Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Zunahme der Aktionen von Anrainerstaaten der Nordpolregion
   2007-09-18 13:31:45    Seite Drucken    CRI
Die Europäische Rahmfahrtbehörde (ESA) hat vor kurzem bekannt gegeben, nach jüngsten Beobachtungen sei die Eisfläche des Nordpols bereits auf das niedrigste Niveau der letzten 30 Jahre gesunken. Die Nordwestpassage, die Verbindung zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Pazifischen Ozean sei bereits eisfrei und damit befahrbar geworden. Falls die Nordwestpassage befahrbar würde, könnte sie sich zu einer der profitabelsten Schifffahrtslinien der Welt entwickeln. Die Veränderungen von Klima und Umwelt sind von den Anrainerstaaten der Nordpolregion mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden. Entsprechende wissenschaftliche Expeditionen sind daher kontinuierlich intensiviert worden.

Am 2. August haben russische Wissenschaftler mit Hilfe eines Tiefsee-U-Boots die russische Nationalflagge in den über 4.000 Meter tiefen Boden des Nordpolarmeers gesteckt. Am 6. August ist der amerikanische Eisbrecher "Healy" von der nordwestamerikanischen Stadt Seattle aus zu einer wissenschaftlichen Expedition im Nordpolarmeer in See gestochen. Am 8. August ist dann der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper persönlich in die Nordpolregion gefahren, um Kanadas Bemühungen im Ringen um die Nordpolregion zu unterstützen. Darüber hinaus haben auch Dänemark, Island, Norwegen, Schweden und Finnland angekündigt, ihre Rechte und Interessen in der Nordpolregion geltend machen zu wollen.

Analysten vertreten die Ansicht, die Aktivitäten der Anrainerstaaten des Nordpolarmeers seien auf die strategische Lage der Region sowie die dort lagernden enormen Ressourcen zurückzuführen.

Erstens, mit der globalen Erwärmung und dem Abtauen der Eisschicht dürfe die Nordwestpassage vom Atlantischen Ozean durch das Nordpolarmeer zum Pazifischen Ozean bald befahrbar sein. Dadurch werde die Nordwestpassage entlang der Nordküste Kanadas mit der Nordpassage entlang der Nordküste Sibiriens, das heißt Russlands, verbunden. Damit wiederum werde eine neue atlantisch-pazifische Schifffahrtslinie entstehen. Es werde sich dabei um die kürzeste Schifffahrtsverbindung zwischen Nordamerika, Nordeuropa und Nordostasien handeln. Die Route zwischen Europa und Amerika könne dadurch um über 4.000 km reduziert werden. Das Land, das das Nordpolarmeer kontrollieren würde, sei in der Lage, die bedeutendste Seeroute der Weltwirtschaft der Zukunft kontrollieren. Es könne damit eine zentrale Position in der Weltwirtschaft einnehmen.

Zweitens, die Nordpolregion verfüge militärisch über eine wichtige strategische Lage. Die militärisch stärksten Länder der Welt wie Russland und die USA befänden sich in der nördlichen Hemisphäre. Die Entfernung dieser Länder vom nördlichen Polarkreis sei fast gleich. Die dicke Eisschicht der Nordpolregion gelte als das beste Versteck für strategische Atom-U-Boote. Darüber hinaus sei die Nordpolregion die beste Stellung zum Start ballistischer Raketen unter dem Wasser. Wer die Nordpolregion kontrolliere, besitze daher strategische Überlegenheit. Dies sei bereits zu einer allgemein anerkannten Tatsache unter den Anrainerstaaten um das Nordpolarmeer geworden.

Nicht zuletzt verfüge die Nordpolregion über reiche Ressourcen. Auch dies sei ein Anreiz für einige Länder, sich dort zu engagieren. Statistiken zufolge verfügt das Nordpolarmeer über riesige Öl- und Gasvorkommen. Die Reserven machen circa 25 Prozent der weltweiten Vorräte aus. In der Region lagern zudem circa neun Prozent der weltweiten Kohlevorräte. Durch die wirtschaftliche Globalisierung werden sich die Ressourcen weltweit immer mehr reduzieren. Die Frage der Abbaurechte für die Ressourcen in Nordpolregion habe deshalb eine wichtige strategische Bedeutung.

Analysten sind der Meinung, dass, während die Kämpfe zwischen den verschiedenen Anrainerstaaten des Nordpols um die Region immer heftiger würden, die Souveränität über entsprechende Gebiete der Anerkennung der internationalen Staatengemeinschaft bedürfe. Jedes Land, das behaupten sollte, Souveränität über die Nordpol-Gebiete auszuüben, werde im Rahmen der UNO von anderen Ländern boykottiert werden. Bisher sei noch kein internationales Gesetz über die Region erlassen worden. Eine mögliche Lösung für den zukünftigen Konflikt um die Nordpolregion sei, die Ansprüche auf Souveränität einzufrieren und eine Erschließung der dortigen Ressourcen auszuschließen.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)