Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Wie konnte die südkoreanische Geiselkrise gelöst werden?
   2007-08-31 14:26:52    Seite Drucken    cri
Die Taliban haben am Donnerstag die restlichen sieben südkoreanischen Geiseln freigelassen. Damit sind alle 21 von den Taliban entführten Südkoreaner freigelassen worden. Die Geiselkrise, die über einen Monat gedauert hat, konnte damit endlich gelöst werden.

Die Geiselnahme, bei der 23 Südkoreaner entführt worden waren, hat insgesamt 42 Tage gedauert. Im Verlauf waren zwei männliche Geiseln getötet worden. Beobachter sind der Ansicht, die jetzige Lösung der Geiselnahme sei auf die fortdauernden Bemühungen aller betroffenen Seiten zurückzuführen.

Die südkoreanische Regierung hat dabei die wichtigste Rolle gespielt. Laut südkoreanischen Medien ist das Erreichen einer Übereinkunft mit den Taliban und die erfolgreiche Rettung der Geiseln ein großer diplomatischer Erfolg der südkoreanischen Regierung. Vom Beginn der Geiselkrise bis zu ihrer Lösung hat die südkoreanische Regierung alle diplomatischen Lösungsversuche unternommen. Sie hatte dabei Kontakte mit den Taliban, den USA, der afghanischen Regierung und einigen einflussreichen Ländern im Nahen Osten gepflegt. Der südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun hatte seine Regierung aufgefordert, alles zu tun, um die Geiseln zu retten. Präsident Roh Moo-hyun hatte außerdem einen Sonderbeauftragten nach Afghanistan entsandt, um die Unterstützung der Regierung des Landes zu gewinnen. Die Öffentlichkeit hat bemerkt, dass die wiederholte Freilassung von Geiseln direkt nach den Verhandlungen zwischen den Vertretern der südkoreanischen Regierung und den Taliban erfolgte. Dies zeigt, dass die direkten Verhandlungen zwischen den beiden Seiten für das Erreichen der Lösung der Geiselnahme eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben.

Analysten haben darauf hingewiesen, die südkoreanische Regierung habe keine Mühen gescheut, um die Geiseln zu retten. Sie habe unter erheblichem innenpolitischem Druck vonseiten der Bevölkerung gestanden. Die Familienangehörigen der entführten Südkoreaner hätten sich mit den zuständigen Behörden in Verbindung gesetzt, um bei der Freilassung der Geiseln zu helfen.

Die Geiselkrise war von der internationalen Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden. Am Dienstag hatten sich die Taliban einverstanden gezeigt, die 19 südkoreanischen Geiseln freizulassen. Der Sprecher des südkoreanischen Präsidenten, Cheon Ho-seon, sagte anschließend vor der Presse, Südkorea danke der internationalen Staatengemeinschaft für ihre Hilfe bei der Rettung der Geiseln. Das Internationale Rote Kreuz hatte mehrmals direkte Verhandlungen zwischen der Delegation der südkoreanischen Regierung und den Taliban ermöglicht. Es hatte dabei eine Vermittlungsrolle gespielt. Die lokalen Stammesälteste in Afghanistan und die Islamische Konferenzorganisation haben dabei ebenfalls bedeutende Rollen gespielt.

Analysten nach, hätten die Taliban die Südkoreaner mit dem Ziel entführt, einerseits, um ihren Einfluss auszubauen und andererseits, um die afghanische Regierung zu zwingen, in Afghanistan inhaftierte Taliban-Kämpfer freizupressen. Allerdings hat die afghanische Regierung in dieser Frage immer eine harte Haltung eingenommen. Anfang August hatte der afghanische Präsident, Hamid Karzai, die USA besucht und mit seinem amerikanischen Amtskollegen, George W. Bush, Gespräche geführt. Die USA hatten dafür plädiert, dass an die Entführer keine Konzessionen gemacht werden sollten. Dies bedeutete, dass es fast keine Möglichkeit für einen Geiselaustausch gab.

Obwohl die Taliban nicht ihr Ziel erreicht haben, die afghanische Regierung zu zwingen, inhaftierte Taliban-Mitglieder freizulassen, hat die Geiselkrise gezeigt, dass die Taliban zu Verhandlungen mit ausländischen Regierungen bereit sind. Damit ist die Haltung der USA, die immer direkte Kontakte mit Taliban abgelehnt haben, in Misskredit gekommen. Afghanistan fürchtet seinerseits, dass die Taliban in Zukunft weitere Geiseln entführen könnten, um ihren politischen Einfluss auszubauen. Dies würde der Stabilität der Sicherheitslage in Afghanistan zusätzlich in Frage stellen.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)