Bush beim Treffen mit Maliki nochmals den irakischen Präsidenten auf, mit tatkräftigen Maßnahmen die nationale Versöhnung im Land zu fördern..

In der Tat hat die al-Maliki-Regierung jedoch große Bemühungen um die nationale Versöhnung unternommen. Ende August haben die kurdische demokratische Partei, die kurdische patriotische Union, der schiitische Oberste Islamische Rat und die Dawa-Partei eine neue politische Allianz für die Förderung der nationalen Versöhnung gegründet. Vor einer Woche sagte al-Maliki, er werde die politischen Forderungen der aus der Regierung ausgeschiedenen schiitischen Einigungs-Front in Erwägung ziehen. Dies und das Treffen zwischen den Schiiten- und Sunnitenführern zeigen den starken Wunsch aller irakischen Parteien nach einer nationalen Versöhnung.

Die Konflikte zwischen den irakischen religiösen Gruppierungen haben eine lange Geschichte. Komplizierte innere und äußere Gründe lassen dieses Problem nicht innerhalb kurzer Zeit lösbar werden.

Bereits unter Saddam Hussein hatten sich die verschiedenen Gruppierungen miteinander verfeindet. Im Irak sind die meisten Einwohner Schiiten. In der Saddam-Zeit wurde die Regierung jedoch von Sunniten gebildet. D.h. es gab damals eine Herrschaft von der Minderheit. Zudem wurden viele schiitische und kurdische Führer verfolgt oder ins Exil gedrängt. Der von den USA entfesselte Irak-Krieg hat die politische Lage im Irak total verändert, die Sunniten verloren ihre Stellung, ihre Macht und ihren Reichtum. Die bislang unterdrückten Schiiten und Kurden kamen an die Macht. Die aus der Umverteilung der Macht resultierenden veränderten Interessen verschärften die Konflikte zwischen den Parteien immer mehr und behinderten den Versöhnungsprozess.

Auch die internationale Staatengemeinschaft verfolgte aus eigenen Interessen die Konflikte im Irak gespannt. Am Mittwoch hat das US-Senat eine Resolution zur Situation im Irak verabschiedet. In der Resolution heißt es, der Irak solle nach Nationalität und religiösen Glauben in drei eigenständige Regionen eingeteilt werden. Kurden, Schiiten und Sunniten sollten je ein Gebiet erhalten, um die religiösen Konflikte grundsätzlich zu lösen und die Lage zu stabilisieren. Die irakische Regierung in Bagdad solle zukünftig nur zuständig für die Einkommen des Erdöl-Handels und die Grenzsicherheit des Irak sein. Politischen Beobachtern zufolge wird diese Resolution jedoch lediglich zu einer Spaltung des Irak führen und die angespannten Konflikte zwischen religiösen Gruppierungen im Irak verschlimmern.

Politische Beobachter gehen davon aus, sollten die Konflikte zwischen den verschiedenen religiösen Gruppierungen nicht beendet werden, könne keine Rede von einer nationalen Versöhnung und von Stabilität im Irak sein. Demzufolge sollten die irakischen Parteien die Interessen des Staats und der Bevölkerung an die erste Stelle stellen und die inneren und äußeren Schwierigkeiten überwinden, um die nationale Versöhnung zu realisieren.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)