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Warum will OPEC das Erdölproduktionsvolumen erhöhen?
   2007-09-12 15:54:57    Seite Drucken    CRI
Auf der Ministerkonferenz der Mitgliedsstaaten der Organisation der Erdölexportierenden Länder (OPEC) in Wien wurde am Dienstag beschlossen, das tägliche Produktionsvolumen von Erdöl vom gegenwärtigen Stand um 500.000 Barrel zu erhöhen. Analysten vertreten die Meinung, die Entscheidung der OPEC diene dazu, den hohen Ölpreis zu senken und die Industrieländer zu beruhigen. Daher sei die Entscheidung eher von symbolischer Bedeutung.

Derzeit gibt es zwischen den OPEC-Mitgliedern Meinungsverschiedenheiten darüber, ob das Erdölproduktionsvolumen erhöht oder gehalten werden sollte. Manche Anrainerstaaten des Persischen Golfs mit Saudi-Arabien, dem weltweit größten Erdölexporteur, an der Spitze, plädieren dafür, das Ölproduktionsvolumen in geringem Maße zu erhöhen. Dies diene dazu, die Besorgnis der Industrieländer über den gegenwärtig hohen Ölpreis zu zerstreuen. Andere Länder wie Venezuela und Algerien waren hingegen dafür eingetreten, das Ölproduktionsvolumen unverändert zu lassen. Im letzten Monat hatte die OPEC tatsächlich pro Tag mehr als 30 Millionen Barrel Erdöl gefördert. Die Entscheidung der OPEC für eine Erhöhung der Ölproduktion war daher dennoch eine Überraschung.

Der Generalsekretär der OPEC, Abdalla Salem el-Badri, erklärte, weil die Hypothekenkrise in den USA die Weltwirtschaft und den Energiemarkt gefährdet habe, sei die Besorgnis über eine eventuelle wirtschaftliche Rezession in den Vereinigten Staaten gewachsen. Die OPEC habe daher beschlossen, das tägliche Ölproduktionsvolumen zu erhöhen. Analysten sind der Ansicht, die Entscheidung der OPEC sei keine reine Geste zugunsten der Ölkonsumenten, sondern entspreche auch den Interessen der Öl produzierenden Länder selbst.

Erstens sei der amerikanische Immobilienmarkt wegen der Hypothekenkrise für längere Zeit geschwächt worden. Eine Hochkonjunkturlage ließe sich kurzfristig kaum wiederherstellen. Vor kurzem ist die Zahl der nicht in der Landwirtschaft Beschäftigten in den USA zum ersten Mal in der Geschichte gesunken. Dies zeige, dass der amerikanische Beschäftigungsmarkt vor der Gefahr einer Schrumpfung stehe. All dies seien Vorzeichen einer Rezession der amerikanischen Wirtschaft. Der US-Dollar ist immer wieder abgewertet worden. Falls die US-Wirtschaft in eine Rezession geraten sollte, werde ihr Bedarf an Erdöl und Erdgas zurückgehen. Die OPEC wolle genau dies verhindern.

Zweitens, vor dieser Entscheidung hatte die OPEC das Produktionsvolumen von Öl bereits zwei Mal gesenkt. In einem Monatsbericht der Internationalen Energieorganisation (IEA) hieß es, das Ölproduktionsvolumen der OPEC sei bereits auf das niedrigste Niveau seit mehr als zwei Jahren gesunken. In den kommenden Monaten könne es deshalb zu einer Knappheit der globalen Ölvorräte kommen.

Drittens sei der Iran ein wichtiger Ölproduzent. Die Krise um das iranische Atomprogramm konnte noch immer nicht gelöst werden. Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem internationalen Ölmarkt sei aus diesem Grund nicht eindeutig vorhersehbar.

Nicht zuletzt ist der Mexikanische Golf, der bei der Ölförderung zu den wichtigsten Gebieten in der Welt zählt, in letzter Zeit oft von mehreren Hurrikans heimgesucht worden. Dadurch sei die Versorgung der USA mit Öl gesunken. Mit dem Näherücken des Winters werde sich der Bedarf an Heizöl den Ölpreis weiter in die Höhe treiben.

Der Sprecher der OPEC, Omar Farouk Ibrahim, sagte, die Entscheidung der OPEC sei auch eine warnende Reaktion auf die chaotischen Verhältnisse auf dem globalen Ölmarkt. Kurz nach der überraschenden Entscheidung der OPEC fiel der Ölpreis auf verschiedenen großen Ölmärkten in der ganzen Welt in unterschiedlichem Maße. Allerdings vermutet die Internationale Energieorganisation, dass der Ölbedarf der Welt bis Ende dieses Jahres auf schätzungsweise täglich über 88 Millionen Barrel zunehmen wird. Experten haben deshalb darauf hingewiesen, dass diese Entscheidung der OPEC die Erhöhung des Ölpreises nicht grundsätzlich lösen könne. Nach einer kurzfristigen Senkung könne der Ölpreis wieder ansteigen.

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